Kommt der Halbstundentakt für die Eggebahn in den Kreisen Paderborn und Höxter?

Kreis Höxter. Bei der Eggebahn ist es, wie bei den meisten übrigen Bahnlinien auch: In letzter Zeit machen sie in erster Linie mit Zugausfällen, Verspätungen oder Ersatzverkehren auf sich aufmerksam. Dennoch haben politische Vertreter Großes vor mit den Zügen: Wenn alles nach Fahrplan laufen würde, sind sie stündlich von Paderborn über Bad Driburg, Brakel und Höxter bis nach Kreiensen unterwegs. Der Regionalrat hat am Montag einstimmig den Bedarfsplan für den Schienenverkehr beschlossen. Darin ist vorgesehen, dass die Züge künftig halbstündig verkehren sollen. Damit hat die Politik diese Frage eindeutig mit &bdquo;Ja“ beantwortet: Der Halbstundentakt der Eggebahn ist im Bedarfsplan für den Schienenverkehr in Nordrhein-Westfalen aufgenommen worden. In den Augen der Vorsitzenden der Grünen-Fraktion im Kreistag, Martina Denkner, ist das ein Grund zur Freude. &bdquo;Endlich kommt Bewegung in die Sache“, meint sie in einer Stellungnahme. Gerade für die Städte Brakel und Bad Driburg sei eine schnelle und attraktive Anbindung nach Paderborn für die Stadtentwicklung wichtig. Aber vor allem entfalle für die Fahrgäste das lästige Warten. Was muss für den Halbstundentakt verändert werden? &bdquo;Wir können uns auch vorsichtig auf weitere Haltepunkte auf der Strecke freuen. Entsprechende Beschlüsse hat der Kreistag Höxter bereits 2023 gefasst.“ Tatsächlich stehen neue Haltestationen sowohl für Corvey als auch für Nieheim-Himmighausen (Umstieg Detmold – Hameln/Hannover) im Bedarfsplan. Lesen Sie auch: Verspätungen und Baustellen im Kreis Höxter: Deutsche Bahn reagiert auf Kritik der NWB Für den Ausbau der Strecke von Paderborn nach Holzminden – also der Eggebahn – wird in dem Maßnahmenkatalog die Erhöhung der Geschwindigkeit des Zuges im Bereich Langeland-Ottbergen auf 120 Kilometer pro Stunde als Voraussetzung benannt. Die kann aber nicht einfach so beliebig erhöht werden – vorher muss sich einiges ändern. Der heimische Landtagsabgeordnete Matthias Goeken (CDU) ist gerade mit dem Auto gen Westen unterwegs. Normalerweise fährt er die Strecke in die Landeshauptstadt Düsseldorf mit dem Zug, in den letzten Monaten verzichtet er aber darauf. Die Zahl der Zugausfälle und Verspätungen hat auch ihm die Euphorie für die Verkehrswende genommen. Was hat der Ausbau der Bundesstraße 64 damit zu tun? Wie Denkner begrüßt auch er das Ausbauvorhaben der Eggebahn; aktuell fehlt ihm allerdings die Fantasie dazu, sich vorzustellen, wie das funktionieren soll &bdquo;angesichts des desolaten Schienensystems“. In Goekens Augen ist kurz- bis mittelfristig nämlich eine andere Sache viel dringlicher: &bdquo;Die Leute wollen einfach einen verlässlichen Fahrplan haben. Die Kunden haben die Nase voll.“ Lesen Sie auch: Ärger bei Rückfahrt: Ehemaliger Bahnfan aus Höxter gibt entnervt seine Bahncard zurück Goeken ist Vorsitzender des Verkehrsausschusses im Landtag – und hat sich auch deshalb intensiv mit dem Thema auseinandergesetzt. Sollte es der Bahn gelingen, die bestehenden Fahrpläne besser einzuhalten, wäre der Halbstundentakt in seinen Augen mit weiteren Herausforderungen verbunden. Um technische Probleme zu reduzieren, ist er überzeugt, müsse die Anzahl der Bahnübergänge reduziert werden. Denn sie machten den Verkehr anfällig für Verspätungen und Probleme. &bdquo;Wenn wir die B64 ausbauen, entfallen drei Übergänge“, sagt er. Das ermögliche es, dass die Züge schneller verkehren könnten. Auf der niedersächsischen Seite müssten dafür zudem Platz für Begegnungsverkehre eingerichtet werden. Aber auch die Züge selbst müssten technisch für höhere Geschwindigkeiten ausgerichtet sein. Was hat in den Augen Goekens Priorität? Eine Menge zu tun also – abgesehen von dem, was ohnehin schon jetzt anliegt. Nämlich wieder eine gewisse Pünktlichkeit und Verlässlichkeit herzustellen. Das hat in den Augen Goekens oberste Priorität. Er hofft, dass das andere Thema innerhalb der nächsten zehn Jahre angegangen werden kann. Lesen Sie unseren Kommentar: Die Politik muss handeln – und zwar sofort Im Bedarfsplan ist die Umsetzung des Halbstundentaktes auf der Strecke auf das Jahr 2040 terminiert. In den Augen Denkners ist das zu spät: &bdquo;Viele Projekte sind erst für 2032 oder gar 2040 geplant. Das verzögert den dringenden Ausbau der Angebote auf der Schiene. Gerade hier im ländlichen Raum sind die Menschen auf Alternativen zum Auto angewiesen“, meint sie in ihrer Stellungnahme.

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