Gerätehaus-Neubau in Nieheim: Wie viel Geld darf die Feuerwehr kosten?

Nieheim/Himmighausen. Die Kosten für die Feuerwehr sind immer ein sehr heikles Thema. Kein Lokalpolitiker will an der Sicherheit für die Bürger und dem großen Engagement der freiwilligen Einsatzkräfte sparen. Zugleich sind die Stadtkassen leer. Besonders in Nieheim. Dabei gibt es hier in Sachen Feuerwehrgerätehäuser einen großen Nachholbedarf, wie Mathias Koch jüngst in einer umfassenden Analyse für alle Ortschaften erläuterte Ein Problem, das viele Kommunen im Kreis Höxter haben. Der Hintergrund: Die Sicherheitsauflagen für die Einsatzkräfte wurden in jüngster Vergangenheit deutlich verschärft. So muss eine &bdquo;Schwarz-weiß-Trennung", also die Trennung der persönlichen Schutzausrüstung von der Privatkleidung eingeführt und getrennte Sanitärräume für Frauen und Männer geschaffen werden. Zudem dürfen Umkleideräume nicht mehr in der Fahrzeughalle untergebracht werden. Apropos Fahrzeughalle: Weil jetzt auch die Ortschaften über Fahrzeuge mit einem Wassertank für einen schnellen Erstangriff verfügen müssen, sind viele der bisherigen Fahrzeughallen in Nieheim schlicht zu klein. Deshalb wurde bereits in Erwitzen ein neues Feuerwehrgerätehaus gebaut, in Entrup soll der Anbau ans Vereinsheim noch in diesem Jahr beginnen. Umfassende Analyse gibt Aufschluss Koch hat in seiner umfassenden Untersuchung auf Grundlage der Vorschriften zur &bdquo;Sicherheit im Feuerwehrhaus" der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung ein Ranking erstellt. Daraus geht hervor: Das Gerätehaus in Himmighausen unterhalb der Bahnbrücke darf so eigentlich nicht mehr genutzt werden. Ein Neubau muss dringend her, denn eine Erweiterung am bisherigen Standort ist unmöglich. &bdquo;Und wenn wir das nicht tun?", fragte ein Lokalpolitiker in der jüngsten Bauausschusssitzung in Nieheim. &bdquo;Dann wird uns das Gerätehaus über kurz oder lang gesperrt", so die klare Aussage von Koch. Um ein Förderprogramm des Landes zu für kommendes Jahr zu nutzen, das die Sanierung von Feuerwehrgerätehäusern in Dörfern unterstützt, hat das Nieheimer Bauamt bereits mit den ersten Planungen begonnen. Denn die Antragsfrist für die maximal 250.000 Euro Fördergeld endet bereits im September. Summe löst Schnappatmung aus &bdquo;Für den Neubau eines Feuerwehrhauses mit Dusch- und Umkleidemöglichkeiten, einem Sozialraum und den erforderlichen Außenflächen sind voraussichtlich rund 650.000 Euro zu veranschlagen", erklärte der stellvertretende Bauamtsleiter Florian Greger im Bauausschuss. Eine Summe, die vor allem bei UWG-Mitglied Herbert Müller Schnappatmung verursachte. Mit Blick auf die in den kommenden Jahren ebenfalls zu sanierenden oder neuzubauenden Gerätehäuser forderte er nicht nur eine Aufstellung der mittel- und langfristig zu erwartenden Kosten, sondern auch die Suche nach Einsparpotenzialen. So brachte er auch schlicht gehaltene Industriehallen als mögliche Bauweise ins Gespräch. Auch die anderen Fraktionen hinterfragten die Kosten sowie den von der Verwaltung ins Auge gefassten Standort &bdquo;Am Föhren" – wenn auch nicht in dieser Schärfe. Dabei ist das Konzept mit der Wehrleitung abgestimmt. Die Verwaltung wurde beauftragt, nach weiteren möglichen Standorten sowie Sparmöglichkeiten zu suchen. So sieht's in der Nachbarkommune aus In der Nachbarkommune Marienmünster, die im Feuerwehrbereich vor ähnlichen Herausforderungen steht, wurde in Bremerberg kürzlich ein Neubau, der allen Anforderungen entspricht, für rund 400.000 Euro realisiert. Obwohl weder die Bauarbeiten in Entrup noch in Himmighausen begonnen haben, ist schon jetzt klar, dass weitere Großprojekte folgen werden. So ist auch in der Ortschaft Eversen dringend ein Neubau erforderlich um die Unfallverhütungsvorschriften einzuhalten. In Holzhausen und Oeynhausen hält das Bauamt eine Erweiterung der Gerätehäuser am aktuellen Standort grundsätzlich für möglich.

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