TH OWL stellt Lehre ein: Studierende protestieren in Höxter gegen Campus-Schließung

Höxter. Das Ende für Studenten in Höxter: An der TH OWL soll in Zukunft keine Lehre mehr stattfinden. Aufgrund von sinkenden Studierendenzahlen sei der Standort nicht mehr zukunftsfähig. Wann die Studierenden Höxter verlassen sollen, stehe aber noch nicht fest. Fakt ist aber, dass die Studiengänge in anderen Städten angeboten werden sollen. Wie die Stimmung bei den Studentinnen und Studenten ist, hat die NW bei der Eröffnung einer neuen Ausstellung in der Hochschule nachgefragt. Die Ausstellung zeigt Gruppenarbeiten von Landschaftsarchitektur-Studenten, die in unserer Berichterstattung aufgrund der Situation nicht namentlich erwähnt werden wollen. Im Rahmen einer Prüfung haben sie unterschiedlichen Themen in der Ausstellung behandelt. &bdquo;Wir konnten uns völlig frei für ein Thema entscheiden, dass wir in unserem Ausstellungsbeitrag behandeln möchten“, sagt einer der Studenten. Neben der Forschung von Bodenbelag und wie gut dieser Wasser versickern lässt, beschäftigt die Studierenden auch die Situation ihrer Hochschule. &bdquo;Das Ganze kam für uns sehr plötzlich“, sagt eine Studentin. Innerhalb der Hochschule habe es immer wieder Gerüchte gegeben, wie es mit dem Hochschulstandort weitergehen solle. Bis die Nachricht aber öffentlich wurde, tappten auch die Studenten im Dunkeln und wussten nicht, wie es mit ihrem Studium weiter gehen soll. Die Hintergründe: Hochschule zieht &bdquo;Schlussstrich“: TH-OWL will Lehre in Höxter aufgeben Zu wenige Studenten am TH-Standort in Höxter Wissenschaftsministerin Ina Brandes spricht sich Ende März zwar klar für den Erhalt des Standortes Höxter aus. Während im Falle einer Standortschließung das Ministerium oder auch der Landtag diese beschließen müssten, kann TH-OWL-Präsident Jürgen Krahl &bdquo;eine Veränderung oder gar Einstellung von Studiengängen“ eigenständig auf den Weg bringen. Denn die Prognosen für die Lehre am Höxteraner Standort seien düster. Die Machbarkeitsstudie für einen möglichen Campus Corvey habe ein &bdquo;unerfreuliches Bild der zu erwartenden Studierendenzahlen zutage gefördert“. Die Gründe dafür lägen im demografischen Wandel, der Konkurrenzsituation und ähnlichen Faktoren. Für die Hochschulleitung steht fest, die Lehre soll in Höxter beendet werden. Zwar soll der Standort nicht gänzlich geschlossen werden, aber Sprecher der Hochschule sprechen mittlerweile von einem &bdquo;Schlussstrich“. Ausstellung übt Kritik an Vorhaben &bdquo;Die ganze Situation ist schon sehr ungewiss für uns“, sagt ein Student, der zusammen mit seiner Gruppe in der Ausstellung Kritik an der Veränderung übt. Mit scharfen Zitaten kritisieren sie die bevorstehende Schließung des Höxteraner Hochschulstandortes. Mit Dutzenden Plakaten, Pappfiguren und Parolen wie &bdquo;Schließt der Standort, verliert Höxter mehr als nur Studierende!“ oder &bdquo;Ökopflaster statt Umzugslaster“ äußert die Gruppe ihre Kritik an dem Plan in einer stummen Demonstration. &bdquo;Ich habe auch schon mit einigen Vermietern gesprochen und die haben auch Angst, dass sie nun ihre Wohnungen nicht mehr schnell vermieten können, weil die Studenten wegfallen“, sagt er. Lesen Sie weiter: TH OWL in Höxter: Land äußert sich zum Zeitraum für Verlagerung der Studiengänge Denn geplant ist es, die bisherigen Studiengänge in Zukunft nach Detmold und Lemgo zu verlagern. &bdquo;Man hat sich hier ja auch etwas aufgebaut, Freunde und Nebenjob. Da hat man schon Existenzangst“, sagt er weiter. Und auch um ihr Studium haben sie Angst. &bdquo;Wir wissen ja auch gar nicht, wie es mit unseren Modulen und der Prüfungsordnung in Detmold dann aussieht“, sagt eine Studentin aus derselben Gruppe. Ländliche Lage der TH OWL zog viele an Gerade die gute Lage und das Angebot der Hochschule waren für die Studenten ausschlaggebend gewesen, als sie sich entschieden haben, in Höxter zu studieren. Und dafür kamen die Studenten auch von weiter weg. &bdquo;Ich bin zum Beispiel extra aus Bremerhaven nach Höxter gezogen, um hier zu studieren“, sagt einer der Studenten. Besonders die Anbindung an den botanischen Garten sei ideal für den Studiengang. &bdquo;Das ist hier für die Landschaftsarchitektur wirklich ein toller Standort“, sagt eine Studentin der Parolen-Gruppe. Eine andere Gruppe hat sich damit beschäftigt, wie sich ihr Weg zur Hochschule in Detmold, wo ihr Studiengangunterrichten werden soll, künftig ändern werde. &bdquo;Wir finden es auch wirklich schade, dass Höxter so fallen gelassen wird“, sagt eine Studentin der Gruppe. Besonders, weil sie mit dem Standort auch viele Erinnerungen verbinden.

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