Süßer Nachwuchs an der Weser: Was Höxteraner über die Biber wissen sollten

Kreis Höxter. Der Biber fühlt sich an der Weser und ihren Nebenflüssen zunehmend heimisch. Bei Corvey gibt es jetzt sogar jungen Bibernachwuchs, berichtet Gustav Petz, Mitglied im Fischereiverein Höxter und Lüchtringen. Auf seinen Fotos ist zu erkennen, dass die Nagetiere am Ufer sogar eine Burg angelegt haben. Petz berichtet von immer häufigeren Begegnungen zwischen Anglern und Bibern. Kann das zu Konflikten führen? Und: Was sollte beim Beobachten der Nagetiere dringend beachtet werden? Die NW hat mit einem Fachmann gesprochen. Dass die Tiere eine Burg gebaut haben, habe damit zu tun, dass die Uferböschung im Bereich der Weser im Gegensatz zu vielen Nebengewässern nicht steil ist, weiß Peter Maciej von der Landschaftsstation im Kreis Höxter. Ist das Ufer steil, können sich die Tiere nach Herzenslust ihre Gänge bauen. Das Ufer der Weser ist aber eher nicht steil. &bdquo;Wenn es zu flach ist, bauen sich die Biber ihren eigenen Wohnkessel“, weiß Maciej. Lesen Sie auch: Biber im Kreis Höxter: Naturschützer bitten um Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger Er glaubt nicht, dass die Radfahrer oder Fußgänger, die an der Weser unterwegs sind, eine Störung für die Tiere darstellen: &bdquo;Die Biber sind eine robuste Art, sie sind an durchgehende Störungen gewohnt“, meint er. Schwieriger werde es allerdings, wenn es sich um sporadische oder plötzliche Störungen handele. Dann bekämen die Tiere schon einen Schreck. &bdquo;Wer den Biber beobachten möchte, sollte schon Vernunft walten lassen“, sagt der Fachmann. Warnung an die Biber-Fans vom Experten Und gibt potenziellen Biber-Beobachtern auch eine Warnung mit auf den Weg: &bdquo;Besonders die Weibchen sind auch wehrhaft“, sagt er. Gerade Hunde, die nicht angeleint sind, seien in Gefahr. Dank der starken Kiefermuskulatur falle es dem Nagetier nicht schwer, Eindringlingen wie Hunden die Knochen durchzubeißen. Sein Appell an alle, die nahe der Biberburg unterwegs sind: Hunde sollten lieber angeleint werden. Und allen Biberfans, die ohne Hund, aber dafür mit Kamera unterwegs sind, rät Maciej zur Geduld: &bdquo;Es ist besser, die Tiere von sich aus kommen zu lassen, statt immer näher heranzugehen“, sagt er. Genau das werde von den Nagetieren, besonders wenn sie Nachwuchs haben, als Störung empfunden und löse einen Fluchtinstinkt aus. Und sind sie erstmal weg, blieben sie auch eine Weile weg. Was man zum Beobachten in Höxter unbedingt mitbringen sollte Sein Credo: Die imposanten Tiere kommen auch von sich aus, wenn genug Geduld aufgebracht wird. Fotos oder Beobachtungen lassen sich &bdquo;nicht erzwingen“. Zumindest die Angler um Petz sind dem Nagetiere nicht zu dicht zu Leibe gerückt: Die Fotos der Nachtwanderung der Biberfamilie hat eine Wildkamera aufgezeichnet. Naturschützer frohlocken ob der Nachricht, dass es den Bibern an der Weser so gut geht: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts galten sie als nahezu ausgerottet, 2013 wurden wieder erste Nachweise erbracht, für 2017 ist ein erstes Vorkommen an der Weser bei Albaxen in Höhe der Tonenburg belegt. Bis heute steht der Biber in Deutschland auf der Roten Liste und ist damit streng geschützt. Welche Konflikte es zum Biber in Höxter schon gab Die Ausbreitung der Art führte aber auch schon zu Konflikten: Im Jahr 2021 hatten Behörden bei Beverungen &bdquo;aus Gründen des Hochwasserschutzes“ vorsichtig teilweise einen Damm des Nagers abgetragen, wie es Kathrin Weiß, Leiterin der Abteilung Umweltschutz und Abfallwirtschaft beim Kreis Höxter damals erklärt hatte (die NW berichtete). Daraufhin war der Biber bei Beverungen erstmal länger abgetaucht.

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