Kreis Höxter. Damit die Interessen von Seniorinnen und Senioren noch stärker in politische und gesellschaftliche Entscheidungsprozesse einbezogen werden können, richtet der Kreis Höxter die „Seniorenvertretung Kreis Höxter“ ein. Sie wird eine Weiterentwicklung des bestehenden Seniorennetzwerkes Kreis Höxter werden. Der Kreistag hatte einstimmig für das Vorhaben gestimmt. Fachlich begleitet wird die Seniorenvertretung von der Abteilung Alter, Pflege und Heimaufsicht des Kreises Höxter.
„Seniorinnen und Senioren sind das Fundament unserer Gesellschaft. Sie tragen mit ihrer Lebenserfahrung, ihrer Fürsorge und ihrem unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz über Generationen hinweg maßgeblich zum Zusammenhalt und zur Stärke unserer Gemeinschaft im Kreis Höxter bei. Mit der neuen Seniorenvertretung möchten wir ihre Interessen noch stärker in den Mittelpunkt rücken“, sagt Landrat Michael Stickeln.
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Kreis Höxter will an alte Erfolge anknüpfen
Gemeinsam mit der Landvolkshochschule möchte der Kreis damit an die Erfolge des Seniorennetzwerkes anknüpfen. So soll die Teilhabe älterer Menschen gefördert und ihre Rolle in der Gesellschaft gestärkt werden. Unter anderem soll sich das neue Seniorennetzwerk etwa auf politischer Ebene in den Gremien einbringen können.
„Die Seniorenvertretung Kreis Höxter will die Seniorenarbeit im Kreis verbessern und sieht sich als Ideengeber für innovative Konzepte für ein alters- und generationengerechtes Leben. Auf diese Weise soll die Lebensqualität gesteigert werden. Sie konkretisiert damit unter anderem die im Kreisentwicklungskonzept aufgeführten Punkte im Bereich Leben und Sorgen“, so Stickeln.
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Seit dem Jahr gibt es das Seniorennetzwerk Kreis Höxter
Das Seniorennetzwerk Kreis Höxter wurde im Januar 2018 vom Kreis Höxter, den kreisangehörigen Städten und der Landvolkshochschule Hardehausen gegründet. Seit dem Start des Netzwerkes übernimmt die Landvolkshochschule die Geschäftsführung und begleitet das Netzwerk fachlich und methodisch.
„Dabei hat sich herausgestellt, dass insbesondere bei der beratenden Vertretung der Seniorinnen und Senioren in den kommunalpolitischen Gremien noch Potenzial besteht“, sagt Bernhard Eder, Dozent in Hardehausen. „Hieraus resultierte die Idee, das bisherige Seniorennetzwerk Kreis Höxter zu einer Kreisseniorenvertretung weiterzuentwickeln. Die bewährten Expertisen und Erfahrungen werden in die neue Struktur integriert.“ So soll eine parallele Struktur zweier ähnlicher Gremien im Aufgabenbereich „Seniorenarbeit“ vermieden werden.
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KOMMENTAR DER REDAKTION
Ja zu Senioren – wo bleibt die Jugend?
Simone Flörke
Dass Seniorenarbeit viel mehr ist als Kaffeetrinken, das sollte mittlerweile auch in den hintersten Ecken des Landes angekommen sein. Auch wenn das in vielen Dörfern noch immer ein wichtiger Kit gegen Einsamkeit und fürs Miteinander ist. Doch: Die Menschen werden älter, viele bleiben aktiver, wollen eine Stimme haben. Da ist es gut und richtig, ihnen diese auch zu geben. Doch darf der Kreis dabei nicht vergessen, dass auch Familien und Jugendliche solch eine Stimme brauchen. Wie wär’s auch mit Vertretungen dieser? Ja, es gibt den familienfreundlichen Kreis, die Willkommensagentur. Ja, es gab Anklänge in Warburg an ein Jugendparlament. Ein kurzer lokaler Spot auf die jungen Leute, der schnell in der Öffentlichkeit wieder verschwand. Schade. Denn sie sind es, die den Kreis die nächsten 50 Jahre lebendig halten und gestalten werden. Dabei ist es ungleich schwerer, junge Leute so wahrzunehmen und ihnen das Forum zu geben, als Senioren. Jetzt. Es ist manchmal schon ein Schauspiel, wie mache Silberrücken in den Räten mit jungen Menschen, die sich für Politik interessieren und mitmachen möchten, umgehen. Hölzern, abweisend, zum Teil herablassend. Motto: Bloß nicht die Butter vom Brot nehmen lassen. . . Also, lieber Kreis, wie wär’s als Nächstes mit einer Jugendvertretung? Und zwar kreisweit vernetzt. Denn wir dürfen die jungen Leute beim Thema Zukunft nicht vergessen.