Großbrand über Weihnachten in Höxter: „Bei dir brennt’s schon wieder“

Höxter. &bdquo;Das war nicht mein Jahr“, sagt Basam Alp, Eigentümer der Hausnummer 13 an der Höxteraner Westerbachstraße. Er habe wirklich Pech gehabt. Denn über die Weihnachtstage hat sich in dem Gebäude ein Großbrand entwickelt, der nicht nur die Höxteraner Feuerwehr in Atem hielt, sondern zu allem Überfluss auch noch auf ein Nachbarhaus übergriff. Natürlich wurde auch der Hauseigentümer informiert und alarmiert. &bdquo;Als ich das gehört habe, kamen mir die Tränen“, sagt Alp. Rückblick: Mitte November stand die Dachgeschosswohnung einer Villa am Höxteraner Gänsemarkt in Flammen. Das Gebäude ist nur einen Steinwurf von der Westerbachstraße 13 entfernt. Vor allem das viele Löschwasser, das nötig war, um das Feuer zu löschen, verursachte großen Schaden. Das Haus am Gänsemarkt ist seitdem eingerüstet. Der Eigentümer zeigte sich damals im Gespräch mit der &bdquo;NW“ bestürzt, vor allem, weil das Haus erst wenige Jahre zuvor saniert worden war. &bdquo;Meine beiden Häuser waren in einem super Zustand und gut vermietet“, sagt Basam Alp heute. Die Betonung liegt auf waren. Jetzt, nach den Feuern, sind sie es nicht mehr. Eigentümer will Haus wieder in Schuss bringen Mit Blick auf die Westerbachstraße 13 versichert Alp jedoch, dass das nicht so bleiben wird. &bdquo;Wir bringen das Haus auf jeden Fall wieder auf Stand, dass man darin wohnen kann“, sagt der Eigentümer. Erst einmal allerdings müssen sich die Mieterinnen und Mieter noch etwas gedulden. Am Donnerstagmorgen komme der Gutachter der Versicherung vorbei. Und die Polizei ermittelt ja auch noch. Im Gespräch mit der &bdquo;NW“ heißt es, die Brandermittler gingen davon aus, dass eine Fritteuse in dem Döner-Imbiss Ursache des Feuers sei. Weitere Erkenntnisse könnten laut Polizei Ende der Woche vorliegen. Heiligabend, 19.30 Uhr Jacqueline Ahaus feiert bei ihrer Mutter, die auch in Höxter lebt, Weihnachten. Als ihr Handy klingelt und eine Nachbarin dran ist, weiß sie sofort, dass etwas nicht in Ordnung ist. Denn die Nachbarin hat ihre Nummer für den Fall, dass mal etwas ist. &bdquo;Du musst sofort nach Hause kommen und die Hunde holen“, gibt Ahaus das Gespräch wieder. &bdquo;Da bin ich losgerannt.“ Zur Westerbachstraße 15. Ihre beiden Vierbeiner vertragen sich mit dem Hund der Mutter nicht gut, deswegen blieben sie in der Wohnung zurück. Vor dem Haus sieht Jacqueline Ahaus Feuerwehrfahrzeuge, Einsatzkräfte und blaues Licht. In der Nummer 13 brennt es. Mit einem Feuerwehrmann darf sie hoch in die Wohnung und die beiden Hunde holen. &bdquo;Bei mir oben war kein Rauch, ich hab auch in dem Laden kein Feuer gesehen“, berichtet die Höxteranerin. Nur Rauch sei aus dem Döner-Imbiss gequollen. Auch Uwe Schreiner, der im Konrad-Showroom arbeitet, wird auf das Feuer aufmerksam. In den sozialen Medien machen Fotos davon die Runde. Er fährt los, kommt bis zum Stadthaus und geht den Rest des Weges zu Fuß. Angekommen, gibt es Entwarnung. Dem Geschäft ist nichts passiert. &bdquo;Klar, es hat ein bisschen nach Rauch gerochen“, sagt Schreiner. Aber mehr auch nicht. Die Polizei informiert Basam Alp über den Brand. &bdquo;Es war ein sehr niedriger Schaden“, erinnert er sich, &bdquo;beim ersten Mal“. Doch bei einem Mal soll es nicht