Auf frischer Tat ertappt: Biber badet in Herforder Fluss

Herford. Dass er wieder in Herford an und in Werre und Aa unterwegs ist, ist seit 2020 bekannt. Damals wurde am Radewiger Wehr ein erster Biber gesichtet – nun gibt es wieder eine besondere Sichtung in der Aa in Herford, samt Fotos. Rebecca Spilker überraschte einen Biber beim Bad im Fluss und schickte ihre Aufnahmen per Mail. &bdquo;Bei meinem morgendlichen Spaziergang mit dem Hund, gegen kurz vor 7 Uhr, ist mir im Wasser ein ungewöhnliches Tier aufgefallen. Zunächst dachte ich, es sei eine normale Bisamratte, allerdings sieht man bei genauerem Hinsehen, dass der Schwanz breit ist. Es war tatsächlich ein Biber“, schreibt die Herforderin, die den Badegast, der sich offensichtlich unbeobachtet fühlte, mehrfach fotografierte. Während Bisamratten und die deutlich größeren Nutrias – beide wie der Biber Nagetiere - einen runden Schwanz haben, hat der am Deichtorwall abgelichtete Biber einen abgeplatteten Schwanz, den die Tiere im Wasser wie ein Höhenruder einsetzen können. Bio-Station beobachtet Biber-Bestand Im Kreis Herford übernimmt die Biologische Station das sogenannte Biber-Monitoring. Das heißt, die Experten versuchen, sich etwa anhand von Fraßspuren, Nagespuren, aber auch durch Wildkameras einen Überblick über die Bestandsentwicklung zu verschaffen. Wie Klaus Nottmeyer, Leiter der Bio-Station erklärt, geht die heimische Biberpopulation auf die Tiere zurück, die erstmals an der Else nachgewiesen worden waren. Von hier aus haben sie sich ausgebreitet. Mittlerweile gibt es feste Biber in Löhne, etwa im Bereich der Ulenburg, in Bünde und Kirchlengern sowie in Bad Oeynhausen, aber auch in Vlotho und natürlich in Herford. Lesen Sie auch: Biber breitet sich im Kreis Herford aus: Wann er zum Problem wird Biber sind besonders geschützt. Sie dürfen nicht gestört, nicht gejagt oder verletzt werden. Auch das Zerstören ihrer Biberburgen und Dämme ist verboten. Die im Frühjahr geworfenen Biber bleiben rund zwei Jahre bei ihrer Familie. Wenn die jungen Tiere geschlechtsreif sind, werden sie von den Eltern vertrieben und müssen sich ein eigenes Revier suchen. Die Wege, die sie dabei zurücklegen, können bis zu 100 Kilometer lang sein. In der Regel sind die Wege hin zu einem neuen Revier aber deutlich kürzer. EU-Biber sind kleiner als US-Verwandte Biber sind die größten Nagetiere Europas und erreichen ein Gewicht von rund 18 Kilo. Nordamerikanische Biber sind rund doppelt so groß wie ihre europäischen Verwandten. Die Tiere leben vegetarisch: Wasserpflanzen, aber auch junge Zweige, Knospen und Triebe – und natürlich die Rinde von Bäumen wie etwa Weiden – stehen auf ihrem Speiseplan. Zwischen Teutoburger Wald und Wiehengebirge galten die Tiere über rund 150 Jahre als ausgerottet. Dabei ging es nicht nur um den dichten Pelz der Tiere, auch ihr Fleisch wurde gegessen. Darüber hinaus waren die Baue und Dämme, die die Nager anlegten, nicht beliebt, denn sie überfluteten an Ufer angrenzende Wiesen und Felder – ein Problem, mit dem sich die östlichen Bundesländer, in die der Biber schon deutlich eher zurückkehrte, immer wieder befassen müssen. In der Regel legen die Tiere Baue im Uferbereich an. Wenn alles optimal läuft, können Biber ein Alter von rund 20 Jahren erreichen, meist sind es aber - so Experten - rund acht bis zehn Jahre. Ein Grund dafür, dass die Experten der Bio-Station beim Biber-Monitoring auch immer mal wieder verendete Tiere entdecken. Auch interessant: Warum der Biber sich nach 40 Jahren wieder in OWL angesiedelt hat Video zum Thema:

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