Steinheim/Ottenhausen. Die Bilanz kann sich sehen lassen. Die im Jahr 2008 gegründete Stiftung für Natur – Heimat – Kultur im Steinheimer Becken ist trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase weiterhin auf Erfolgskurs. Das berichtet Vorsitzender Heribert Gensiki in einer Pressemitteilung. So wurden 2019 für 24 Projekte im Steinheimer Becken 22.000 Euro zur Verfügung gestellt. „Eine stolze Bilanz", resümiert Frederik Bräkling als Schatzmeister der Stiftung.
Geflossen sind diese Fördermittel an Vereine und Verbände für den Naturschutz, die Kultur und die Heimatpflege im Steinheimer Becken. Die Mittel setzen sich aus Zinserträgen des Stiftungskapitals und Fördermitteln aus dem Eler-Naturschutzförderprogramm sowie aus eingeworbenen Spenden zusammen. Eine weitere große Spende in Höhe von 2.500 Euro hat die Stiftung erneut vom Bilster-Berg-Drive-Resort erhalten. Die Zahl der Zustifter hat sich im vergangenen Jahr um 3 auf nunmehr 65 Stifter erhöht. Die Bilanz erfolgt aktuell schriftlich da die für den 18.. März anberaumte Stiftungsratssitzung aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt werden musste.
Naturschutzprojekt
Die Stiftung selbst hat sich der Förderung von Maßnahmen im Landschafts- und Naturschutz, des Brauchtums, des kulturellen Bereiches und der Heimatpflege verschrieben. Bereits im Dezember wurden ihr weitere 15.000 Euro für die Pflege von Kopfweiden zum Erhalt unserer Kulturlandschaft zugesagt. Die Mittel stammen aus dem aus dem Eler-Förderprogramm zum Erhalt des ländlichen Erbes der Europäischen Union. Aber: Die Mittel können erst nach Durchführung der Arbeiten ausgezahlt werden.
Deshalb laufen schon seit Monaten intensive Pflegearbeiten mit engagierter Hilfe der Waldjugend, des Hegerings Steinheim, des Heimatvereins Ottenhausen, der Jungschützen Ottenhausen und der Freiwilligen Feuerwehr Vinsebeck. Insgesamt konnten bis Ende Februar 345 Kopfweiden am Heubach und Emmer, in Ottenhausen, Oeynhausen, Vinsebeck und bei Wöbbel gepflegt und so erhalten werden.
„Ein großes Projekt", so Stephan Lücking vom Kuratorium der Stiftung. „Ein Bagger wurde zum Kneifen der Äste, gerade an den Flussläufen, eingesetzt. Danach wurden die Weiden fachmännisch nachgeschnitten. Auch die Aufräumungsarbeiten mit großem Gerät und mit viel Muskelkraft sind eine große Herausforderung. Aber Dank der fleißigen Helfer wird alles bis Ende März erledigt sein." Für die Arbeiten wurden auch drei Lohnunternehmen eingesetzt, teilte er weiter mit.
Heinz-Becker-Fonds
Der Heinz-Becker-Stiftungsfonds, den die Stiftung verwaltet hat sich ebenfalls gut entwickelt und weist ein Stiftungskapital von 100.000 Euro auf. Hier ist die Anzahl der Zustifter auf 108 angestiegen. „Eine tolle Entwicklung", so Schatzmeister Frederik Bräkling. Auch hier profitieren die Ortschaften: Im Jahr 2019 wurden für die Dörfer Bergheim, Hagedorn, Grevenhagen, Sandebeck und Rolfzen Projekt-Förderungen aus den Zinserträgen und Spenden in Höhe von 5.150 Euro zur Verfügung gestellt.
Durch das mit der Vereinigten Volksbank vereinbarte Förder- und Zustiftungsmodell „1 + 1 = 3" standen allen Dörfern der Stadt Steinheim in 2019 je 500 Euro von der Vereinigten Volksbank zur Verfügung. „Hiermit konnten ab sofort kleine Projekte und Maßnahmen in jedem Dorf gefördert werden." An Förderungen in 2019 erhielten je 500 Euro für die Kopfbaumpflege der Hegering Steinheim, die Waldjugend Steinheim, der Heimatverein Ottenhausen und die Feuerwehr Vinsebeck.
