25 Jahre nach der Jahrtausendwende: Das interessierte den Kreis Höxter 1999/2000

Kreis Höxter. Stieg der Jahreswechsel zur Jahrtausendwende vor 25 Jahren den Bürgerinnen und Bürgern im Kreis Höxter zu Kopf? Die Silvesternacht verlief im Kreis Höxter ohne besondere Vorkommnisse, hieß es damals von der Polizei. Nur bei der Kreisleitstelle in Brakel gingen insgesamt 40 Notrufe ein – das waren deutlich mehr als sonst. Im Durchschnitt wurden die Rettungswachen und Feuerwehren zuvor 15 Mal gerufen. Doch der Kreis war vorbereitet und hatte das Personal um 100 Prozent aufgestockt. Und das &bdquo;Jahr-2000-Problem“? Immerhin hatte der Wechsel der Jahreszahlen von 1999 zu 2000 zuvor Sorge bereitet, es könnte zu einem massiven Computerproblem apokalyptischen Ausmaßes kommen. Doch im Kreis Höxter: Alles kein Problem, Ausfälle im öffentlichen Bereich gab es nicht, auch bei Strom-, Gas- und Wasserversorger liefen alle Systeme einwandfrei. Lesen Sie auch: Ärzte auf Kinderintensiv-Station in Höxter müssen umdenken Dennoch: Im Höxteraner St.-Ansgar-Krankenhaus hatte man sich vorbereitet, war mit Ölfunzel und Taschenlampe ausgestattet, falls um 0 Uhr der Strom ausfiel. Doch es wurde nichts benötigt. Stattdessen wurde im am 1. Januar 2000 eröffneten neuen Restaurant im siebten Obergeschoss das neue Jahr begrüßt, ebenso wie das Millennium-Baby Michael aus Eversen bei Nieheim. Er erblickte vor 25 Jahren um 0.01 Uhr das Licht der Welt. Grund zur Freude gab es ohnehin im Krankenhaus, wurde doch kurz zuvor der Bewilligungsbescheid über 976.000 Mark für eine Frühgeborenenstation von der Bezirksregierung Detmold überreicht. Mehr Raketen als Böller Und was haben die Kreis Höxteraner sonst so in der Silvesternacht gemacht: Raketen seien zum Jahreswechsel gefragter als Böller, bestätigte damals eine Karstadt-Mitarbeiterin in Höxter kurz vor dem Jahreswechsel. Aber auch China-Kracher seien wie immer gefragt. Ebenso wie besondere Feuerwerkskörper, die eine 2000 im Himmel erstrahlen lässt. Residenztheater schließt die Türen Die Frage nach der Zukunft des Residenztheaters in Höxter beschäftigte die Menschen vor 25 Jahren. Nach 43 Jahren hatte es die Tore zum Ende des Jahres 1999 für immer geschlossen. Der damalige Pächter Heribert Schlinker hatte das Kino am 1. September 1956 übernommen, zeigte als ersten Film &bdquo;Der Hauptmann von Köpenick“. Damals war Höxter stolz auf das erste Großkino seiner Art, doch Ende des Jahrtausends konnte es kaum mit den Multiplexhäusern mit modernster Technik in Warburg und Paderborn mithalten. Was die Zukunft bringt: War zum Jahreswechsel noch unklar. Erst im neuen Jahrtausend standen die Entscheidungen zum Kino und zur Stadthalle an. Ein neuer Haltepunkt für Corvey Kurz vor der Jahrtausendwende hatte der Nahverkehrsverbund Paderborn/Höxter die Weichen für eine zukunftsorientierte Weiterentwicklung des Schienenpersonenverkehrs gestellt, war in der &bdquo;NW“ am 29. Dezember 1999 zu lesen. Denn neben dem Ausbau der Sennebahn wurden auch weitere Haltepunkte beschlossen: unter anderem in Himmighausen und Schloss Corvey. Lesen Sie auch: Schloss Corvey könnte doch noch einen Bahnhaltepunkt bekommen Eine Stärkung für das Ehrenamt im Kreis Höxter Die CDU-Fraktion im Höxteraner Stadtrat wollte eine &bdquo;sparsame Haushaltspolitik fortsetzen“, kündigte die Partei in der &bdquo;NW“-Ausgabe vom 30. Dezember 1999 an. Ihre Pläne für das neue Jahrtausend: eine &bdquo;kinderfreundliche Neugestaltung des Marktplatzes“ oder auch die Attraktivitätssteigerung der Bahnhöfe in Ottbergen und Höxter. Und noch was sollte 2000 kommen: Die Stadt vergibt erstmals einen Ehrenamtspreis, um das ehrenamtliche Engagement in der Stadt zu würdigen. Ökosteuerreform: In Höxter wird noch schnell getankt Zum Jahreswechsel kündigte sich damals die zweite Stufe der Ökosteuerreform an, heißt, die Mineralölsteuer für Benzin und Diesel sollte im Laufe des Jahres 2000 um sechs Pfennig angehoben werden. Also wollten kurz vor Silvester noch einmal viele Bürger aus dem Kreis Höxter tanken. Lange Schlangen gab es beispielsweise vor der Tankstelle vor dem Real-Markt in Brakel am 29. Dezember 1999. Zu Recht: Super bleifrei gab es für 1,81 Mark, zum Neujahrstag stieg der Preis kreisweit auf ein Niveau zwischen 1,879 und 1,939 D-Mark. Die Arbeitslosenzahl im Kreis Höxter zum Jahreswechsel Die Zahl der Arbeitslosen in den Kreisen Paderborn und Höxter stiegt im Laufe des Dezembers 1999 um 639 auf 17.327 an. Davon waren in Höxter 3.464 Menschen ohne Arbeit. Ein Blick ins digitale Paderborn Am 1. Januar 2000 ging die erste Internet-Seifenoper in Deutschland an den Start. Und die kam aus Paderborn. Die &bdquo;E-Soap“ wurde jeden Samstag um eine weitere Folge erweitert – alles unter dem Titel &bdquo;Vier wohnen hier“ im Internet anzusehen. Produziert und gespielt von Paderborner Studenten. Der Kreis Höxter vor 25 Jahren: Das war das Jahr 1999 Und das offenbarte der Jahresrückblick 1999 auch noch: Schon vor 25 Jahren feierten die Dörfer im Kreis Höxter Schützenfeste. Ein Dorf ganz besonders: Amelunxen wurde 1.150 Jahre alt. Der Weserradweg R99 und R1 befuhren jährlich 150.000 beziehungsweise 70.000 Radler und fünf neue Schutzhütten ließ die Stadt Höxter in dem Jahr für Radwanderer errichten. Eine Sonnenfinsternis ließ den Kreis kurzzeitig düster werden, doch für Sicherheit war gesorgt: Es gab die ersten Fahrradpolizisten im Kreis. Und an der Wöbbeler Straße in Steinheim entstand der erste Kreisverkehr im Kreis Höxter. Lesen Sie auch: Orgel schon wieder kaputt: Gemeinde in Höxter zieht sogar aus Kirche aus Das fand sein Ende im Jahr 1999 Nicht nur das Residenztheater in Höxter, auch das Internat St. Kaspar in Neuenheerse wurde geschlossen. Der Felsenkeller wurde zwar nicht geschlossen, suchte aber nach einem neuen Konzept. Und auch die Kiliani-Orgel musste gerettet werden: Höxteraner Chöre und Instrumentalgruppen musizieren für die Spende zur Sanierung.

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