Die Lage im Kreis Höxter blieb laut Polizei ruhig. Ein Einsatzfahrzeug benötigt Hilfe vom Winterdienst. Auch Bürger müssen bei diesen Wetterverhältnissen ihrer Pflicht nachkommen.¶
Kreis Höxter. Während es auf der westlichen Seite des Eggekamms viele Unfälle und erhebliche Verkehrsbehinderungen durch Blitzeis gab, zeichnete sich im Kreis Höxter ein anderes Bild. Lediglich am Donnerstagabend habe es einen Unfall gegeben, berichtet Polizeisprecher Jörg Niggemann gegenüber der „NW“. Eine Polizeistreife hatte allerdings mit Glätte zu kämpfen.
Zwar gebe es durchaus Glatteis im Kreisgebiet, so Niggemann, doch scheinen sich die Verkehrsteilnehmer auf die Situation eingestellt zu haben, lobt er. Auch die Streudienste seien kräftig unterwegs. Lediglich bei Höxter-Bruchhausen war am Donnerstagabend gegen 22 Uhr ein Auto von der Fahrbahn abgekommen und habe letztlich abgeschleppt werden müssen. Auch die Löschgruppe Bruchhausen war im Einsatz, um die Einsatzstelle abzusichern und ausgelaufene Betriebsstoffe abzubinden.
Hilfe durch den Winterdienst habe zudem ein Streifenwagen bei Beverungen benötigt. Im Bereich einer Hanglage habe es kein Vorankommen mehr gegeben und das Auto sei beim Anfahren immer wieder an den Bordstein gerutscht. Erst als in dem Bereich dann durch den Räumdienst Streusalz ausgebracht worden war, konnten die Beamten ihren Dienstwagen wieder ins Rollen bringen.
„Kompliment an die Autofahrer“
Auch im Verlauf des Freitags blieb es trotz anhaltender Glätte und teils einsetzendem Schnellfall ruhig auf den Straßen im Kreis Höxter. „Kompliment an die Autofahrer und den Streudienst“, so der Polizeisprecher. Doch nicht nur der Winterdienst war in der Pflicht, auch Bürger müssen bei diesen Witterungsverhältnissen ran, und die Bürgersteige von Schnee und Eis befreien sowie geeignetes Streumaterial verteilen, um Unfälle zu vermeiden.
„Sie als Grundstückseigentümer sind dazu verpflichtet, täglich in der Zeit zwischen 7 und 20 Uhr (sonntags 9 bis 20 Uhr) anfallenden Schnee oder Eis auf den Gehwegen entlang Ihres Grundstückes zu beseitigen“, informiert etwa die Stadt Höxter über den Winterdienst. Ist kein Gehweg vorhanden, dann muss ein ausreichend breiter Streifen auf der Straße für Fußgänger freigeräumt werden.
Allerdings sollten die Bürger dabei weitestgehend auf Salz oder sonstige auftauende Stoffe verzichten. Das Streumaterial ist im Höxteraner Stadtgebiet nur in Ausnahmen erlaubt – etwa in besonderen klimatischen Ausnahmefällen wie etwa Eisregen, in denen durch Einsatz von abstumpfenden Mitteln keine hinreichende Streuwirkung zu erzielen ist oder an gefährlichen Stellen an Gehwegen, wie etwa Treppen, Rampen, Brückenauf- oder abgängen, starken Gefälle- und Steigungsstrecken oder ähnlichen Gehwegabschnitten, wie die Stadt in Straßenreinigungssatzung erläutert.
Stärke Nachfrage in der Notaufnahme
Die Stadt weist zudem ausdrücklich darauf hin, dass Schäden, die sich Personen aufgrund mangelnden Winterdienstes auf Gehwegen zuziehen, durch die jeweiligen Grundstückseigentümer beglichen werden müssen. Zu solchen Unfällen war es auch am Freitag gekommen. „In unseren Notaufnahmen sind heute vermehrt Patienten behandelt worden, die auf den glatten Straßen und Wegen gestürzt waren. Einige dieser Patienten mussten anschließend operativ in der Klinik für Unfallchirurgie versorgt werden“, informierte KHWE-Sprecherin Isabell Waschkies auf „NW“-Nachfrage.
Zu den häufigsten Verletzungen gehörten neben Prellungen, Schnitt- und Schürfwunden auch Hüftgelenks-, Wirbelsäulen-, Sprunggelenks- und Handgelenksbrüche. „Davon betroffen sind alle Altersgruppen, junge und ältere Menschen rutschen bei Glatteis gleichermaßen aus.“ Im Vergleich zu jüngeren Menschen habe ein Sturz für einen älteren Patienten jedoch häufig weitreichende Folgen.