Höxter. Es ist eine Premiere in der Behandlung von Schlaganfällen: Am St.-Ansgar-Krankenhaus in Höxter ist erstmalig unter der Leitung von Neuroradiologe Ulrich Dorenbeck und Neurologe Mark Obermann eine Thrombektomie durchgeführt worden. Mit dieser Methode werde die Akutversorgung in der Region maßgeblich verbessert, heißt es von der KHWE.
„Der 81 Jahre alten Patientin geht es sehr gut. Sie ist wohlauf und kann sich wieder vollständig bewegen“, sagt der Chefarzt der Klinik für Neurologie, Obermann, und betont: „Das war eine grandiose Leistung unseres interdisziplinären Teams aus den Bereichen Stroke Unit, Neuroradiologie, Anästhesie und Gefäßchirurgie. Der Dank gilt aber auch dem Rettungsdienst, der sehr schnell gehandelt und die Patientin zu uns gebracht hat.“
Erst vor wenigen Monaten hat Dorenbeck die Leitung der Radiologie am St.-Josef-Hospital in Bad Driburg übernommen. Darüber hinaus arbeitet er eng mit Obermann in Höxter zusammen, um dort so genannte Thrombektomien als Behandlungsmethode einsetzen zu können. Dabei wird der Hirnarterienverschluss über die Leistenarterie mit einem Katheter und einem speziellen Stent wieder geöffnet. „Damit kann das Gerinnsel vorsichtig aus dem Gefäß entfernt werden“, sagt Dorenbeck. In Ausnahmefällen kann das Verfahren sogar bis zu 24 Stunden nach einem Schlaganfall angewendet werden.
Jährlich werden dort 2.700 Patienten behandelt
„Wir hoffen sehr, künftig weiteren Patienten mit einer Thrombektomie helfen zu können.“ Mit der Etablierung von Thrombektomien werde das Leistungsspektrum des Krankenhauses maßgeblich erweitert, die Behandlung von Schlaganfällen im Kreis könne weiter ausgebaut werden.
Schon jetzt werden in der Klinik für Neurologie am St.-Ansgar-Krankenhaus in Höxter mit zertifizierter Stroke Unit unter der Leitung von Mark Obermann jährlich 2.700 Patienten behandelt.