Bürgerhaus in Marienmünsteraner Ortsteil: So sind die aktuellen Pläne

Marienmünster/Vörden. Während der eine mit Beitrittserklärungen winkte, holte der andere ein kleines Kompliment aus dem Versteck: &bdquo;Vörden war ja nicht immer der blühende Pool des Ehrenamts – aber nun tut sich etwas“, zeigte sich Elmar Stricker (WGB) jüngst über das beachtliche Wachstum der Mitgliederanzahl des Fördervereins Vörden hocherfreut. Die anfängliche Skepsis ist gewichen. &bdquo;Super, dann bekommst du hiermit auch gleich einen Mitgliedsantrag“, begegnete Mathias Schmidt, CDU-Mann und Vorstandsmitglied des besagten Fördervereins, dem Kommentar dezent frotzelnd. &bdquo;Übertreib mal nicht“, schallte es wiederum lachend als Reaktion durch den Rathaussaal zurück. Die Botschaft aber war angekommen. Denn spöttelte man auch hier und da, war doch offen klar: Man ist sich innerhalb des Stadtrates rund ums integrierte städtebauliche Entwicklungskonzept (ISEK) für den Ortskern Vörden nun tatsächlich einig. Irgendwie sogar überzeugt. Lesen Sie auch: Gemeinschaftshaus: Marienmünsters Politik kritisiert teure Umbaupläne Umbau des Gasthauses in Vörden: Zu groß? Eine Entwicklung, die man so noch im Sommer 2022 nicht hat kommen sehen: Damals verpasste die Mehrheit des Gremiums den Fördermitteln in Millionenhöhe eine plötzliche Absage. Und auch im nächsten Anlauf saß bei der Abstimmung im vergangenen November so mancher Lokalpolitiker einfach nur kopfschüttelnd da. Jetzt aber stimmten die Ratsmitglieder in der Tat ganz geschlossen und einhellig für die Maßnahmen des Städtebauprojekts – wobei: So ganz ohne Widerstand &bdquo;kann“ man in Marienmünster dann doch nicht. Dieses Mal ist es allerdings die Detmolder Bezirksregierung, die am Umbau des ehemaligen Gasthofs Weber zum multifunktionalen Bürgerhaus aktuell noch zu &bdquo;knabbern“ hat. &bdquo;Ist das nicht eine Nummer zu groß?“, habe die Behörde schon mehrfach gefragt und dabei lieber auf die Option eines Neubaus geschielt. Marienmünster will lieber Leerstand füllen Letzteres aber möchte man in Vörden auf gar keinen Fall, sondern vielmehr den vorhandenen Leerstand mit neuem Leben füllen. Und so führte auch Bürgermeister Josef Suermann nochmals an, dass immer die Nachnutzung des ortsbildprägenden, über 150 Jahre alten Gebäudes im Vordergrund gestanden habe und auch weiterhin angepeilt werde. Auch bei einer negativen Bewertung für diese Kernmaßnahme durch die Bezirksregierung liege die abschließende Entscheidung über den Antrag auf Städtebauförderung ja dann beim Ministerium. Vielleicht aber lässt sich die Detmolder Behörde auch zuvor noch vom Plan der Marienmünsteraner überzeugen, denn &bdquo;Mister Stadtumbau“ Carsten Lottner von der Deutschen Stadtentwicklungsgesellschaft (DSK) hatte bei seinem jüngsten Besuch im Vördener Rathaussaal das Ergebnis einer Wirtschaftlichkeitsbetrachtung aller Optionen im Gepäck. Und siehe da: &bdquo;Eine Bestandssanierung ist eindeutig wirtschaftlicher als ein geeigneter Neubau“, so Lottner. Lesenswert: Marienmünsteraner Ortsteil ist bereit für große Projekte Barrierefreier Umbau bleibt kostengünstiger Dafür warf er auch die passenden Zahlen in den Raum: Der Bestandsumbau liegt bei rund 2,3 Millionen Euro, ein Neubau in vergleichbarer Größe bei 4,1 Millionen Euro und ein Neubau mit kleinerem Umfang als der Gasthof bei 2,8 Millionen Euro. Und so entschied sich auch der Stadtrat eindeutig, bei der angestrebten Variante des Gasthaus-Umbaus zu bleiben: Das sanierte Erdgeschoss soll künftig von der Dorfgemeinschaft sowie der Marienmünsteraner Musikschule genutzt werden, das Obergeschoss als Lagerfläche und mögliche Ausbaureserve dienen. Auch interessant: Hohe Kosten für Dorftreff: Marienmünster hadert mit dem alten Gasthof Bleibt’s oben in dem ehemaligen Gasthof damit auch erst einmal recht leer, so wird für die energetische Sanierung im Zuge des ISEK natürlich gleich die gesamte Außenhülle angepackt. Wichtig für die Förderung ist auch: Das Gebäude muss künftig barrierefrei zugänglich sein. Ob das durch die aktuell geplante Rampe realisiert wird oder, wie von Marcus Kaiser (CDU) vorgeschlagen, durch einen Hublift, könne man zu einem etwas späteren Zeitpunkt noch entscheiden. Was die Stadt Marienmünster zahlen muss Da neben der finanziellen Unterstützung von Bund und Land unter anderem auch der Vördener Förderverein eine Spende von 150.000 Euro anpeilt und kräftig mit anpacken will, &bdquo;rechnen wir derzeit mit einem Eigenanteil der Stadt in Höhe von 377.000 Euro“, so Lottner. Mit Blick auf die Gesamtkosten von 2,3 Millionen Euro sei das ein wirklich sehr geringer Anteil. Während Schmidt appellierte, diesen Weg nun zu gehen, um Vörden zukunftsfähig zu machen, zeigte sich auch Stricker von &bdquo;der Reduzierung der anfänglichen Kosten auf ein nun tragfähiges, verantwortbares Maß“ beruhigt. Der Baubeginn ist für 2027 vorgesehen. Zur Geschichte: Gasthof in Marienmünster schließt nach 164 Jahren Der Rat beauftragte somit die Stadtverwaltung, die Anträge für die weiteren Finanzierungsabschnitte des ISEK in Abstimmung mit der Bezirksregierung zu stellen. Weitere Projekte in Marienmünster geplant Wie schon mehrfach beschrieben, umfasst das Stadtentwicklungskonzept dabei natürlich mehr als &bdquo;nur“ die Realisierung des Bürgerhauses: Als zweite Kernmaßnahme steht die Aufwertung des Eichenhains und der Seitenbereiche der Amtsstraße auf dem Plan – bleibt’s bei einer Förderquote von 60 Prozent, zahlt die Stadt dafür wohl rund 295.000 Euro. Auch Vördens Naherholungsgebiet Stauweiher/Hogge soll unter anderem durch Ergänzungen des Mobiliars von dem Modernisierungsprojekt profitieren. Und für einige Bürger ist sicherlich die förderfähige optische Aufwertung von öffentlich einsehbaren Flächen, wie Fassaden, Dächer, Hofflächen und Einfriedungen im privaten Gebäudebestand, interessant. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Höxter

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