Reineccius-Medaille geht an Professor aus Hagedorn

Steinheim. Es ist ja nicht so, dass Steinheim seit Reiner Reineccius überhaupt keine Universitätsprofessoren mehr hervorgebracht hätte. Mit der Verleihung der diesjährigen Reineccius-Medaille würdigt die Stadt einen Hochschullehrer aus dem eigenen Stadtgebiet. &bdquo;Die Jury hat sich in diesem Jahr für den in Hagedorn lebenden Professor Johannes Üpping entschieden, denn mit seinem Engagement für nachhaltige Energiewirtschaft ist Üpping ein Pionier und Querdenker in bester Reineccius-Tradition", sagte Bürgermeister Carsten Torke. Seit vier Jahren lehrt Üpping an der Technischen Hochschule OWL am Standort Lemgo im Fachbereich Elektrotechnik und leitet dort das Labor für elektrische Energietechnik. Das Thema klingt trocken, birgt aber spannende Aspekte. So befasst sich Üpping mit der Frage, wie mit intelligentem Energiemanagement erneuerbare Energie noch effizienter eingesetzt werden kann. &bdquo;Deutschland wird sein Ziel, bis zum nächsten Jahr 40 Prozent CO2 einzusparen, weit verfehlen. Es fehlt nicht nur am politischen Willen, sondern vor allem an den Fachleuten", sagt Üpping. Um Energie und Treibhausgase einzusparen, brauche es mehr Experten, die wissen, wie es geht. Darum hat Johannes Üpping einen neuen Bachelor-Studiengang Energiemanagement und industrielle Klimaschutztechnologie ins Leben gerufen. Dabei beschränkt sich Üpping nicht allein auf den akademischen Diskurs, sondern setzt seine wissenschaftliche Arbeit als Vorsitzender des Heimatvereins bei sich zu Hause in Hagedorn vor Ort konkret um. &bdquo;Meine Vision ist, Hagedorn energietechnisch autark zu machen", sagt Üpping. Gehen soll dass durch die Verbindung von Photovoltaik und moderner Speichertechnik, wobei die erzeugte Energie auch zunächst vor Ort verbraucht werden und nur der Überschuss ins allgemeine Netz eingespeist werden soll. &bdquo;Es ist entscheidend, dass die Wertschöpfung vollständig vor Ort verbleibt", betont Üpping. Hochschulpräsident Jürgen Krahl lobte Johannes Üpping in seiner Laudatio als eine authentische Persönlichkeit und Vorbild für viele Studierende und junge Menschen ganz allgemein. &bdquo;Professor Üpping begeistert Menschen für den Klimaschutz. Wir sind stolz und glücklich, ihn an unserer Hochschule zu haben", sagte Krahl. Johannes Üpping wurde in Nieheim geboren. Nach dem Abitur hat Üpping von 2002 bis 2007 an der Universität Paderborn Physik studiert. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter promovierte Üpping 2011 an der Martin-Luther-Universität in Halle-Wittenberg zum Thema photovoltaischeThema Anwendungen. Danach wechselte er in die Wärmepumpen-Entwicklungsabteilung von Stiebel-Eltron in Holzminden, bevor er 2015 als Professor an die Hochschule OWL berufen wurde. Heimatpreis mit 5.000 Euro dotiert Erstmals hat die Stadt auch den vom Land gestifteten und mit 5.000 Euro ausgestatteten Heimatpreis verliehen. Er ging an zwei Preisträger. Mit 1.500 Euro wurde Museumsbetreiberin Annegret Dreßel (71) ausgezeichnet. Mit ihrem Engagement für das Steinheimer Teddy- und Puppenmuseum habe sie ein Alleinstellungsmerkmal für Steinheim geschaffen, das seit drei Jahren viele Besucher nach Steinheim locke. Es präsentiert in seinen Räumlichkeiten an der Höxterstraße 11 eine Sammlung mit mehr als 2.000 Exponaten aus rund 150 Jahren. Zudem gibt es eine Puppen- und Teddyklinik zur Reparatur und Reinigung privater Stücke. Geöffnet ist das Museum mittwochs, donnerstags und sonntags von 14 bis 18 Uhr. Ein Heimatpreis in Höhe von 3.500 Euro ging an den Verein Junge Kultur für sein außerordentliches kulturelles Engagement. &bdquo;Es hat damit begonnen, dass wir vor 25 Jahren angefangen haben, kleine Veranstaltungen für Kinder zu organisieren", erläuterte die Vorsitzende Marita Kaufmann, warum der Verein &bdquo;junge" Kultur heißt. Inzwischen ist der Verein nämlich zum größten Kulturanbieter der Stadt herangewachsen. So hat der Verein in diesem Jahr rund ein Dutzend Veranstaltungen vom Rockfestival über Theater bis zur Kunstaktion organisiert. Die nächste Veranstaltung ist der 2. Steinheimer Leseabend am Samstag, 9. November, 19.30 Uhr im Steinheimer Rathaussaal. Bei freiem Eintritt lesen fünf heimische Autoren aus ihren Werken.

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