Jugendtreff in Nieheim steht vor ungewisser Zukunft

Nieheim. Von Selfmade-Pizza und Makramee über Mario-Kart-Turnier bis hin zum Grillen & Chillen – es klingt schon cool, was der Marie Mahs im Nieheimer Jugendtreff &bdquo;Timeout“ im September so alles anbietet. Doch es ist ihr letzter Monatsplan, den sie für die Nieheimer Kids und Jugendlichen aufgestellt hat. Die Jugendtreff-Leiterin hat eine attraktivere Arbeitsstelle gefunden und gekündigt. Schon Ende August hatte die zweite Mitarbeiterin – eine studentische Hilfskraft – aufgehört. Im Familienausschuss wurde nun über die Zukunft des Angebots beraten. Weil es schon wieder einen Umbruch gibt – mit Marie Mahs verlässt bereits die dritte Leiterin innerhalb weniger Jahre den Jugendtreff -, wünschte sich die Verwaltung eine ehrliche Diskussion und legte dazu von sich aus alle möglichen Optionen auf den Tisch. Auch die komplette Schließung und die Suche nach einem freien Träger, der eventuell Jugendarbeit in Nieheim anbieten könnte – zum Beispiel die Kirchen. Fachbereichsleiterin Sandra Elsner räumte aber selbst ein, dass die Aussichten, jemanden zu finden, sehr gering seien. Zudem hätte die Stadt dann kaum noch Einfluss auf die inhaltliche Arbeit. Was das Problem mit den Fördermitteln ist Und es gibt noch ein nicht zu unterschätzendes Problem: Der Jugendtreff ist im Obergeschoss des Richterhauses untergebracht, das mit enormen Fördermitteln saniert worden war. Diese Zuschüsse waren an die Bedingung geknüpft, im Richterhaus auch Angebote für Jugendliche anzubieten. Die Zweckbindung läuft noch bis zum Jahr 2042. Allerdings betont Sandra Elsner im &bdquo;NW“-Gespräch, dass dies nicht zwangsläufig bedeutet, dass es dort einen städtischen Jugendtreff geben müsse. Wohl aber müsse die Stadt dafür sorge tragen, dass es regelmäßige Angebote für Jugendliche gibt. Eine Komplettschließung kam für den Familienausschuss aber nicht infrage. Alle Fraktionen sprachen sich sehr vehement für eine Fortführung aus, auch weil er ein niederschwelliges und vor allem von Schule, Vereinen und Familien unabhängiges Angebot für Kinder und Jugendliche sei. Sie brauchen einen Ort, wo sie hingehen können, waren sich die Ausschussmitglieder einig. Aber auch für die Weiterführung präsentierte die Stadt zwei Möglichkeiten: Der Jugendtreff könnte als sogenannte kleine Einrichtung der offenen Jugendarbeit weitergeführt. Welche Variante einen Qualitätsverlust bedeutet Diese hätte in der Woche dann nur noch vier Stunden geöffnet. Eine rein ehrenamtliche Leitung durch zwei ausgebildete Kräfte hält die Verwaltung nicht für realistisch und würde vielmehr auf zwei (studentische) Aushilfskräfte auf Minijobbasis setzen. Die Personalkosten würden in diesem Fall nur 13.000 Euro betragen, wobei allerdings sich auch der Zuschuss von Kreis und Land auf 500 Euro reduziert. Bei dieser Variante müsste man mit einem deutlichen Qualitätsverlust rechnen, räumt Sandra Elsner ein. Zudem könnten Projekte wie &bdquo;Paten fürs Leben“ mit der Tagespflege oder die Kooperation mit der Realschule kaum noch fortgesetzt werden. Für den Ausschuss war das keine sinnvolle Perspektive – immerhin nutzen bis zu 30 Kinder und Jugendliche die Angebote an den Öffnungstagen von mittwochs bis freitags. Willkommen sind Kinder ab acht Jahren. Trotz vergleichsweise hoher Kosten plädierten sie für den Erhalt des Jugendtreffs mit dem heutigen Angebot, dass auch ein regelmäßiges Lern-Café, Billard, Kicker oder auch eine Playstation 5 umfasst. Mit rund 40.000 Euro Personalkosten für eine ausgebildete Sozialarbeiterin und eine Aushilfskraft rechnet die Stadt, hinzu kommen etwa 3.000 Euro Sachkosten. Wie geht es in Zukunft weiter mit dem Nieheimer Jugendtreff? Geld, das es wert sei, für Jugendliche auszugeben, waren sich die Ausschussmitglieder sicher. Doch ganz so einfach ist es am Ende nicht. In einer Woche schließt der Nieheimer Jugendtreff vorerst. Wie schnell dann ein neues Angebot aufgebaut werden kann, ist offen. Denn auch wenn der Familienausschuss jetzt für eine vollständige Fortführung votiert hat, wird der Stadtrat erst im Oktober endgültig darüber entscheiden. Erst dann kann sich die Stadt auf die Suche nach einem neuen Jugendtreffleiter machen. Und das wird bestimmt nicht einfach, kündigte Sandra Elsner an. Denn Sozialarbeiter sind im Moment sehr gefragt, der Arbeitsmarkt schwerumkämpft. Und die Arbeitsbedingungen in Nieheim sind nicht gerade die Attraktivsten – es handelt sich um eine Teilzeitbeschäftigung in den Nachmittag- und Abendstunden. Wie schnell sich die Türen des Nieheimer Jugendtreffs wieder öffnen werden, ist derzeit völlig offen und der Weg dahin eine Herausforderung. .responsive23-jiXqqWJxkAy3gjsN-map-0920-jugendtreffnieheim { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-jiXqqWJxkAy3gjsN-map-0920-jugendtreffnieheim { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-jiXqqWJxkAy3gjsN-map-0920-jugendtreffnieheim { padding-top: 142.86%; } }

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