So wollen Nieheimer Vereine bei der Stadthalle anpacken

Nieheim. Legendäre Partys wurden hier ebenso gefeiert wie zünftige Schützen- und Feuerwehrfeste. Aber nicht erst mit der Corona-Pandemie ist es inzwischen deutlich ruhiger um die Nieheimer Stadthalle geworden, die inzwischen auch in die Jahre gekommen und sanierungsbedürftig ist. In den vergangenen Jahren wurde immer wieder überlegt, den großen Wurf zu wagen, Ideen zum Bau einer Mehrzweckhalle, die auch für Sportveranstaltungen dienen kann, standen im Raum. Mehr als Visionen sind dies bisher aber nicht – nicht zuletzt, weil der Stadt nach den umfangreichen Schulsanierungen und dem Umbau von Richterhaus und Richterplatz schlicht das Geld fehlt. Deshalb wählt die Stadt, jetzt da der Stadthallenpächter Holger Lange (&bdquo;Körter“) sich auch auf eigenen Wunsch zurückzieht, die kleine Lösung – im Blick zunächst die kommenden fünf Jahre. Denn die Vereine wie Alt- und Jungschützen, Karnevalisten und Feuerwehr haben signalisiert, die Halle auch in Zukunft für größere Veranstaltungen nutzen zu wollen. Sie hatten sich auf Initiative der Altschützen um Erwin Nowak zusammengesetzt und selbst Vorschläge erarbeitet, wie sie sich die Nutzung des Gebäudes künftig vorstellen. Im Mittelpunkt dabei die Entgeltordnung. Die stammt aus dem Jahr 1991 und muss dringend überarbeitet werden, so Erwin Nowak im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Denn die Halle ist in die Jahre gekommen, umfassende Sanierungen hat es nicht gegeben. Natürlich wollen die Vereine künftig nicht mehr zahlen als bisher Natürlich wollen die Vereine künftig nicht mehr zahlen als bisher, zumal sie durch die Corona-Pandemie teils schwer getroffen sind, wie Nowak erinnert. Keine Veranstaltungen und Feste bedeuten auch fehlende Einnahmen. Planungssicherheit fürs kommende Jahr gibt es aus seiner Sicht nicht. Und Nowak ist auch fest davon überzeugt, dass es künftig noch schwerer werden wird, die Mitbürger zur Vereinsarbeit zu motivieren. Dennoch haben die Nieheimer Vereine zugesagt, mit anzupacken, wenn in nächster Zeit an der Stadthalle kleinere Schönheitsreparaturen, wie beispielsweise Malerarbeiten, anstehen. Einen, vielleicht zwei Einsätze im Jahr, bei denen viele mitanpacken. Dafür sollen die Hallenmietpreise moderat bleiben beziehungsweise ungünstige Mietklauseln wie für die Altschützen angepasst werden. Für Bürgermeister Johannes Schlütz ein durchaus gangbarer Weg. &bdquo;Ich halte das insgesamt für eine sehr gute und sehr positive Lösung für Nieheim: Die Stadt übernimmt Verwaltung und Verpachtung und setzt faire Mietsätze für die Vereine. Die Halle bekommt zugleich kurzfristig ein Face-Lifting, die Vereine unterstützen die Stadt bei den kleinen Renovierungsarbeiten“, fasst er zusammen. Die Vereine sind sogar noch einen Schritt weiter gegangen und haben die Fraktionsvorsitzenden der Stadtratsparteien mit an den Tisch geholt, berichtet Nowak. So ist garantiert, dass bei den politischen Beratungen im Januar und Februar dazu die Sicht der Vereine mit berücksichtigt wird.Stadt will künftig einen Mitarbeiter auf Stundenbasis beschäftigen Für die Vermietung und die Hausmeistertätigkeiten in der Halle will die Stadt künftig einen Mitarbeiter auf Stundenbasis beschäftigen, so der Plan. Als Caterer für kleine und große Feste hofft Nieheim weiter auf die Beteiligung des ehemaligen Pächters Holger Lange. Immerhin kenne er sich bestens aus, so Schlütz. Der zweite Teil des kurzfristigen Stadthallenplans ist der Umbau eines Seitengebäudes. Denn an dieser Stelle werden dringend Umkleidekabinen für die Sportler benötigt, die derzeit den angrenzenden Sportplatz nutzen. Außerdem möchte die Stadt gern öffentliche Toiletten für die Nutzer des Spielplatzes in der Lehmkuhle. Zudem plant die Stadt eine Aufwertung des Wohnmobilstellplatzes, wie Schlütz erklärt. Auch hierfür wären Toiletten und Waschmöglichkeiten eine notwendige Ergänzung. Die langfristige Nutzung der Stadthalle soll trotz der kurzfristigen Maßnahmen nicht völlig aus dem Blick geraten. Allerdings ohne großen Zeitdruck und natürlich auch mit Blick auf die weitere Nutzung der ehemaligen Grundschule. Die Machbarkeitsstudie, die auf eine Untersuchung von NRW Urban folgen soll, wird die Halle zunächst aus Kostengründen aber nicht mit einschließen, so Schlütz.Eine weitere Hürde: Würde die Stadthalle um- oder neugebaut, ohne eine Mehrzwecknutzung wie Sport einzubauen, gebe es nach jetzigem Stand keine Förderung. Allein könnte die Stadt die Millionen-Kosten aber sicherlich niemals stemmen.

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