Holzminden/Höxter. Rasant und Ländergrenzen-übergreifend ging es zu bei einer Verfolgungsjagd von zwei Autos, die als illegales Autorennen gewertet wird, am Donnerstagabend, 8. August, gegen 20.15 Uhr. Dabei ging es teilweise mit Tempo 100 über die Feldwege – ein Wunder, dass niemand verletzt wurde.
Das war passiert: Ein Polizist, privat mit seinem Auto auf der Nordstraße in Holzminden unterwegs, bemerkte einen weißen Pkw, der ihm mit fehlendem vorderem Kennzeichen entgegenkam. Der Fahrer war ihm wegen des Fahrens ohne Fahrerlaubnis bereits bekannt. Der Polizist außer Dienst wendete sein Auto, folgte dem weißen Pkw und informierte die Polizei.
Dessen Fahrer (41) fuhr in Richtung einer Feldmark im Bereich Holzmindener Straße in Höxter, als er den hinter ihm fahrenden Polizisten bemerkte. Dann beschleunigte er auf einem Feldweg sein Fahrzeug umgehend auf über 100 km/h und bog auf einen weiteren Weg ab, ohne auf querenden Verkehr zu achten.
Mindestens eine Person soll gefährdet worden sein
„Mindestens eine Person wurde gefährdet, denn er überholte einen Fußgänger, der sich erschrak und ins Straucheln geriet“, so die Polizei Holzminden. „Der Polizist verringerte seine Geschwindigkeit stark, um mögliche unbeteiligte Personen nicht zu gefährden.“ Wegen der Staubwolke vor ihm habe er zudem die Sicht auf den flüchtenden Wagen verloren, der mit hoher Geschwindigkeit verschwand. Ein weiterer Fußgänger soll nach Polizeiangaben die Flucht beobachtet haben.
Die Polizei suchte daraufhin der Bereich der Wirtschaftswege nach dem Flüchtigen ab. Auf einem Gartengrundstück fand sie den weißen Pkw, woraufhin die Staatsanwaltschaft Hildesheim die Durchsuchung des Grundstücks anordnete, um den Flüchtigen zu erwischen. Mit Erfolg: In einer Laube trafen sie den Mann aus Holzminden an. Da die Beamten bei ihm Alkoholgeruch wahrnahmen, wurde in Alkoholtest durchgeführt. Dieser ergab einen Wert von über einem Promille, ein Arzt entnahm eine Blutprobe, das Ergebnis steht aus.
Und dann kam noch mehr zusammen: Die Staatsanwaltschaft ordnete zudem die Beschlagnahme des weißen Autos an. Darin befand sich nach Polizeiangaben eine CO2-Pistole, die ebenfalls sichergestellt wurde. Das am Heck des Fahrzeugs angebrachte Kennzeichen war nicht für das Fahrzeug ausgegeben. Die Ermittlungen dazu dauern an.
Mehrere Verfahren gegen den 41-Jährigen
Den 41-Jährigen erwarten nun Verfahren unter anderem wegen eines verbotenen Kraftfahrzeugrennens (aufgrund Flucht), Fahren ohne Fahrerlaubnis, Verdacht des Fahrens unter Alkoholeinfluss und Verstoß gegen das Pflichtversicherungsgesetz. Weitere mögliche Straftaten werden geprüft. Die Polizei Holzminden hat Ermittlungen aufgenommen.
Es werden insbesondere Zeugen gesucht, die sich zur Tatzeit in der Feldmark aufgehalten haben und von dem Fahrer des weißen Pkw geschädigt oder gefährdet wurden. Auch Zeugen, die Angaben zum Vorfall machen können, werden gebeten, sich bei der Polizei Holzminden unter Tel. 05531 9580 zu melden.
