Weserhotel in Holzminden: Erweiterung schreitet voran

Holzminden. Im Februar 2021 waren die Arbeiten begonnen worden. &bdquo;Im kommenden Februar werden wir eröffnen“, sagte Geschäftsführer Matthias Kumlehn. Denn am Erweiterungsbau des Weserhotels in Holzminden wurde jetzt Richtfest gefeiert. Das ist vergleichsweise spät. Durch die Coronakrise waren die Arbeiten allerdings auch um ein ganzes Jahr zurückgeworfen worden. Der neue Zeitplan wird jedoch eingehalten. &bdquo;Zum Beginn der Landesgartenschau in Höxter soll alles fertig sein, so war es von Ralf Schwager festgelegt worden und das halten wir auch ein“, betonte Kumlehn. Im Mai war Kaufmann Ralf Schwager, Projektgründer des Weserhotels, im Alter von 80 Jahren gestorben. 3,5 Millionen Euro werden in die Erweiterung des Hotels investiert. Tatsächlich sind die Bauarbeiten auch schon viel weiter fortgeschritten, als es der Richtfesttermin vermuten ließe. &bdquo;Die Fenster sind alle drin und auch die Installationsarbeiten und teilweise auch der Trockenbau sind schon sehr weit“, erklärte Architekt Kai Zimmermann. Nur im Tagungs- und Eventraum müssen noch die großen Glasfronten zum Hafenbecken eingebaut werden. Der Anbau ist auch bautechnisch eine Herausforderung. &bdquo;Der Neubau befindet sich in einem Bereich des früheren Hafenbeckens, das nach dem Krieg mit Schutt aufgefüllt worden ist“, erläuterte Zimmermann. Der Bau musste darum auf 115 Pfählen zehn Meter tief gegründet werden. Altlasten gibt es auch: Kriegsschutt mit Schlacke und Asbest mussten entsorgt werden. Drei-Sterne-Hotel In östlicher Richtung parallel zum historischen Hafenbecken entsteht ein mehr als 3.000 Quadratmeter großer Anbau mit 35 Zimmern sowie einem 200 Quadratmeter großen Eventraum. Nach der Fertigstellung verfügt das Weserhotel über 70 Gästezimmer. Größentechnisch ist das Weserhotel dann mit Höxters größtem Hotel, dem Hotel Niedersachsen vergleichbar, das 80 Zimmer hat. Allerdings hat das Niedersachsen vier Sterne. Das Weserhotel verfügt über drei Sterne. Für die Umsetzung des Anbaus hatte Schwager eine 2.000 Quadratmeter große städtische Fläche am Hafenareal erworben. Sie umfasst auch eine 600 Quadratmeter große Schotterfläche, die bislang als öffentlicher Parkplatz genutzt wurde. Sie wird künftig zum Hotel gehören. Ebenso wie die Hafenböschung mit dem vor 15 Jahren bei einem Projekt der Kreisvolkshochschule entstandenen historischen Werfthausnachbau. Das ebenfalls im Rahmen dieses Projekts entstandene Hafenmeisterhaus auf der anderen Seite des Hafenbeckens ist von der Maßnahme nicht betroffen. Das Weserhotel in Holzminden befindet sich auf einem stadtgeschichtlich sehr prominenten Areal. Auf der kleinen Erhebung am Weserufer befand sich im 13. Jahrhundert die Burg Everstein, die eine Keimzelle der stadtgeschichtlichen Entwicklung Holzmindens bildete. Ende des 16. Jahrhunderts wurde die Burg Holzminden aufgegeben. 1860 wurden die Reste der Burg abgebrochen, damit das Grundstück neu genutzt werden konnte. Turm bleibt erhalten 1955 wurde dort eine der größten Jugendherbergen des Landes eröffnet. Der ebenfalls 1955 neu errichtete Turm soll an die historische Burg erinnern und bleibt als Wahrzeichen erhalten. 2014 wurde die Jugendherberge von Investor und Kaufhauseigentümer Ralf Schwager als Drei-Sterne-Hotel mit 36 Zimmern neu eröffnet. Mit dem Anbau wird die Bettenkapazität im Weserhotel verdoppelt. Der Anbau soll so weit wie möglich fertiggestellt werden, bevor im letzten Schritt der Anschluss an den bestehenden Teil des Weserhotels erfolgt. &bdquo;Dadurch konnten wir den Hotelbetrieb möglichst lange aufrechterhalten, aber jetzt werden wir mit den Durchbrüchen beginnen“, erklärte der Architekt. Auf allen Etagen sollen drei Anschluss-Durchbrüche gemacht werden. Der Eingang zum Hotel wird künftig über den Anbau erfolgen. Der bisherige Hoteleingang soll ausschließlich als Restaurant-Eingang fungieren. &bdquo;Dann haben wir Hotellerie und Gastronomie ordentlich getrennt“, sagte Kumlehn. Die Baukostensteigerung trifft das Weserhotel-Projekt kaum. &bdquo;Herr Schwager hat frühzeitig eingekauft und sich Ware gesichert“, erklärte Kumlehn. Sofas, Betten, Fernseher und auch ein Fahrstuhl wurden bereits vor langer Zeit eingekauft. Auch Baustoffe wie Fliesen und Ziegel waren bereits vor der Preisexplosion geordert worden. &bdquo;Dadurch bleiben wir im Kostenrahmen“, betonte Zimmermann. Holzmindens Bürgermeister Christian Belke lobte Initiator Ralf Schwager als einen großen Visionär. &bdquo;Ich bin überzeugt, dass auch dieses Vorhaben ein großer Erfolg wird, das nachhaltig zur Stadtentwicklung Holzmindens beitragen wird“, sagte Belke. Tourismuszahlen steigen Der Tourismus im Weserbergland verzeichnete vor der Coronakrise steigende Zahlen. Auch die Nachfrage im Weserhotel ist seit der Eröffnung 2014 ständig gestiegen. Die Tourismuswirtschaft geht davon aus, dass sich dieser Trend auch künftig fortsetzen wird. Genau hier will sich das Weserhotel positionieren. Geschäftsführer Christian Kumlehn: &bdquo;In Summe haben wir dann 70 Zimmer und drei Eventräume auf dem neuesten Stand der Technik, die für diverse Veranstaltungen, Feierlichkeiten oder Tagungen zur Verfügung stehen und alles in herrlicher Lage, direkt an der Weser und doch im Zentrum der Stadt Holzminden im wunderschönen Weserbergland.“

Meistgelesen