
Kreis Höxter. Zwei Siegerbeiträge des Regionalwettbewerbes „Jugend forscht“ kommen dieses Jahr aus dem Kreis Höxter. Bei der 60. Ausgabe des deutschlandweit bekannten Wettstreits im Heinz-Nixdorf-Museumsforum, kurz HNF, in Paderborn konnten die Projekte diverser Schülerinnen und Schüler aus dem Kreis Höxter überzeugen – eines wurde sogar mit insgesamt drei Preisen ausgezeichnet.
Insgesamt 73 Teilnehmerinnen und Teilnehmern mit 40 Projekte präsentierten ihre Forschungsergebnisse vergangenen Donnerstag der Öffentlichkeit, 14 davon kamen aus dem Kreis Höxter. Die Jungforscherinnen und Jungforscher stellten dabei ihre Arbeiten und Ergebnisse einer 23-köpfigen Fachjury vor, beantworteten Fragen und erklärten ausführlich, mit was sie sich in den vergangenen Monaten intensiv befasst haben.
Der Regionalwettbewerb im HNF ist zugleich Qualifikation für den Landeswettbewerb NRW.
Höchste Teilnehmerzahl in Paderborn seit 2026
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer kommen aus den Kreisen Höxter, Gütersloh, Soest, und Paderborn. Die Qualität und Kreativität der diesjährigen Projekte hätten Jury und Veranstalter besonders überrascht: „Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben immens hohe Fachkompetenz und Ausdauer bewiesen. Die Ansprüche und der wissenschaftliche Standard, gerade auch in einem so jungen Alter, sind beeindruckend“, lobt Wettbewerbsregionalleitung Kerstin Böker.
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Egal ob Untersuchungen zur perfekten Nudel, antibakterielle Folien aus der Schale von Krebsen, Biogas aus Schokolade, Bienen im Winter oder Robotik – aus allen der Naturwissenschaften sowie aus Mathematik und Technik Projekte vertreten: „So viele Teilnehmende hatten wir seit 2016 nicht – und das bei kompletter Geschlechterparität“, ergänzt HNF-Pressesprecher Andreas Stolte.
Beiträge aus dem Kreis Höxter überzeugen Fachjury
Die mit Abstand erfolgreichste Gewinnerin des Tages war die zwölfjährige Josefine Rabcenko vom König-Wilhelm-Gymnasium Höxter. Sie entwickelte aus der Pilzart Trichoderma ein biologisches Bekämpfungsmittel gegen Mehltau. Mit ihrem Projekt belegte sie nicht nur den ersten Platz in der Sparte „Jugend forscht junior“, sondern gewann auch die Sonderpreise „Umwelt“ und „Jugendjury“. In ihrer Laudatio lobte die Fachjury nicht nur Josefines Anwendungsbezug, sondern auch ihre gelungene Präsentation.

Josefines Inspiration für ihr Projekt? „Meine Oma. Und mein Kater Tiger! Der ist immer draußen unterwegs, weswegen ich sicherstellen wollte, dass mein Schädlingsbekämpfungsmittel weder ihm, noch anderen Tieren und Pflanzen etwas tut“, berichtet die zwölfjährige.
Neben Josefine belegte noch ein weiterer Beitrag aus dem Kreis Höxter einen ersten Platz: Simon Badde (13) aus Warburg konnte mit seinem Projekt zur Leitfähigkeit zu Salz- und Essiglösungen im Bereich Physik überzeugen.
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Der Schüler des Hüffertgymnasiums Warburg hat über ein Jahr an seinem Projekt gearbeitet: „Wir haben uns im Unterricht mit Elektrizität beschäftigt und mich hat interessiert, wann Wasser den elektrischen Strom leitet, und wann nicht“, erklärt Simon die Idee hinter seiner Forschungsarbeit.
Expertenhilfe aus Paderborn: Innovation und Netzwerk
Der bundesweite Nachwuchswettbewerb hat auch in Ostwestfalen eine lange Tradition: Seit 1965 sei laut Kerstin Böker das Hauptziel, Kinder und Jugendliche in der Region für Naturwissenschaften, Technik, Mathematik und Informatik zu begeistern: „Wir möchten Jungforschende in OWL mit Wirtschaft und Wissenschaft zusammenbringen und sie an die Forschung heranführen. So kann Talent so früh wie möglich erkannt und gefördert werden“, erklärt Kerstin Böker.
Die Teilnahme am Wettbewerb ist ab Klasse 4 bis zum 21. Lebensjahr möglich. Hierzu muss ein eigenständiges Projekt zu einem selbst gewählten Thema konzipiert werden: „Während der Projekte werden die Teilnehmer von erfahrenen Projektbetreuern unterstützt“, so Andreas Stolte. Teilnehmende bis 14 Jahren treten in der Sparte „Jugend forscht junior“ an, Teilnehmende ab 15 Jahren experimentieren in der Sparte „Jugend forscht“.
Neben Josefine und Simon belegte Ninib Hanna (18) aus Rheda-Wiedenbrück im Bereich Technik einen ersten Platz. Der Regionalsieg für das beste interdisziplinäre Projekt ging an Mariia Pravoslavna (15, Geseke). Für die Gewinnerbeiträge geht es jetzt weiter nach Essen und Leverkusen. Dort finden Anfang April die jeweiligen Landeswettbewerbe statt, bei dem alle Erstplatzierten der NRW-Regionalwettbewerbe aufeinandertreffen. Die Besten von ihnen qualifizieren sich dort für den Bundeswettbewerb in Hamburg.