Höxter. Mehr als 1.350 erfolgreiche Eingriffe mit dem Da Vinci-Operationsroboter: Das St.-Ansgar-Krankenhaus der KHWE hat sich nach seinen Angaben in den vergangenen rund drei Jahren zu einem Kompetenzzentrum für roboter-assistierte Chirurgie entwickelt: Ob in der Gynäkologie, der Allgemeinen Chirurgie oder der Urologie – das hochmoderne System mit seinen vier Armen stehe für Präzision, Sicherheit und schonendere Eingriffe, heißt es.
„Die Ergebnisse der modernen Technik sprechen für sich und sind in der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken“, betont Saša Pokupic, Chefarzt der Klinik Urologie. Dort erfolgen inzwischen fast alle größeren Operationen an Prostata, Nieren und Blase mit Unterstützung des Da Vinci. Millimetergenaue Schnitte, bessere Schonung von Nerven und Gefäßen und eine schnelle Genesung seien die Vorteile für die Betroffenen.
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Pokupic zählt zu den erfahrenen Spezialisten auf diesem Gebiet. Bereits 2013 nahm er deutschlandweit die erste Blasenentfernung mit dem Da Vinci vor und ist seither als Ausbilder im gesamten deutschsprachigen Raum gefragt. In Höxter hat er die roboter-assistierte Chirurgie maßgeblich etabliert und zugleich neue Diagnose- und Therapieverfahren eingeführt. Dazu gehören beispielsweise Fusionsbiopsien bei Prostataerkrankungen oder der Einsatz von blauem Laserlicht zur besseren Erkennung und Entfernung von Blasentumoren.
Wann die Patienten das Krankenhaus Höxter verlassen können
Auch die Gynäkologie unter Leitung von Stefan Bettin setzt auf die Präzision des Roboters. Rund die Hälfte aller Eingriffe werden mit Hilfe des OP-Roboters vorgenommen. Dazu zählen Gebärmutterentfernungen, Operationen bei Endometriose, Senkungszuständen oder Krebserkrankungen. Die meisten Betroffenen könnten demnach nach solch einem Eingriff das St.-Ansgar-Krankenhaus nach einem Tag schmerzfrei verlassen.
In der Allgemein- und Viszeralchirurgie kommt die Technik unter der Verantwortung von Chefarzt Joachim Mellert bei Leistenbrüchen, Magenoperationen oder Tumorentfernungen im Enddarm zum Einsatz. Das Robotersystem funktioniert so: Der Operateur sitzt an einer Steuerkonsole und überträgt seine Handbewegungen auf die feinfühligen Instrumente. Eine 3D-Kamera liefert bis zu zwölffach vergrößerte und hochauflösende Bilder, die selbst feinste Strukturen sichtbar machen. Dabei gelte höchste Sicherheit, denn entferne der Chirurg seinen Kopf vom Sichtfenster, stoppten die Instrumente sofort automatisch.
Wie viel Geld die KHWE in Da Vinci investierte
Die KHWE hatte vor rund drei Jahren mehr als eine Million Euro in die Technik investiert, um modernste Medizin auch in der Region anbieten zu können. Heute zeigt sich, dass mit mehr als 1.350 Eingriffen der Da Vinci nicht nur fester Bestandteil des OP-Alltags, sondern auch ein Symbol für höchste Qualität ist.