Marienmünster-Löwendorf. Gleich drei Leute sind sich sicher, den 39-jährigen vermissten Ulrich R. im lippischen Rischenau gesehen zu haben. Als sie das Handy zückten, um sich anhand des bekannten Fotos des Gesuchten noch einmal zu vergewissern, lief der Mann schnell davon. Seitdem fehlt erneut jede Spur des Landwirtes aus Löwendorf. Vermisst wird er bereits seit mehr als zehn Tagen.

Trotzdem gibt seine Familie die Hoffnung nicht auf und sucht unermüdlich weiter. Dass sein Bruder immer wieder von Zeugen gesehen wird, mache ihm Mut, sagt sein Bruder Christian im Gespräch mit nw.de. Trotz der vor allem in der Nacht sehr eisigen Temperaturen. Warum sein jüngerer Bruder so handle, darüber wolle er nicht spekulieren. Im Mittelpunkt steht die Hoffnung, dass er wieder heimkehrt.

Ermittler prüft genau

Auch die Polizei Höxter sucht weiterhin aktiv nach dem 39-jährigen Landwirt. Da er zuletzt am Mittwoch auf lippischer Seite im nahe gelegenen Rischenau gesichtet worden sein soll, seien nun auch die Kollegen aus dem Nachbarlandkreis intensiver in die Suche eingebunden, sagt Polizeisprecher Jörg Niggemann. Denn: „Die Hinweise, die wir aus der Bevölkerung erhalten, sind sehr glaubhaft", erklärt Niggemann weiter.

So sei in Höxter ein Ermittler damit beschäftigt, die Zeugenhinweise noch einmal genau auszuwerten und auf Details zu überprüfen. Ergebnis: Das kann passen. Auch der zeitliche Ablauf der Sichtungen sei stimmig, alle Orte tatsächlich fußläufig erreichbar. Zudem gehen die Beamten davon aus, dass Ulrich R. sich als heimischer Landwirt in der Feldmark und der Natur gut auskennt und sich trotz der hohen Minusgrade zu schützen weiß. Es bleibe aber ein sehr außergewöhnlicher Fall.

So schnell wie möglich reagieren

Deshalb gibt die Polizei auch nach mehr als einer Woche die aktive Suche nicht auf, geht aber davon aus, dass Ulrich R. dringend Hilfe braucht. „Es besteht immer noch die realistische Chance, den Vermissten lebend zu finden. So schnell geben wir die Hoffnung nicht auf", bekennt Niggemann. Deshalb sei extra ein Streifenwagen in der Region nur dafür abgestellt, schnell auf mögliche neue Hinweise reagieren zu können.

Auch im WDR war die Suchaktion, an der sich noch immer zahlreiche Bürger beteiligen, nun Thema. „So kurz vor dem Wochenende war das ein guter Zeitpunkt, um nochmals viele Leute auf unsere Suche aufmerksam zu machen – denn bei diesem sonnigen Winterwetter sind bestimmt viele Menschen draußen spazieren und können helfen, die Augen nach Ulrich offen zu halten", sagt Christian R., der Bruder des Vermissten. Er sei sehr dankbar, für die große Hilfsbereitschaft der Bürger.