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Landwirte erklären beim Nieheimer Käsemarkt das Multitalent von Kühen

„So einfach kann lecker sein“ lautet das Motto: Unter anderem ist ein großes „Milchtasting“ für alle interessierten Besucherinnen und Besucher geplant.

Heimische Landwirte sind mit großem Mitmachstand auf dem Nieheimer Käsemarkt im Einsatz, unter anderem Johannes und sein Sohn Leonard Claes. | © Westfälisch-Lippischer Landwirtschaftsverband

13.08.2024 | 13.08.2024, 09:02

Nieheim. Landwirtschaft entdecken und schmecken: So heißt es auf dem Nieheimer Käsemarkt von Freitag bis Sonntag, 30. August bis 1. September, am Stand der heimischen Bauern und Bäuerinnen. Wenn der 13. Deutsche Käsemarkt seine Pforten öffnet, ist der Landwirtschaftliche Kreisverband Höxter mit dabei. Akteure haben sich diesmal wieder ein vielfältiges Programm mit Aktionen, Informationen und Kostproben ausgedacht.

„Neu sind in diesem Jahr beispielsweise ein Milchtasting und ein Wissens-Aktions-Parcours“, erzählt Kreisverbandsvorsitzender Antonius Tillmann. Schauen, anfassen, riechen, schmecken, sich informieren – für die Großen und die Kleinen wird viel geboten. Dazu bietet der Käsemarkt Gelegenheiten, die Menschen hinter der Landwirtschaft kennenzulernen. Der Berufsstand freut sich auf zahlreiche Besucherinnen und Besucher an ihrem an großen Mitmachstand in der Nieheimer Innenstadt zwischen Rathaus und Wasserstraße/Ecke Schäferstraße.

„Beim Nieheimer Käsemarkt dreht sich alles rund um den Käse. Wir Landwirte präsentieren daher den ersten Schritt der Käseerzeugung“, erklärt Milchbauer und stellvertretender Kreisverbandsvorsitzender Johannes Claes aus Nieheim. So gibt es am Stand Wissenswertes rund um die Kuh und Informatives dazu, wie Milch erzeugt wird. Auch eine typische Futterration ist aufgebaut.

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Purer Geschmack beim Milchtasting in Nieheim

„So einfach kann lecker sein“ ist das Motto des „Milchtastings“. „Uns geht es um den Ur-Geschmack der Milch, den wir gerne wieder erlebbar machen wollen“, erläutert Tillmann. Wie Milch ganz pur schmeckt, welche Varianten der Milch und welche Unterschiede es gibt, möchten die Akteure verdeutlichen. Es gilt dabei unter anderem, Vollmilch, H–Milch, fettreduzierte Milch und Hafermilch zu erkennen.

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Spiel und Spaß bietet ein Bauernhofmobil mit Käsewürfel, Fühlhaus oder Glücksrad. Ihr Wissen und ihre Geschicklichkeit unter Beweis stellen können Gäste beim Wissens-Aktions-Parcours. Neben Wettmelken gilt es, aus Hafer Haferflocken herzustellen. Zudem warten ein Getreidequiz und ein Modell-Mähdrescher, an dem die genaue Funktionsweise eines richtigen Dreschers in Aktion erklärt wird.

Der Berufsstand möchte die Landwirtschaft mit ihrem Mitmachstand lebendig und erlebbar zeigen. Die Akteure versprechen viel Spaß und Wissensgewinn. „Wir freuen uns auf viele interessante Gespräche“, so Claes, „unseren Alltag, unsere Arbeit anschaulich und begreifbar zu machen ist unser Anliegen.“

Kühe mit besonderer Rolle in Sachen Grünland

Wie Milch ganz pur schmeckt, welche Varianten der Milch und welche Unterschiede es gibt, kann beim "Milchtasting" erlernt werden. - © Landschaftsverband Westfalen-Lippe
Wie Milch ganz pur schmeckt, welche Varianten der Milch und welche Unterschiede es gibt, kann beim "Milchtasting" erlernt werden. | © Landschaftsverband Westfalen-Lippe

„Kühe geben nicht nur Milch, sie sind wahre Multitalente“, berichtet Tillmann. Rinder und Kühe haben eine Schlüsselrolle im Nährstoffkreislauf. Sie können das verwerten, was für Menschen unverdaulich sei. „Als Wiederkäuer können sie die Nährstoffe im Gras aufschließen, sie in Milch umwandeln und somit für den Menschen nutzbar machen“, schildert der Landwirtevorsitzende. Das sei von besonderer Bedeutung für die Flächen, die aufgrund der natürlichen Gegebenheiten nur als Grünland und nicht als Acker genutzt werden. Wiesen und Weiden seien zudem wichtig für den Naturhaushalt, so seien sie zum Beispiel ein besonders effektiver CO2-Speicher.

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„Neben Gras können Kühe auch die Nebenprodukte der Lebensmittelherstellung nutzen“, führt Kuhbauer und Stellvertreter Johannes Claes aus Nieheim aus und erklärt: „Bei der Produktion von pflanzlichen Lebensmitteln fallen teilweise große Mengen nicht verwertbarer Bestandteile an.“ Von einem Kilogramm Hafer gelangen beispielsweise nur 300 Gramm in einen Haferdrink. Der Rest sind Nebenprodukte, die als hochwertige Futtermittel verwendet werden können.

„Werden sie an Milchkühe verfüttert, können diese daraus Nährstoffe gewinnen, die sonst verloren wären“, verdeutlicht Claes. „Sie wandeln die für uns nicht essbare Biomasse in hochwertige Lebensmittel um.“ Das, was sie nicht verwerten können, würden sie wieder ausscheiden – und mit der Gülle könnten die restlichen Nährstoffe zu den Pflanzen gelangen und von ihnen aufgenommen werden.