Spannende Präsentation: Millionenpläne für Stadthalle Nieheim vorgestellt

Nieheim. Seit Jahren wird bereits intensiv überlegt, was künftig aus der maroden Nieheimer Stadthalle und der zum Großteil leerstehenden alten Grundschule werden soll. Viele Diskussionsrunden und mehrere Studien wurden gefertigt – nun gibt es erstmals öffentliche Pläne. Und riesigen Zeitdruck. Denn schon bis Ende September braucht die Stadt ein politisches Votum für das Millionenprojekt, weil sonst die Fristen für die Fördermittelanträge verstreichen. Die Hektik war schon zu Beginn im Nieheimer Ortsausschuss schürbar, der sich für die Präsentation der Ideen durch das Architekturbüro Pape/Semke und die anschließende Nachfragen und Beratung gerade mal eine halbe Stunde zeitnehmen wollte. &bdquo;Völlig unangemessen“, befand nicht nur Ausschussmitglied Bernt Finkeldey. Es dauerte dann auch deutlich länger als gedacht, denn die Pläne, die von den Architekten Harald Semke und Julia Meier vorgestellt worden, hatten es in sich. Nachhaltig und effizient waren die Stichworte, die Harald Semke dann auch immer wieder nannte, um die Idee für die Stadthalle zu beschreiben. Sie soll anstelle des jetzigen 70er-Jahre-Anbaus einen aus Holz gefertigten Anbau bekommen, der den jetzigen Giebel verlängert. Der Plan für die neue Nieheimer Stadthalle Im Erdgeschoss würde der Anbau das großzügige Foyer, eine Bistro-Küche mit langer Theke hin zur Stadthalle, Toiletten für entsprechend große Besucherzahlen und ein Stuhllager bekommen. Vor allem Letzteres wurde ob seiner geringen Größe im Ausschuss hinterfragt. Das Obergeschoss des Anbaus wäre über eine Außentreppe oder einen Fahrstuhl separat erreichbar und ist räumlich vollständig getrennt von der Stadthalle. Dort soll es nicht nur Umkleiden und Duschen für Sportler und Schiedsrichter entstehen, die den benachbarten Platz nutzen, sondern auch – separat – für Urlauber, die den angrenzenden Wohnmobilhafen in Nieheim nutzen wollen. Große Dachfenster sollen für viel Tageslicht sorgen und damit die Energiekosten senken. Außerdem soll der südliche Dachteil eine Photovoltaikanlage bekommen. Im Dachgeschoss wäre dann noch Platz für einen größeren Technikraum, so der Plan der Architekten. Vor dem Foyer soll ein neben einem großen Dachüberstand auch Platz für eine kleine Gastronomie sein. Der Anbau Auf der anderen Seite der Stadthalle planen Semke und Meier einen sehr funktional gehaltenen rechteckigen Anbau. Er soll Künstlern einen eigenen Bühnenzugang verschaffen und ihnen gleichzeitig als kleiner Rückzugsort beispielsweise zum Umkleiden dienen. Drinnen, im bestehenden Teil von 1897, wäre eine umfassende Dämmung notwendig. Der Plan der Architekten sieht vor, die Zwischendecke herauszunehmen und die Dämmung direkt bis unters Dach zu ziehen. Das würde auch die Akustik, die in solchen großen Bauten immer ein Problem sei, deutlich verbessern, erklärte Harald Semke. Für die Besucher soll künftig alles barrierefrei erreichbar sein – heute Standard bei umfassenden Sanierungen von öffentlichen Bauten. Die Kosten, so betont Semke ausdrücklich, seien sehr genau auf dem aktuellen Stand berechnet und würden 2,95 Millionen Euro betragen – ohne PV-Anlage, ohne Technik und ohne neues Mobiliar. Viel Lob Aus dem Gremium gab’s anschließend viel Lob für die Gedanken der Architekten. Mit Blick auf die Uhr unterblieb allerdings die notwendige ausführliche Besprechung. Die soll sehr zeitnah nachgeholt werden, wenn in einer offenen Bürgerversammlung am Donnerstag, 8. September, die Pläne nochmals erläutert werden. Dann sollen auch die zahlreich erschienen Zuhörer sowie Vereinsvertreter Gelegenheit bekommen, Anmerkungen zu machen. Diese können auch per E-Mail direkt an die Stadtverwaltung geschickt werden. Der weitere Zeitplan ist dann sehr sportlich, wie Greger sagte. Wenn der Rat in seiner Sitzung am 22. September zustimmt, hat die Stadt noch acht Tage Zeit bewilligungsreife Unterlagen zu erstellen. Neben den Plänen für die Stadthalle wurden auch Ideen für die ehemalige Grundschule vorgestellt. Ein ausführlicher Bericht dazu folgt.

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