Wegekreuze im Kreis Höxter: Behörde rückt nach Kritik von ihren Forderungen ab

Kreis Höxter. Auf einmal macht Straßen NRW einen Rückzieher in Sachen Steinkreuze an Straßen: Die Behörde relativiert in einer Information an die Presse den straffen Zeitplan für den in die Kritik geratenen Rückbau der im Kreis Höxter traditionsreichen Bildstöcke und Steinkreuze. Unter anderem zwei alte Kreuze in Erkeln und Frohnhausen sollten nach dem Willen von Straßen NRW weichen. Dafür hatte die Behörde den Verantwortlichen eine Frist gesetzt. Widerstand dagegen gab es von den Christdemokraten im Kreis Höxter. Nun reagieren die Verantwortlichen darauf. Wie aus der Mitteilung der Behörde hervorgeht, rückt Straßen NRW von der ursprünglichen Forderung, pauschal alle Steinkreuze nahe der Landesstraßen abräumen zu wollen, ab. Stattdessen bezeichnen die Verantwortlichen die &bdquo;Entfernung einer baulich massiven Gedenkeinrichtung grundsätzlich“ als das &bdquo;letzte Mittel“ und als &bdquo;die nicht favorisierte Option des Landesbetriebs“. Sie werde jedoch angewandt werden müssen, &bdquo;wenn keine Verantwortlichen auffindbar sind, keine einvernehmliche Versetzung möglich ist oder der Abschluss eines Nutzungsvertrages abgelehnt wird.“ Damit ist eine Versetzung aber nicht grundsätzlich vom Tisch, freilich klingt eine &bdquo;Versetzung“ anders als eine Entfernung. Stehen die Objekte unter Denkmalschutz, will sich Straßen NRW mit der Denkmalschutzbehörde abstimmen und die Objekte erhalten. Die gesetzte Frist ist wohl vom Tisch In den Augen von Matthias Goeken, der sich als heimischer Landtagsabgeordneter bei der Landesregierung für einen anderen Umgang mit den Steinkreuzen eingesetzt hatte, könnte der neue Kurs der Behörde ruhig noch ein wenig klarer sein. &bdquo;Ich hätte mir das deutlicher gewünscht“, sagt er, zum Beispiel fehle ihm in den Ausführungen von Straßen NRW, dass die Frist 31. März vom Tisch sei. &bdquo;Man muss nun nicht befürchten, dass die Kreuze am 31. März umgestoßen werden.“ Goeken bezieht sich hier auf ein Gespräch, das er mit dem Verkehrsminister geführt habe. &bdquo;Auch wenn das so deutlich nicht in der Pressemitteilung von Straßen NRW steht.“ Der CDU-Mann wünscht sich nun &bdquo;vernünftige“ und individuelle Lösungen für Bildstöcke und Wegekreuze an den Landesstraßen im Kreis Höxter. &bdquo;Mit Maß und Mitte“, was in Einzelfällen auch bedeuten könne, dass marode Kreuze abgerissen werden könnten. Nach dem Unfall in Büren, als ein siebenjährige Junge beim Spielen von einem massiven Kreuz erschlagen wurde, sei Goeken aber auch wichtig, dass die Verantwortung nicht beim einzelnen Mitarbeiter des Landesbetriebs liegen könne. Kritik an früherem Vorgehen von Straßen NRW Goeken lobt, dass die Pressemitteilung deutlich freundlicher formuliert sei, als mancher Brief, der an Kreuzverantwortliche verschickt worden sei. Er kritisiert aber auch noch einmal das Vorgehen von Straßen NRW etwa bei hölzernen Gedenkkreuzen für Unfallopfer (die &bdquo;NW“ berichtete mehrfach): &bdquo;Zettel an Kreuze kleben und hoffen, dass es einer liest - das kann ja nicht sein“. In Sachen hölzernen Gedenkkreuzen für Unfallopfer hatte eine Sprecherin von Straßen NRW bereits im November vergangenen Jahres signalisiert, dass nicht jedes Kreuz sofort abgeräumt werde, stelle es eine Gefahr dar, sei eine Umpositionierung angezeigt. Jetzt stellt die Behörde unmissverständlich klar, dass Unfallkreuze, gemeint sind jene kleinen Trauerkreuze aus Holz nicht unter den Handlungsleitfaden für massive Einrichtungen fallen, sofern sie &bdquo;sie im Einzelfall keine Verkehrsgefährdung darstellen“. Hintergrund der Aufregung über Holz- und Steinkreuze ist ein tragischer Unfall im Jahr 2021 in Büren, bei dem ein Kind durch den Umsturz eines vor Jahrzehnten an einer Straße errichteten Gedenkkreuzes tödliche Verletzungen erlitten hat. Seitdem hat die Behörde landesweit einheitliche und konkrete Vorgaben und Handlungsanweisungen erarbeitet, um eine Wiederholung solcher Ereignisse für die Zukunft auszuschließen.

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