Zimmertheater in Höxter schließt: Nachfolger für das Café gesucht

Höxter. Alles rausreißen müssen – das soll nicht noch einmal passieren müssen: Gemeint ist die Einrichtung im Café und Zimmertheater an der Stummrigestraße. Nachdem Stefan Marx und Simon Hillebrand in der Vorwoche den Ausstieg aus dem Café-Betrieb des Zimmertheaters in der Osterzeit angekündigt hatten, folgt die Frage: Was passiert mit dem schnuckeligen Café, das die beiden Schauspieler vor neun Jahren eröffneten. Das aufgrund der gemütlichen Einrichtung, die jeweils Café- oder Theaterbetrieb angepasst wurde, herausstach. Als sie ihre Bühne für Kultur-Gastspiele im Gebäude gegenüber vor rund zweieinhalb Jahren wegen Coronafolgen aufgeben mussten, haben sie alles wieder ausgebaut, was sie vorher in mühevoller Kleinarbeit um- und eingebaut hatten: Bühne, Beleuchtung, Theke. &bdquo;Mit viel Herzblut“, erinnert sich Simon Hillebrand. Zwischenzeitlich waren ein Unternehmensberatung-Start-up und ein Showroom für Stoffe drin, mittlerweile steht es leer. Das solle der Café-Einrichtung nicht passieren, sagt der Torten backende Schauspieler. Das ist auch im Einklang mit ihrem Vermieter, der einen Nachfolgebetrieb – gern gemütliches Café oder kleine Gastronomie mit Flair – für die Räumlichkeiten sucht. Sofortiger Neubeginn möglich &bdquo;Er könnte sofort anfangen“, sagt Hillebrand. Aber bislang weiß er von keinen Interessenten. &bdquo;Aber man muss eben auch fünf Meter weit laufen. Das ist die B-Lage. Aber sie ist eine kleine Gastro-Meile geworden“, sagt er mit Blick auf das Drumherum an der Stummrige. Oben drüber sind Mietwohnungen: Der Idee, auch dort Wohnungen einzurichten, habe der Vermieter schon eine Absage erteilt. &bdquo;Wir wussten beide, als wir vor neun Jahren in Höxter begonnen haben, dass das hier nicht unsere Endstation sein wird“, erinnert sich der Schauspieler. Aber natürlich werde es fehlen. Wobei das Zimmertheater sowohl Höxter als auch Bad Driburg erhalten bleibe. Im Foyer der Stadthalle Höxter sowie unter den Brunnenarkaden in der Badestadt. Hillebrand erinnert sich, wie sie in Silberborn mit 20 Plätzen begannen, dann 50 in Höxter, dann 65 gegenüber – nun 180 bis 200 im Foyer der Stadthalle. &bdquo;Organisch gewachsen“, sagt er. Es gibt auch Eierlikör Das Stadthallen-Foyer richten Marx und er vor den Gastspielen dort – &bdquo;das läuft“ – mittlerweile so her, dass das typische Zimmertheater deutlich werde. Ihre Handschrift. Sogar der Eierlikör werde dort nun ausgeschenkt, erzählt er mit einem Schmunzeln. Und: Statt fünf bis sieben Aufführungen im Café nun zweimal Foyer mit der Anzahl Gästen – das sei auch nicht von der Hand zu weisen. Zumal die beiden Schauspieler mehr reisen werden mit ihrem Programm: &bdquo;Als wir 2023 in Neuharlingersiel spielten, merkten wir, dass unsere Stücke auch in anderen Regionen Deutschland ankommen“, erinnert er sich an den Wow-Effekt. &bdquo;Jetzt sind wir die Gastkünstler.“ Das Ende Haupt-Spielzeiten seien eben am Wochenende – und Hauptbetriebszeiten des Cafés eben auch. Das kollidierte, deshalb der Schnitt. Das Café des Zimmertheaters ist nun noch bis Ostern samstags von 11 bis 17 Uhr und sonntags von 14 bis 17 Uhr, danach wird es geschlossen. Im April und Mai wollen sie einen schauspielerischen Ausstand geben und noch acht bis zehn Abschiedsveranstaltungen auf ihrer Bühne geben. Dann muss nicht mehr vom und für Cafébetrieb umgebaut werden. Unter anderem soll die Eigenproduktion &bdquo;Reine Chefsache“ gezeigt werden. Mit der hatte vor neun Jahren alles begonnen an der Stummrigestraße – damit endet’s. Aber nur dort.

Meistgelesen