Hersteller für Babyartikel: Alvi in Höxter meldet Insolvenz an - und nennt diese fünf Gründe dafür

Höxter. Im Jahr 2021 hatten sie noch das 60-Jährige gefeiert, sich anschließend mehrfach über Auszeichnungen für Innovationen und Nachhaltigkeit gefreut. Nun die Meldung: Die Alvi GmbH, nach eigenen Angaben zu den führenden Herstellern für Babyschlafartikel in Deutschland zählend, hat Insolvenz angemeldet. Was sind die Gründe? Wie geht es nun weiter?Schlafsäcke, Matratzen, Stillkissen, Wickelauflagen und Bettwaren: Wer Babys und Kleinkinder hat, der kennt Alvi in Höxter. Wegen Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung hat nun das Paderborner Amtsgericht am Sonntag, 1. Juni, für den Betrieb das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung eröffnet. So ist es auch bei den Online-Insolvenzbekanntmachungen zu lesen. &bdquo;Die Eröffnung erfolgt aufgrund des am 17. März 2025 bei Gericht eingegangenen Antrags der Schuldnerin.“ Ziel des Verfahrens sei &bdquo;eine umfassende Restrukturierung des Unternehmens, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern und die Marktposition nachhaltig zu stärken“, erklärt das Unternehmen in einer Stellungnahme auf Anfrage der &bdquo;NW“ Höxter. Es gebe bereits potenzielle Investoren, man befinde sich &bdquo;in einem fortgeschrittenen Stadium“ bei den Gesprächen. Begleitet werde man dabei von einer Beratungsagentur. &bdquo;Es wird erwartet, dass bereits Anfang Juli eine Lösung zur Fortführung des Unternehmens präsentiert werden kann.“ Die weitere Entwicklung des Standorts Höxter, an dem derzeit 35 Mitarbeitenden beschäftigt seien – davon 29 in Vollzeit –, hänge von den Konzepten der möglichen Erwerber ab. Wie es bis dahin mit dem Verkauf und Kundenbestellungen weitergeht, darauf antwortete Alvi der &bdquo;NW“ nicht. Passend zum Thema: Ranga Yogeshwar übergibt Preis an Höxteraner Unternehmen Alvi Diese Gründe nennt das Unternehmen für die Insolvenz Doch was waren die Gründe für die Insolvenz? Gleich fünf davon nennt das Unternehmen: zum einen die Insolvenz der niederländischen Konzernmutter Nine & Co. bereits im Juni 2024, zu der Alvi seit 2018 gehört. Diese habe &bdquo;zu erheblichen Schwierigkeiten“ bei Alvi geführt. &bdquo;Hinzu kommt eine spürbare Kaufzurückhaltung der Kunden, die gesamtwirtschaftliche Eintrübung sowie massiv gestiegene Produktionskosten am Produktionsstandort in Polen. Auch der Rückgang der Geburtenraten im Kernmarkt Deutschland belastet das Geschäft erheblich“, heißt es vonseiten der Geschäftsführung. Die Eigenverwaltung des Sanierungsverfahrens sei durch das Gericht angeordnet worden. &bdquo;Damit bleibt die Geschäftsführung unter Aufsicht einer gerichtlich bestellten Sachwalterin handlungsfähig“, heißt es in der Stellungnahme weiter. Diese ist Rechtsanwältin Kristin Brocker aus Gütersloh. So sieht der Insolvenzanwalt die Situation Die Geschäftsleitung selbst wird beim Verfahren von Rechtsanwalt Henning Kölsch, Partner der Reimer Rechtsanwälte in Hamburg und Fachanwalt für Insolvenz- und Sanierungsrecht, als Generalbevollmächtigten begleitet. Kölsch werde als erfahrender Sanierungsexperte &bdquo;die Restrukturierung maßgeblich unterstützen“, heißt es weiter. &bdquo;Die Geschäftsführung von Alvi holte uns frühzeitig am Bord“, wird Kölsch in der Stellungnahme zitiert. &bdquo;Das verschafft uns wichtigen Handlungsspielraum bei der Entwicklung möglicher Sanierungslösungen.“ Er zeigt sich zuversichtlich, dass das Verfahren in Eigenverwaltung &bdquo;eine tragfähige Zukunftsperspektive“ für das Unternehmen ermöglicht. Gemeinsam mit der Geschäftsführung werde aktuell das Sanierungskonzept erarbeitet, das dem Gericht sowie den Gläubigern zur Entscheidung vorgelegt werde. Am 1. August ist im Amtsgericht Paderborn eine Gläubigerversammlung geplant. Dabei soll es unter anderem darum gehen, ob das Unternehmen oder das Warenlager verkauft werden. Wechsel in der Geschäftsführung im November 2024 Im November 2024 hatte die Firma in Höxter einen Wechsel in der Geschäftsführung mitgeteilt. Anne-Gien Haas war als Geschäftsführerin zurückgetreten, Gabriel Fellsches offiziell als Geschäftsführer in die Unternehmensleitung eingetreten – neben Geschäftsführer Gabriel Zboralski. Fellsches sah großes Potenzial: &bdquo;Alvi ist eine traditionsreiche, exemplarische Marke, die durch Innovation und Qualität überzeugt“, sagte er. Von einer finanziellen Schieflage war aber zu dem Zeitpunkt nichts zu hören. Alvi besteht seit 1961 und ist bundesweit bekannt. Das Unternehmen stellt unter anderem das &bdquo;Babymäxchen“ her – einen besonders komfortablen Babyschlafsack, der lange Zeit als führend in ganz Deutschland galt. 2018 kaufte ein niederländischer Investor die Firma auf. Damals hatte Alvi weltweit 170 Beschäftigte, davon 50 in Höxter. Nachrichten direkt aufs Handy: Hier gelangen Sie zum Whatsapp-Kanal der NW Höxter .responsive23-gt8mFcdahfNgCaC2-map-040625-alvi { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-gt8mFcdahfNgCaC2-map-040625-alvi { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-gt8mFcdahfNgCaC2-map-040625-alvi { padding-top: 142.86%; } }

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