Wohnungsnot im Kreis Höxter: Baut das Erzbistum Paderborn Sozialwohnungen?

Kreis Höxter/Paderborn. Alles wird teurer, rasant teurer. Von Lebensmitteln über Kleidung bis hin zur Energie. Die gestiegenen Preise belasten jeden, der keinen Goldesel im Stall stehen hat. Besonders aber junge Menschen und Familien, die noch nicht groß Gelegenheiten hatten, einen Notgroschen zur Seite zu legen oder sich einen gewissen Standard zu erarbeiten. Viele junge Menschen leiden auch unter gestiegenen Mieten. Zwar sind die Mieten im Kreis Höxter im Vergleich zu den Großstädten niedrig, doch auch hier steigen sie. Und im Gegensatz zu jungen Menschen in der Stadt, ist auf dem Land eigentlich jeder auf (mindestens) ein Auto angewiesen und fährt vergleichsweise weite Alltagsstrecken. Darauf, dass junge Menschen, Paare und Eltern unter anderem durch Mieten stark finanziell belastet werden, machte jüngst auch die Schwangerenberatung der Caritas aufmerksam, die Mütter, Väter und diejenigen, die es bald werden, berät. Auch in finanziellen Angelegenheiten. Die Schwangerschaftsberatung vermittelt auch Hilfen vom Erzbistum, damit werdende Eltern zum Beispiel die Erstausstattung fürs Baby stemmen können. Erzbistum Paderborn ist Miteigentümer einer Wohnungsgesellschaft Aber sorgt das Erzbistum auch für günstigen Wohnraum in der Region? Eine fixe Internetrecherche zeigt, dass das ginge. Zum Beispiel das Bistum Osnabrück hält mit dem Stephanuswerk eine Wohnungsbaugesellschaft. Zum Erzbistum Paderborn spuckt die Suchmaschine so etwas nicht aus. Lesen Sie auch: Umstrukturierung im Kreis Höxter: Kirchengemeinden stellen sich neu auf Nachgefragt beim Erzbistum, heißt es: &bdquo;Das Erzbistum Paderborn ist Miteigentümer der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH (ASW), die rund 26.500 Wohnungen in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Berlin verwaltet, darunter viele Sozialwohnungen.“ Die ASW reinvestiere dabei den Großteil ihrer Gewinne in den Bestand oder Neubau von Wohnungen, wie ein Sprecher des Erzbistums erläutert. Was geschieht mit ungenutzten Kirchengebäuden im Kreis Höxter? Aber: &bdquo;Das Erzbistum Paderborn ist aktuell nicht selbst Bauträger von Sozialwohnungen.“ Das liege daran, dass in Deutschland ein Markt an Investoren existiere, die sich auf die Errichtung von Sozialwohnungen spezialisiert hätten. &bdquo;Im Erzbistum Paderborn werden allerdings Grundstücke in Erbpacht zur Verfügung gestellt, damit Investoren Sozialwohnungen errichten können“, erklärt der Sprecher. &bdquo;Im Fall von vorhandenen Bestandsgebäuden, die durch das Erzbistum dem Wohnungsmarkt zur Verfügung gestellt werden, sind oftmals die Vorgaben für Sozialwohnungen erfüllt, so dass potenzielle Mieter dieser Bestandsgebäude oder -wohnungen entsprechende Anträge stellen können.“ Auch interessant: &bdquo;Wir werden auch Gläubige verlieren“ –Höxteraner Geistliche ordnen Reform ein Geht es um Immobilien und die Kirche, stellt sich – fast automatisch – auch die Frage, was mit den Gebäuden in kirchlichem Besitz geschieht, die perspektivisch nicht mehr benötigt werden. Denn bekanntlich laufen den Kirchen in Deutschland stetig die Mitglieder weg. Nachnutzung von Erzbistums-Immobilien ist Sache des Investors Laut Homepage des Erzbistums gibt es eine &bdquo;Immobilienstrategie“ für diese Fälle. &bdquo;Es gilt, frühzeitig Perspektiven für eine langfristige Nutzung und Entwicklung des Gebäudebestandes zu entwickeln“, ist dort zu lesen. Mit der Immobilienstrategie stelle das Erzbistum Paderborn &bdquo;rechtzeitig die entscheidenden Weichen“ für eine &bdquo;nachhaltige Nutzung der Gebäude“. Dabei erhielten die Pastoralen Räume professionelle Unterstützung, um individuelle Lösungen für ihre Immobilien vor Ort zu finden. Eine Lösung kann auch sein, zu vermieten. So kann es laufen: Kirchhaus im Warburger Ortsteil schließt: Ein emotionaler Abschied nach 145 Jahren Laut dem Sprecher des Erzbistums Paderborn führe die Immobilienstrategie dazu, &bdquo;dass verschiedene Immobilien und damit verbundene Grundstücke auf den Markt gelangen“. Bedingung dafür sei, dass für diese Immobilien der Kirchengemeinden zukünftig keine pastorale Nutzung mehr gegeben sein wird. &bdquo;Bei Sakralgebäuden ist oftmals die bauliche Voraussetzung für die Nachnutzung als Wohnungen nicht gegeben“, schränkt der Sprecher ein: &bdquo;Da jedoch die Nachnutzung der durch die Immobilienstrategie dem Markt zugeführten Gebäude und Grundstücke von den Investoren abhängig ist, können keine sicheren Auskünfte gemacht werden.“ Der Hintergrund: Wohnungsnot im Kreis Höxter: 1.000 neue Wohnungen dringend benötigt In den kommenden Jahren würden dem Erzbistum mehr Erfahrungswerte zu diesem Thema zur Verfügung stehen. &bdquo;Für das Erzbistum ist allerdings bei einer Entscheidung für einen Investor wichtig, eine soziale Komponente zu berücksichtigen“, betont der Sprecher des Erzbistums abschließend.

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