Ärger über Badehosen-Trend in Freibädern im Kreis Höxter

Kreis Höxter. Gebräuche ändern sich: Wer heute Fotos von Schwimmern sieht, die bei den Olympischen Spielen 1896 dabei waren, wird sich wundern. Männer trugen gestreifte Badeanzüge, mit denen sich wohl heute selbst an Karneval nur wenige vor die Tür trauen würden. In den Thermen des antiken Roms war wiederum das Nacktbaden üblich – zumindest für Männer. Aktuell steht die Mode erneut vor einem Trendwechsel. Denn zuweilen baden, besonders bei jungen Männern, Tommy Hilfiger, Calvin Klein oder Hugo Boss mit. Wie gehen die Freibäder im Kreis Höxter damit um? Die Temperaturen werden wieder wärmer – und damit wird auch die Lust auf ein kühles Bad im Freibadwasser wieder größer. Während sich die Frage, wie die Schwimmer ins Wasser gelangen, lange Zeit nicht stellte, wird sie derzeit auch im Kreis Höxter wieder relevant. Denn die Mode, weite Baggy-Pants etwas tiefer zu tragen, sodass die Unterhose sichtbar wird, hat sich auf die Bademode übertragen. Mit dem Unterschied, dass im Bad eigentlich aus hygienischen Gründen keine Unterhose getragen werden sollte. &bdquo;Der Trend, dass Männer - egal ob jung oder alt - unter den Badehosen zusätzlich eine Unterhose tragen, lässt sich auch in der Batze seit Jahren beobachten“, sagt Florian Seela von den Straßen- und Immobilienbetrieben der Stadt Beverungen. Aus Sicht des Betreibers des Freibades, also der Stadt, wäre aber &bdquo;die Nutzung einer einzelnen Badehose wünschenswert“, unterstreicht Seela. Lesen Sie auch: Kurioser Trend bei Badekleidung ärgert Freibäder im Kreis Paderborn Die Unterhose im Wasser wird im Kreis Höxter stillschweigend toleriert Eigentlich bräuchte es auch gar keine Shorts, die Badehose verfügt in der Regel schon über so etwas wie eine eingenähte Unterhose aus Netzstoff, der aus hygienischen Gründen eingenäht ist. Dennoch steigen Nutzer mit Unterhose ins Wasser. Wie geht das Personal der Batze damit um? &bdquo;Es wird stillschweigend toleriert“, sagt Seela. So wird es in Brakel auch gehandhabt. &bdquo;Es wäre dem Aufsichtspersonal auch gar nicht möglich, dies zu kontrollieren“, sagt Sprecherin Ulrike Nolte. Für Seela in Beverungen ist aber eine Sache ein größeres Ärgernis. &bdquo;Allerdings ist es aus hygienischer Sicht und zur Reduzierung des Einsatzes von Chlor zur Wasseraufbereitung deutlich wichtiger, dass sich jede Besucherin und jeder Besucher vor dem Schwimmen gründlich abduscht“, stellt er klar. Das Chlor ist in konventionellen Schwimmbädern notwendig, um das Wasser von Krankheitserregern zu befreien. Es tötet Bakterien, Viren und Pilze ab, die durch Badegäste ins Wasser gelangen. Auch in Höxter sind ungewohnte Kleidungsformen nicht neu Auch in Höxter seien &bdquo;ungewohnte Kleidungsformen im Wasser“ längst nichts Außergewöhnliches mehr, wie es Jara Kriener, Geschäftsführerin der Bäder- und Wirtschaftsbetriebe Höxter, formuliert: &bdquo;Den Trend beobachten wir bereits seit einigen Jahren.