Experte aus dem Kreis Höxter gibt Tipps, welcher Trödel beim Flohmarkt gefragt ist

Kreis Höxter. Wer kennt sie nicht: Momente, in denen man im Keller, im Abstellraum oder auf dem Dachboden den Blick schweifen lässt und über die ganzen Kisten und Kartons nachdenkt, die dort übereinandergestapelt herumstehen. Nicht selten sind sie mit Dingen gefüllt, die man seit Jahren nicht mehr angerührt hat. Kann das Gerümpel dann nicht weg? Irgendwie sind die allermeisten Sachen doch zu schade für die Tonne – und können einem beim Verkauf auf dem Trödelmarkt sogar noch ein bisschen Geld einbringen. Doch was aus diesen Kisten eignet sich eigentlich für den Flohmarkt? In Bredenborn wohnt jemand, der die Antwort kennt: Rene Schöne. Als er vor rund vier Jahren im Kreis Höxter ankam, war er gleich von der Karnevalsleidenschaft überrascht, die unter anderem in Steinheim spürbar herrscht. &bdquo;Das ist hier schon etwas ganz anderes als in Warendorf, wo ich vorher gelebt habe“, sagt Schöne mit Blick aufs hiesige jecke Treiben. Trödelmarkt im Kreis Höxter: (Fast) alles erlaubt Doch da gibt es noch eine weitere Leidenschaft, die der 55-Jährige gern im Kreis Höxter noch mehr entfachen möchte: und zwar die fürs Trödeln. Er selbst ist mit Feuereifer dabei: Bereits seit mehr als 30 Jahren organisiert er derlei Märkte. Nun eben von seinem noch neuen Marienmünsteraner Büro aus. Wer trödeln und dadurch &bdquo;als schnelle Sache nebenbei“ etwas Geld verdienen möchte, findet bei Schöne eine gute Adresse dafür. Doch was aus den Dachboden- beziehungsweise Kellerkisten ist denn nun für Marktbesucher interessant? &bdquo;Eigentlich alles, auch unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit“, sagt Schöne, &bdquo;bevor man die Sachen einfach entsorgt, freut sich vielleicht jemand anderes darüber und erwirbt sie“. Schließlich müsse man sich nicht alles neu im Laden kaufen. Zumal Sammlerstücke auch nur selten in Geschäften zu finden seien. Lesen Sie auch: Trödeln und Feilschen: Das sind die besten 11 Flohmärkte in OWL So ziemlich alles aus den Kisten kann also angeboten werden: &bdquo;Auf jeden Topf passt schließlich ein Deckel“, so der Bredenborner Trödelexperte. Wobei es da dann doch zwei klare Ausnahmen gibt: &bdquo;Nationalistisches und Pornografisches ist natürlich verboten“, sagt Schöne. Danach stöbern Bürger aus dem Kreis Höxter Das gilt für alle seine Märkte, die er vom Münsterland übers Emsland bis hin zum Kreis Höxter in einer durchaus großen Region veranstaltet. 30 Jahre lang tat er das von Warendorf aus, nun befindet sich sein Büro in der Nieheimer Straße in Bredenborn. &bdquo;Ich versuche jetzt, mir auch hier vor Ort etwas aufzubauen“, sagt er mit Blick auf seine Marktveranstaltungen. Und da hat sich das Spektrum der Orte schon erweitert: Mit Steinheim (Lipper Tor), Brakel (Stadthalle) und Bad Karlshafen (Hafengelände) hat Schöne drei neue Standorte für Veranstaltungen gefunden. Vornehmlich im Sommer wird dort dann ausgiebig getrödelt. Doch wonach suchen die Marktbesucher dabei eigentlich besonders? &bdquo;Immer gefragt sind sammlerwürdige Objekte: Der eine steht auf Schallplatten, der andere auf Modelleisenbahnen oder -autos“, nennt der 55-Jährige einige Beispiele. Dabei muss er schmunzeln, denn es kommt ihm ein Marktbesucher in den Sinn, der eine große Sammelleidenschaft für die eben genannten kleinen Fahrzeuge hegt: &bdquo;Seine Frau schlackert immer mit den Ohren, wenn er auf einem unserer Märkte wieder welche entdeckt“, erzählt er lachend. Inzwischen kennt Schöne sich übrigens so gut aus, dass sich für ihn zwischen den Regionen sogar Unterschiede im Kaufverhalten der Besucher erkennen lassen. &bdquo;Hier in der Region suchen die Leute wirklich die richtig alten Sachen“, sagt er. Der neuere Schnickschnack sei oft weniger interessant. Trödelmarkt: Die Vorteile gegenüber Internetkäufen Trödeln lässt es sich natürlich nicht nur auf derlei Märkten, sondern auch online. Unter den bekannten Kleinanzeigen lassen sich alle möglichen Dinge einzeln finden. Durchaus eine Konkurrenz zu Schönes Tätigkeit. Doch die Internet-Version des Flohmarktes habe einige Schwächen, wie Schöne sagt. Er hebt die Vorteile der traditionellen Trödelmärkte hervor: &bdquo;Vor Ort kann man die Sachen sehen und anfassen, mit den Händlern sprechen, klönen und feilschen“. Das mache so ein Flohmarktfeeling ja irgendwie auch aus. Bei größeren Sachen, wie antiken Schränken, könne das Anbieten per Internet allerdings durchaus Sinn machen: &bdquo;Um sie zu Märkten zu bringen, müsste man sie ja ständig auf- und abladen – ein großer Aufwand“, sagt Schöne, &bdquo;und dadurch wird solch ein Schrank ja nicht unbedingt besser“. Ein Überblick: Diese vier großen Wochenmärkte gibt es im Kreis Höxter zu entdecken Will man sein nicht mehr gebrauchtes Zeug auf dem Trödelmarkt anbieten, so kann man sich bei Schöne melden. Unter info@renesmaerkte.de ist er per E-Mail erreichbar. Allerdings sagt er: &bdquo;Eine Vorlaufzeit von mindestens sechs Wochen braucht es dann für die Organisation schon“. Während Erwachsene eine Standgebühr zahlen, gibt es für Kinder (bis 14 Jahren) eine Besonderheit: &bdquo;Sie können sich kostenfrei einen Stand einrichten“, sagt Schöne. Die Bedingung: Die Kinder verkaufen wirklich nur ihre eigenen Sachen, nicht Omas Porzellan oder Ähnliches. Dann öffnen die Trödelmärkte Schöne selbst sammelt übrigens nichts – und so läuft er auch nicht Gefahr, durch das nahezu wöchentliche Schlendern über seine Märkte selbst zu viel Kram anzuhäufen. Bei jedem der Märkte ist der Bredenborner morgens früh zum Aufbau ab 7 Uhr selbst vor Ort. Das bedeutet bei Veranstaltungen im Emsland oder im Osnabrücker Land ein wahrlich frühes Aufstehen für ihn. Doch er tut es gern – und rät Sammlern ein frühes Erscheinen bei den Märkten. Für die größte Auswahl lohnt es sich natürlich, gleich zu Beginn vor Ort zu sein. Die meisten Märkte laufen von 11 bis 17 Uhr.

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