Weitere Förderungen
Weitere Förderung für verschiedene Projekte gingen in 2019 an den Heimatverein Oeynhausen (1.000 Euro), Spielmannszug Oeynhausen (300 Euro), Heimatverein Vahlhausen (500 Euro), Ortschaft Vinsebeck (500 Euro), Ortschaft und Heimatverein Eichholz (1.150 Euro), Ortschaft und Heimatverein Ottenhausen (1.400 Euro), für den Bürgerradweg bei Sandebeck (1.500 Euro), Musikverein Sandebeck (1.000 Euro) sowie die Blaskapelle und der Ortschaft Himmighausen 750 (Euro).
Erfreut berichtet der Vorsitzende Heribert Gensicki ferner, dass für die Vitalisierung der Steinheimer Dörfer insgesamt Spenden und Spendenzusagen in Höhe von 25.000 Euro bis Ende 2019 eingeworben wurden. Die Stadt Steinheim wird weitere 25.000,- Euro in diesen Fonds einzahlen. „Mit dem Land NRW laufen noch kurzfristige Gespräche über Bürgermeister Carsten Torke", informiert Gensicki.
Aufgrund der Dringlichkeit wurden erstmals 2019 für die Planung einer Dorferneuerungsmaßnahme in Ottenhausen 1.600 Euro und für den Einbau einer Beschallungsanlage im Dorfgemeinschaftshaus Sandebeck 2.000 Euro aus Mitteln des Heimat- und Vitalisierungsfonds zur Verfügung gestellt.
Ausblick 2020
Für 2020 kann die Stiftung Natur Heimat Kultur im Steinheimer Becken 21.000 Euro inklusive der Kopfbaumpflege für die Region zur Verfügung stellen. Für die Dörfer Bergheim, Grevenhagen, Hagedorn, Rolfzen und Sandebeck stehen aus den Dorfstiftungen weitere 3.000 Euro aus Spenden- und Zinserträgen für Projekte und Maßnahmen bereit.
Profitieren werden hiervon die Jungschützen aus Ottenhausen für die Auflage einer Schützenchronik zum 300-jährige Jubiläum in 2022, die Ortschaften Entrup, Oeynhausen, die Heimatvereine Ottenhausen, Eichholz und Vinsebeck sowie die Spielmannszüge aus Ottenhausen und Vinsebeck.
Hierüber wird im Laufe des Jahres noch gesondert berichtet, wenn die Gremien die entsprechenden Beschlüsse gefasst haben.
Trotz der noch erfreulichen Lage durch Spendeneinwerbung für 2019 bei den Dorfstiftungen und der Stiftung „Natur Heimat Kultur im Steinheimer Becken" macht es die Niedrigzins-Phase Stiftungen derzeit besonders schwer, Erträge zu erwirtschaften. „Die grassierende Corona-Pandemie wird die Situation noch verschärfen", ist sich Gensicki sicher. „Daher bemüht sich unsere Stiftung zurzeit, Privatpersonen, Firmen, Banken und sonstige Institutionen als Gönner für Spendenzusagen über mehrere Jahre zu gewinnen". Erste Zusagen gebe es bereits von Dr. Freitag aus Paderborn, dem Bilster Berg Drive Ressort, der Firma Fuhr, der Firma Rüsenberg, den Landwirten Düwel, Rempe und Wiethaupt sowie dem Unternehmen Graf-Metternich-Quellen aus Vinsebeck. Gensicki: „Weitere diesbezügliche Möglichkeiten werden derzeit ausgelotet."
Kuratorium
Veränderungen hat es auch durch Neuwahlen im Kuratorium geben. Für den erkrankten Klaus Gemke ist als Vertretrerin des Heimatvereins Vinsebeck Franziska Müller ins Kuratorium entsandt worden,die nun als zweite Frau im Kuratorium vertreten sein wird. Heribert Gensicki sprach seinen besonderen Dank an Klaus Gemke für seine geleistete ehrenamtliche Arbeit aus.
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