Lkw müssten über Gehweg rumpeln - Anwohner gegen Plan für Straßensanierung

Nieheim-Eversen. Meistens freuen sich die Menschen in den Dörfern, wenn die Ortsdurchfahrt neu gemacht wird. Geht doch mit einer solchen Baumaßnahme immer auch eine Verbesserung des Ortsbilds und der Sicherheit einher. Beschwerden gibt es höchstens, warum das solange dauert. In der Nieheimer Ortschaft Eversen aber wehren sich Anlieger mit Händen und Füßen gegen die Erneuerung der Ortsdurchfahrt. Trotzdem hat sich der Bauausschuss der Stadt am Donnerstag einstimmig für diese in der Trägerschaft des Kreises durchgeführte Maßnahme ausgesprochen. Offen ist lediglich noch, ob der geplante Fußweg auf der linken oder rechten Straßenseite verwirklicht werden soll. Anwohner sehen Probleme an Engstelle Der Fußweg ist dabei der Stein des Anstoßes. Bislang gibt es dort nämlich überhaupt keinen Fußweg. Und so soll es nach dem Willen der betroffenen Anwohner auch bleiben. &bdquo;Ein nur ein Meter breiter Gehweg in Hochbord-Bauweise kann an der bergigen Engstelle weder mit Rollator noch mit Kinderfahrrad oder Kinderwagen unfallfrei benutzt werden", heißt es in einer aktuellen Stellungnahme der Anwohner. Die Kreisstraße 6 soll auf einer Länge von zwei Kilometern bis zum Anschluss an die B 239 grundhaft erneuert werden. Dazu gehören auch 300 Meter Ortsdurchfahrt, die für einen Vollausbau vorgesehen sind. Die Gesamtkosten liegen bei 1,2 Millionen Euro. Hinzu kommen 40.000 Euro, die auf den Gehwegbau entfallen und von der Stadt zu tragen sind. 75 Prozent der Kosten werden vom Land gefördert. 70 Prozent des verbleibenden städtischen Eigenanteils werden auf die Anlieger umgelegt. Für den Gehweg ist eine Breite von 1,50 Metern vorgesehen. Allerdings sagt auch der Kreis, dass diese Breite wegen der zum Teil sehr beengten Verhältnisse nicht durchgehalten werden kann. Auch die Fahrbahnbreite ist mit 5,50 Metern am unteren Rand der Regelquerschnitte angeordnet. Beim Abzweig in Richtung Kirche und Förderschule ist die Straße so schmal, dass Linienbusse, größere Fahrzeuge und landwirtschaftliche Gespanne dabei den Bürgersteig regelmäßig überfahren müssten. Wegen des geringen Verkehrsaufkommens sei das aber unproblematisch, urteilt der Kreis. Trotzdem fragen sich die Anwohner, welchen Sinn ein Bürgersteig macht, wenn er ständig überfahren werden und als Folge daraus laufend wieder instand gesetzt werden muss. Der Bauausschuss sprach sich dennoch einstimmig für die Umsetzung der Maßnahme aus. Es handle sich dabei um die eine wichtige Investition in die örtliche Infrastruktur. Sie bringe eine deutliche Verbesserung der Verkehrssicherheit und trage zur Aufwertung des Ortsbildes und der angrenzenden Bebauung bei. Bereits im kommenden soll die Baumaßnahme realisiert werden. Von den Anrainern wurde kritisiert, dass die neue Variante, den Fußgängerweg von der östlichen auf die westliche Seite zu verlegen in der Bürgerversammlung gar nicht zur Sprache gekommen war, sondern erst nachträglich als Alternativvorschlag des Ortsausschusses eingearbeitet worden war. Diese Variante würde die Kosten um 4.000 Euro erhöhen. Auch der Bauausschuss sah sich nicht in der Lage zu beurteilen, welche Straßenseite nun besser für den Bürgersteig geeignet wäre. Schließlich habe sich der Kreis ja was dabei gedacht, den ersten Vorschlag so zu formulieren, wie er war. Diese Frage wollen die Ratsparteien mit in die Fraktionen nehmen und sich bis zur nächsten Ratssitzung, die am Donnerstag, 9. Dezember, über die Bühne geht, ein Urteil bilden. Vor zwei Jahren war bereits die Ortsdurchfahrt von Erwitzen in ähnlicher Weise erneuert worden.

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