“ Trotz dieser Entwicklung bleibe für das Freibad in Höxter &bdquo;die Gesundheit der Badegäste das oberste Gebot“. Deshalb sei das Schwimmen &bdquo;grundsätzlich“ nur in geeigneter Badekleidung erlaubt. &bdquo;Vor allem bei größeren Kleidungsstücken wie T-Shirts oder Straßenkleidung“ werde das &bdquo;aufmerksame Personal direkt aktiv und spricht die Gäste an“, wenn das Material für das Schwimmen ungeeignet sei. Aber: &bdquo;Kleinere Kleidungsstücke, wie etwa Unterhosen unter der Badehose, sind hingegen oft weniger auffällig“. Die Rückmeldungen der Badegäste in Höxter sind bislang sehr entspannt Doch selbst wenn Gäste in solchen in die Fluten steigen, sei das eigentlich kein Problem. Die &bdquo;Wasseraufbereitungsanlagen“ seien &bdquo;so ausgelegt, dass sie auch in solchen Fällen ein hygienisches Schwimmen sicherstellen“, sagt Kriener. Erfreulich ist es in ihren Augen, dass die Rückmeldungen der Badegäste in Höxter &bdquo;bislang sehr entspannt ausfallen. Beschwerden zu diesem Thema sind die Ausnahme“, betont die Geschäftsführerin. Das entspräche auch den Erfahrungen &bdquo;vieler anderer Bäder“. Diskussionen &bdquo;über modifizierte Badekleidung, beispielsweise Burkinis oder UV-Schutzkleidung“, gehörten heute &bdquo;längst zum Alltag und bergen kaum Konfliktpotenzial“, meint die Geschäftsführerin. Ebenfalls interessant: Freibäder im Kreis Höxter: Alle Infos zu Preisen, Öffnungszeiten und Co. im Überblick In Sachen Hygiene könnten Badegäste im Kreis Höxter sich verbessern Auch Bad Driburg macht in einigen Fällen Erfahrungen mit Unterhosen unter der Badehose. &bdquo;Es ist beim Schwimmen ausschließlich Badebekleidung zu tragen“, stellt Sprecherin Tamara Fleischer heraus. Hege das Bäderpersonal Zweifel an der Eignung, lasse es sich &bdquo;die adäquate Badebekleidung zeigen“, sagt Fleischer. Zumindest, was die Hygiene angeht, sieht Roland Baak vom Bad am Holsterberg bei einigen Gästen gleich eine Palette von Problemen. Da ist zunächst die Sache mit dem Duschen, die einige Badegäste vergessen. &bdquo;Aber es ist auch keine gute Idee, sich direkt vor dem Schwimmen einzucremen“, stellt er klar. Sich einmal einzucremen, reiche beim Freibadbesuch in der Regel aus, wie auch Studien herausstellen. So kopieren Hersteller mittlerweile ganz bewusst den Unterhosen-Look Und dann ist da die Sache mit den Unterhosen: &bdquo;Natürlich ist das unhygienisch“, sagt er. Zwar steht explizit in einer ganz neuen Badeordnung, dass eine &bdquo;Unterbekleidung unter der Badebekleidung, wie Unterhosen, Boxershorts oder Büstenhalter“ nicht zulässig sei. Wenn im Einzelfall bekannt wird, dass jemand zuwiderhandelt, ist die Sache klar. Oft ist die Hose aber eben nicht zu erkennen. Schwieriger wird es dadurch, dass die Hersteller mittlerweile ganz bewusst den Look der Unten-Drunter-Mode kopieren: In diese Hosen ist ein hoher Rand eingenäht, der so aussieht, als hätte der Träger eine Baumwollunterhose drunter. Hat er aber gar nicht, sondern der Rand ist Teil der Badehose, wie Baak weiß. Auch lesenswert: Oben-ohne-Schwimmen bleibt in Bädern im Kreis Paderborn vorerst tabu Besonders junge Menschen haben wachsende Probleme, den Körper zu zeigen Teils sind auf dem Rand sogar die beliebten Markennamen zu lesen: Puma, Ellesse, Calvin Klein. Spätestens an diesem Punkt sind auch die strengsten Bademeister machtlos: Sie können den Schwimmgast ja schlecht dazu bringen, sich die Badehose wieder auszuziehen. Denn, anders als im alten Rom, ist FKK aktuell so gar nicht im Trend - im Gegenteil, je mehr Kleidung, desto besser. Das zeigt, unter anderem, die &bdquo;Partner 5-Studie Erwachsenensexualität“ von 2020. Sie offenbart, dass vor allen Dingen junge Menschen zunehmend Probleme mit Nacktheit haben. Passend zum Thema: So kommt das Nackt-Verbot in einer Paderborner Sauna an

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