
Nieheim. Am Ende war es das erwartete Kopf-an-Kopf-Rennen: Nach einem sehr intensiven Wahlkampf hat Amtsinhaber Johannes Schlütz (parteilos) die Bürgermeisterwahl in Nieheim gewonnen. Allerdings nur knapp: Mit 53,2 Prozent der Stimmen sprachen ihm weniger Nieheimer das Vertrauen aus als vor fünf Jahren. Damals holte er gegen Amtsinhaber Rainer Vidal noch 56 Prozent.
Die Bürgermeisterkandidaten mussten sich eine ganze Weile gedulden, bis sie endlich Gewissheit hatten. Denn bevor in Nieheim das Geheimnis um den künftigen Bürgermeister gelüftet wurde, wurde in den Wahllokalen von Merlsheim bis Sommersell zunächst die Kreistags- und Landratswahl ausgezählt.
Dass das Interesse an dieser Abstimmung groß sein würde, zeichnete sich schon bei der Beteiligung an der Briefwahl ab, die mit rund 1.250 Teilnehmern nochmals deutlich größer war als im Jahr 2020.
Deutlicher Vorsprung schmilzt im Laufe des Abends
Ab 18.35 Uhr liefen dann die ersten Ergebnisse zur Bürgermeisterwahl ein. Zuerst meldeten Merlsheim und Holzhausen ihre Ergebnisse, erst deutlich später liefen die Zahlen aus der Kernstadt ein. Der anfangs sehr große Vorsprung schmolz im Laufe des Abends immer weiter dahin.
Jeweils genau beobachtet von den jeweiligen Lagern – denn politisch ist die Stadt inzwischen deutlich gespalten. Mathias Koch wurde ganz offiziell von der Ratsmehrheit von CDU und SPD unterstützt. Der Amtsinhaber wiederum wurde von FDP und UWG empfohlen, während die Grünen keine offizielle Wahlempfehlung abgaben, wohl aber hatte Johannes Schlütz mit der Grüne Fraktionssprecherin Uta Lücking eine lautstarke Fürsprecherin.
Gegen 19.50 Uhr stand dann fest: Herausforderer Mathias Koch verpasst den Wahlsieg mit 46,9 Prozent der Stimmen. Der zeigte sich in einer ersten Reaktion sehr enttäuscht, sprach aber von einem starken Ergebnis und verwies darauf, dass er in einigen Wahlbezirken auch gewann. Er sieht die Stadt durchaus gespalten. Sie wieder zu einen sei die größte Herausforderung für die nächste Zeit.
Johannes Schlütz setzt auf eine sachliche Zusammenarbeit
Johannes Schlütz räumte in einer ersten Reaktion ein, sehr erleichtert zu sein. Das Ergebnis sei knapper, als er selbst erwartet habe. Dass die kommende Zusammenarbeit mit der Ratsmehrheit schwieriger werden könnte, sieht Johannes Schlütz nicht.
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Er selbst setzt auf eine sachliche Zusammenarbeit bei den wichtigen Themen, die für Nieheim zu entscheiden sind. Als Beispiele nannte er den Bauhof und das Geld aus der Windkraft. Da war er schon wieder ganz im Arbeitsmodus. Am Wahlabend war aber erstmal Feiern auf dem Hof in Holzhausen angesagt – mit Bier und Freunden.
CDU Nieheim verliert im Stadtrat deutlich
Bei den Wahlen zum Stadtrat wurde die CDU mit 36,9 Prozent stärkste Kraft, verlor aber deutlich, während die SPD leicht auf 27,8 Prozent zulegen konnte. Die FDP ist die große Wahlgewinnerin des Abends und holte in Holzhausen sogar ein Direktmandat, während die Grünen einen Sitz verlieren. Die UWG legte auf 19,6 Prozent zu.
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