Schützenhaus in Höxter: Wiederaufbau nach Großbrand

Höxter. Endlich nach vorne schauen. Den Albtraum vom 14. April 2022 vergessen. Jenem Gründonnerstag, an dem das Schützenhaus bei einem weithin sichtbaren Großbrand bis auf die Grundmauern niederbrannte – das will der traditionsreiche Schützenverein Höxter. Und ebenso die ausartenden Diskussionen mit der Stadtverwaltung im Ringen um den Wiederaufbau zu den Akten legen. Ein wichtiger Schritt ist getan: Denn die Vereinsmitglieder haben mit der Räumung des Geländes und den Vorbereitungen mit dem Wiederaufbau begonnen. &bdquo;Endlich“, sagt der Vereinsvorsitzende Achim Schwandt im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Die Vereinsmitglieder seien hochmotiviert, berichtet der Vorsitzende. So sehr, dass beim jüngsten Arbeitseinsatz viel mehr geschafft wurde, als geplant. Alle wollen, dass es nun zügig vorangeht. Die Grundmauern des Gebäudes können mit einer Ausnahme zum Glück stehenbleiben, berichtet Schwandt. Denen hat das Feuer nicht zu sehr zugesetzt. Nur eine rückwärtige Mauer wurde durch die Hitze zu sehr in Mitleidenschaft gezogen und muss raus. Macht nichts – denn die war für das nun etwas größere Gebäude sowieso im Weg. Also kein Verlust. Schießanlage in Höxter wird etwas größer Größer wird die Schießanlage künftig sein. Und natürlich auf dem modernsten Stand. Aber es bleibt eine 50-Meter-Schießbahn. Der Verein wollte im Zuge des Neubaus eine 100-Meter-Anlage, so wie sie in den ganz ursprünglichen Bauplänen auch mal vorgesehen und 2002 auch von der Stadt positiv beschieden worden war. Im Moment bekommen die Schießsportler aber dafür keine Genehmigung. Schon 2018 stellte das Verwaltungsgericht nach einer Klage des Vereins fest, dass eine Erweiterung aus Denkmalschutzgründen und wegen des Welterbes Corvey nicht möglich sei. Lesen Sie auch: Schaden in Millionenhöhe nach Großbrand im Schützenhaus in Höxter Also jetzt 50 Meter, auch wenn die Anlage damit gegenüber anderen einen Nachteil hat. Der Verein ist darauf eingegangen, um überhaupt Anfangen zu können. &bdquo;Wir verbauen uns aber nichts“, sagt Schwandt. Sollte irgendwann einmal eine größere Anlage möglich sein, könne das Gebäude recht problemlos erweitert werden. Nun also erstmal so. Zur Vorbereitung des Schießstandes für das neue Dach mussten an fast allen Innenwänden die oberste Ziegelreihe entfernt werden. Auch auf den Toiletten wurden bereits die nicht mehr benötigten Wände entfernt. &bdquo;Unser Ziel ist es, noch in diesem Herbst das Dach auf das Gebäude zu bekommen, damit es winterfest ist“, sagt Schwandt. Der Zeitplan insgesamt ist ambitioniert Im nächsten Winter soll, wenn alles klappt, am Hafen in Höxter bereits wieder geschossen werden. Das Schützenhaus wird dann ein bisschen anders aussehen als früher. Vor allem innen. Denn der bisherige große Saal wird geteilt – in einen Aufenthaltsraum und in eine Bogenhalle beziehungsweise Mehrzweckhalle. Bis dahin wollen die Vereinsmitglieder kräftig mit anpacken. Müssen sie auch. Denn die Versicherung hat nach Schwandts Worten die Schadenssumme nicht &bdquo;Vollumfänglich“ ausbezahlt. Und aufgrund der Kostenexplosionen im Bauwesen reicht das nicht für einen 1:1-Wiederaufbau. Das Problem soll mit viel Eigenleistung aufgefangen werden. Der Vorteil: In den Reihen der insgesamt rund 160 Vereinsmitglieder – von denen etwa 130 aktiv Schießsport betreiben – gibt es einige Handwerker. Die Motivation, berichtet Schwandt von den ersten Arbeitseinsätzen, sei sehr groß. So sehr, dass beim jüngsten Treffen der Plan sogar mehr als übererfüllt wurde. Aktuelle Informationen in Bildern Über die Fortschritte will der Verein immer wieder mit Bildern auf seiner Homepage berichten. &bdquo;Wir wissen, dass das die Höxteraner Öffentlichkeit interessiert“, sagt Schwandt. Auch über sportliche Neuigkeiten und Erfolge wird auf www.schuetzenverein-hoexter.de berichtet. Lesen Sie auch: Höxteraner Schützenverein: Kahlschlag an der Brandruine war illegal Zu lesen ist dort aber auch über ein großes Ärgernis, das die Vereinsmitglieder sehr enttäuscht: Vandalismus. Erst kürzlich drangen unbekannte auf das mit Bauzäunen abgesperrte Gelände ein. Sie haben dort mehrere Scheiben und andere Dinge wie Zielscheiben zerschlagen, Bauzäune eingerissen und das Wasser auf dem Bauklo laufen lassen, berichtet der Verein, der bei der Polizei Anzeige erstattet hat. Vereinsvorsitzender Schwandt warnt eindrücklich davor, das Gelände zu betreten. In der aktuellen Bauphase sei das sehr gefährlich. Auf dem neuesten Stand der Technik Weil es sich quasi um einen Neubau handelt, muss der Verein den Schießstand nach den neusten technischen Vorgaben herrichten. Wenn dann alles mal fertig ist, will der Verein auf der modernen 50-Meter-Bahn Schießmöglichkeiten für alle Kaliber anbieten – bis zu 7.000 Joule. Dann kann hier auch die jagdliche Abteilung trainieren, was durch den Anbau möglich ist. Im Moment können die Schießsportler übrigens Trainingszeiten in Boffzen nutzen. Und das ist auch wichtig, denn die Mitglieder müssen gemäß Waffenrecht entsprechende Nachweise über ihr Training bringen.

Meistgelesen