Neues Schützenhaus in Höxter soll modernster Schießstand der Region werden

Höxter. So langsam verschwinden die Bilder des verheerenden Großbrandes, der vor gut zweieinhalb Jahren den Schießstand und das Vereinshaus des Schützenvereins Höxter völlig zerstörten. Zum Jahresende haben die sehr engagierten Mitglieder des Vereins, die auch Unterstützung von der Schießsportgruppe der Bundeswehr Holzminden erhalten, eine sehr wichtige Etappe erreicht. Mit dem mühsamen Herausreißen des Estrichbodens ist der komplette Rückbau endlich beendet. &bdquo;Das war der letzte große Part, bei dem wir noch einmal etliche große Schuttcontainer gefüllt haben. Der Abriss ist geschafft. Wir sind jetzt definitiv am Wiederaufbauen“, freut sich auch der Vorsitzende des Schützenvereins, Achim Schwandt, im Gespräch mit der &bdquo;Neuen Westfälischen“. Die im Spätsommer gestarteten Arbeiten kommen gut voran, was auch für Spaziergänger am Corveyer Hafen sichtbar ist: Auf dem vorderen Teil des Gebäudes sind inzwischen nicht nur die Dachbinder drauf – es wurde sogar schon eingedeckt. So kann der Innenausbau jetzt im Trockenen weitergehen. Mehrtägige Straßensperrungen wegen Riesen-Krans Im Bereich der Schießstände geht es aber auch gut voran. Viele neue Wände wurden hochgezogen. Und dank des vergleichsweise milden Dezemberwetters konnte kurz vor Weihnachten auch schon der Ringanker gegossen werden. Das ist auch notwendig, denn schon im Januar geht es spektakulär weiter: Ende des Monats wird ein riesiger 200-Tonnen-Autokran aufgestellt. Der wird gebraucht, um die großen Spannbetondecken für den Schießstand an die richtige Stelle zu hieven. Die schweren Teile werden mit Schwerlasttransporten nach Höxter gebracht. Lesen Sie auch: Schützenhaus in Höxter: Wiederaufbau nach Großbrand Ein auch für den Verein aufwendiges Unterfangen, denn dafür mussten auch mehrtägige Straßensperrungen organisiert werden. Inzwischen liegen alle Behördengenehmigungen vor, berichtet Achim Schwandt. Ob das alles so klappt mit dem Riesen-Kran, sei allerdings auch vom Wetter abhängig. 130 aktive Schützen in Höxteraner Verein Nach einer kurzen Weihnachtspause wollen die Mitglieder tatkräftig mit dem Innenausbau weitermachen. &bdquo;Die Motivation ist sehr hoch, denn alle wollen wieder auf ihrem eigenen Schießstand schießen“, berichtet der Vereinsvorsitzendende. Bei den Arbeitseinsätzen seien immer 15 bis 20 Helfer vor Ort. Unterstützt werden die aktuell rund 160 Vereinsmitglieder – von denen etwa 130 aktiv Schießsport betreiben – von der Schießsportgruppe der Bundeswehr Holzminden, mit denen es seit Jahrzehnten eine Kooperation gibt. Manche sind auch in beiden Vereinen Mitglied. Wiederaufbau des Schützenhauses übersteigt Budget Doch zugleich drücken den Verein Sorgen. &bdquo;Es überrennt uns mit den Baukosten“, sagt Achim Schwandt. Die steigen trotz sorgfältiger Planung immer weiter. Von der Versicherung hat der Verein nur den Gebäudewert von 1990 erhalten. Jetzt aber müssten die neuesten Sicherheitsanforderungen an den Schießstand erfüllt werden, der auch noch ein kleines Stück erweitert werden soll. Zum Beispiel muss jetzt eine größere Absaugung eingebaut werden, als geplant. All das kostet. Lesen Sie auch: Schützenhaus-Großbrand in Höxter: Das ist die Ursache für das Feuer Zwar konnte der Verein durch die erbrachten Eigenleistungen bei den bisherigen Arbeitseinsätzen bereits einige zehntausend Euro an Kosten vermeiden. &bdquo;Nichtsdestotrotz wird der Wiederaufbau mehr kosten, als unser momentanes Budget hergibt“, schreiben die Schießsportler auf ihrer Internetseite. Deshalb haben sie einen Spendenaufruf gestartet. Man freue sich über jede noch so kleine Spende, heißt es unter www.schuetzenverein-hoexter.de. Dort gibt es auch alle weiteren Informationen für Spenden an den Verein, der als gemeinnützig anerkannt ist. Die modernste Schießanlage im Kreis Höxter Trotz der finanziellen Sorgen haben die Schießsportler ein klares Ziel vor Augen. In einem Jahr, wenn die Höxter wieder Weihnachten feiert, wollen sie wieder in ihrem Vereinsgebäude zu Hause sein und schießen. Der Zeitplan sei ambitioniert, aber bis jetzt sieht es so aus, als wäre das machbar. Wenn sie auch behördlich abgenommen ist, hätte der Schützenverein Höxter die modernste Schießsportanlage der gesamten Region. Der Verein will auf der 50-Meter-Bahn Schießmöglichkeiten für alle Kaliber anbieten – bis zu 7.000 Joule. Dann sollte der Großbrand endlich vergessen sein. Der war am späten Gründonnerstagnachmittag, dem 14. April 2022, ausgebrochen. Trotz eines Großaufgebots der Freiwilligen Feuerwehr war nichts mehr zu retten. Das Gebäude brannte binnen Stunden bis auf die Grundmauern nieder. Die Suche nach der Ursache gestaltete sich anschließend schwierig. Der Brand war im Dachbereich über den Toilettenanlagen ausgebrochen, die Ermittlern gehen von einem Kurzschluss aus. Als Schadenssumme gab die Polizei im Mai 2022 rund zwei Millionen Euro an.

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