Aus für Babyartikel-Marke Alvi in Höxter

Höxter. Der scheidende Alvi-Geschäftsführer Gabriel Zboralski hatte noch viel vor mit dem Traditionsunternehmen Alvi, deutschlandweit bekannt vor allem für seine Baby-Schlafsäcke, Matratzen, aber auch Wickelauflagen und unzählige weitere Artikel für Babys. Doch am Dienstag, 30. September, öffnet das Alvi-Outlet in Höxter das letzte Mal. Dann ist in Höxter der traditionsreiche Name Alvi für immer Geschichte. Marke, Produkte und Produktionsstandorte in Polen und Asien werden vom Kölner Unternehmen Fonds of übernommen. Zu ihm gehören bereits die Marken Ergobag, Affenzahn und Satch - mit Alvi wollen die Kölner nun auch den Babymarkt erobern. Mit der Übernahme zum 1. Oktober begleite Fonds of Familien künftig ab der Geburt bis zur weiterführenden Schule, erklärte das Unternehmen. Es sieht mit der Erweiterung des Portfolios einen konsequenten Schritt zur strategischen Erweiterung seines Angebots. &bdquo;Das Babysegment haben wir uns schon lange angeschaut. Mit Alvi hatten wir jetzt eine tolle Chance“, lässt sich Fond of-Geschäftsführer Mathias Lievenbrück zitieren. Marktenrechte von Alvi gehen an Kölner Unternehmen Allerdings bezieht sich der Kauf nur auf die Markenrechte, die Produkte und den Kundenstamm, aber nicht die Alvi GmbH mit Sitz in Höxter selbst. Heißt: Hier an der Weser gegen die Lichter aus. Die Produktion war schon vor längerem hauptsächlich nach Polen, aber auch nach Asien verlegt worden. Noch bis Ende vergangenen Jahres wurden in Höxter Wickelauflagen hergestellt. Es blieben noch Verwaltung und Outlet. Das Outlet hatte am Dienstag zum letzten Mal geöffnet, die Immobilie soll vermarktet werden, bestätigte Alvi-Geschäftsführer Gabriel Zboralski, der bereits Anfang September von diesem Posten zurückgetreten war. Er hatte es ganz anders geplant, als er die Aufgabe vor gut sechseinhalb Jahren übernahm und seinen Lebensmittelpunkt nach Ottbergen verlegte. &bdquo;Ich wollte die Alvi bis zu meiner Rente weiterführen“, erzählt er im Gespräch mit der Neuen Westfälischen. Und das hätte eigentlich auch geklappt, denn Alvi sei ein wirtschaftlich sehr gesundes und rentables Unternehmen gewesen. An Niederländer: Höxteraner Unternehmen Alvi ist verkauft Niederländischer Mutterkonzert von Alvi ging 2024 Pleite Doch im Juni 2024 ging der niederländischen Konzernmutter Nine & Co. Pleite, musste Insolvenz anmelden. Das stellte auch Alvi vor erhebliche Herausforderungen, dem Unternehmen ging langsam das Geld aus. Hinzu kamen aber auch steigende Produktionskosten und eine spürbare Kaufzurückhaltung der Kunden aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage. &bdquo;Auch der Rückgang der Geburtenraten im Kernmarkt Deutschland belastet das Geschäft erheblich“, erklärte die Geschäftsführung im Sommer. Im März beantragte Alvi eine Sanierung in Eigenverwaltung - am 1. Juni wurde schließlich das Insolvenzverfahren eröffnet. Ziel war es, &bdquo;eine tragfähige Zukunftsperspektive“ für das Unternehmen zu finden. Die gab es in Höxter aber nicht mehr. Nur der Verkauf der Marke war noch möglich. Rund 40 Mitarbeiter in Höxter betroffen Betroffen davon sind insgesamt rund 40 Mitarbeiter. Einige haben bereits einen neuen Job gefunden, andere wechseln nach Köln. Einige werden aber auch arbeitslos. Genaue Zahlen nennen aber weder die bisherige noch die neue Geschäftsführung in Köln. .responsive23-gt8mFcdahfNgCaC2-map-040625-alvi { width: 100%; padding-top: 100%; } @media (max-width: 600px) { .responsive23-gt8mFcdahfNgCaC2-map-040625-alvi { padding-top: 100%; } } @media (max-width: 360px) { .responsive23-gt8mFcdahfNgCaC2-map-040625-alvi { padding-top: 142.86%; } } Die blickt vor allem nach vorn. &bdquo;Alvi steht seit Jahrzehnten für Qualität, Vertrauen und Familiennähe – Werte, die zu uns passen“, sagt Susanna Kindler, Geschäftsführerin für Produkt und Marke bei Fond of. Man freue sich darauf, Alvi behutsam weiterzuentwickeln und die Erfolgsgeschichte &bdquo;mit unserer Innovationskraft und Nachhaltigkeitsorientierung fortzuschreiben“. Hersteller für Babyartikel: Alvi in Höxter meldet Insolvenz an - und nennt diese fünf Gründe dafür Marke Alvi soll behutsam weiterentwickelt werden Geschäftsführer Matthias Lievenbrück fügt hinzu: &bdquo;Wir werden Alvi in unsere funktionierende Plattform integrieren. Wir haben eine stabile Mannschaft an Designern und Produktentwicklern, die ständig darüber nachdenken, wie Eltern und ihre Kinder ticken. In diesen professionellen Strukturen können wir mit Alvi den Baby-Markt angreifen.“ Auch für die bisherige Produktion in Polen gibt es Veränderungen. Sie wird nach Angaben der Geschäftsführung weitgehend nach Asien verlagert, weil in China, Indien, Vietnam und Indonesien bereits Produkte der anderen Fond-of-Marken hergestellt werden. Nur die Matratzenproduktion soll vorerst in Polen bleiben. Fonds-of-Produkte sind nach Unternehmensangaben in rund 2.000 Geschäften in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in zahlreichen Online-Shops erhältlich. Am Hauptsitz in Köln und in weiteren Tochtergesellschaften beschäftigt das Unternehmen demnach rund 300 Mitarbeiter. Lange Geschichte eines Traditionsunternehmens in Höxter Das Alvi besteht seit 1961 und ist bundesweit bekannt. Der Name setzt erinnert an den Unternehmensgründer Alfred Viehofer. Er vererbte 1981 das Unternehmen an seine Söhne. 1993 wurde eine Produktionsstätte in Jelenia Góra (Polen) eröffnet. Das Unternehmen stellt seit 2001 unter anderem das &bdquo;Babymäxchen“ her – einen besonders komfortablen Babyschlafsack, der lange Zeit als führend in ganz Deutschland galt. Nach dem unerwartet frühen Tod von Sohn Klaus Viehofer übernahm dessen Frau Stephanie 2003 die alleinige Geschäftsführung. 2018 kaufte ein niederländischer Investor die Firma auf. Damals hatte Alvi weltweit 170 Beschäftigte, davon 50 in Höxter. 📲 News direkt aufs Smartphone? Hier gehts zum kostenlosen Whatsapp-Kanal der NW Höxter

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