bleiben. Die Feuerwehr löscht die Flammen und kontrolliert alles auf Glutnester. Es werden keine gefunden, die Einsatzkräfte rücken nach ein paar Stunden wieder ab. 1. Weihnachtstag, 3 Uhr Jacqueline Ahaus schläft endlich. Der Heiligabend war aufregend, erst gegen 21 Uhr konnte sie wieder in ihre Wohnung zurückkehren. Zwei Stunden später hatte sie sich hingelegt. Es hatte aber noch einmal so lange gedauert, ehe sie endlich einschlief. &bdquo;Um 3.15 Uhr schlugen meine Hunde an, haben gebellt und mich geweckt“, schildert die Höxteranerin. Im Pyjama geht sie zur Tür, da kommen ihr schon Polizeibeamte entgegen: &bdquo;Sie müssen raus.“ Im Nachbarhaus der Nummer 13 hatte ein Rauchmelder angeschlagen. Der Döner-Imbiss war ganz verraucht. Deshalb musste das Nachbargebäude evakuiert werden. Gemeinsam mit einer Nachbarin wartet Ahaus darauf, dass sie wieder in die Wohnung kann. &bdquo;Die Feuerwehr ist mit rein und hat geguckt, ob es Rauchentwicklung gibt, das war aber nicht so.“ So viel Glück haben nicht alle. Einige Bewohner müssen von der Stadt in Notunterkünften untergebracht werden. Auch Basam Alp, der Eigentümer, wird erneut informiert. &bdquo;Ich war bis 20 Uhr am Vorabend da, da war noch alles okay.“ In der Nacht ist es das nicht mehr. Die Feuerwehr muss eine Zwischendecke einreißen, in der sich Flammen eingenistet haben. Glutnester, die bei der Kontrolle nicht aufgefallen sind. 1. Weihnachtstag, 13 Uhr Jacqueline Ahaus schläft endlich. Sie war arbeiten, eine kurze Schicht, wegen der anstrengenden Nacht. Eine Kollegin war so lieb und hatte den Dienst getauscht. Dann geht das Handy. Ihre Mutter ist dran: &bdquo;Bei dir brennt es schon wieder.“ Die Höxteranerin schnappt ihre Hunde und verlässt das Haus. &bdquo;Da habe ich das Ausmaß gesehen“, sagt sie. Die Nummer 13 steht lichterloh in Brand. &bdquo;Flammen, so viel Rauch, ich kann das gar nicht in Worte fassen“, sagt sie, &bdquo;Angst, Schock.“ Als Basam Alp sieht, dass das Feuer auch auf ein Nachbarhaus, die Nummer 11, übergegriffen hat, wird ihm klar, wie groß der Schaden sein wird. Er kann das alles trotzdem nur schwer glauben. &bdquo;Vor einem Monat das Haus am Gänsemarkt und jetzt wieder mein Haus.“ Auch Uwe Schreiner wird informiert. Um die Hausnummer 15, wo Konrad untergebracht ist, zu schützen, riegelte die Feuerwehr das Dach mit Löschwasser gegen die Flammen ab. &bdquo;Die Abläufe und Kanäle nahmen das gar nicht mehr auf“, schildert Schreiner. Daraufhin gelangt Löschwasser in den Laden. Abschließend beurteilen, wie groß die Schäden sind, kann wohl noch niemand. &bdquo;Wasser sucht sich seinen Weg“, weiß Schreiner. Im Vergleich sei es aber sicher &bdquo;nicht so dramatisch“. Gemeinsam mit zwei Kollegen verbringt er Teile des Feiertages im Laden, flitscht Wasser raus, ehe er seine Mutter im Pflegeheim besuchen kann. Bewohnerin lobt die Einsatzkräfte Jacqueline Ahaus muss sich noch bis zum Abend gedulden, ehe sie zurück in die Wohnung kann. &bdquo;Die Feuerwehr war toll, die haben sich gekümmert, obwohl sie auch noch das Hochwasser hatten, waren sehr fürsorglich und waren nicht einmal genervt, wenn man zehnmal fragte, wie es denn aussieht.“ Um 21.30 Uhr darf die Höxteranerin in Begleitung der Feuerwehr in ihre Wohnung, um Hundefutter zu holen. Dort sieht sie: &bdquo;Meine Wohnung war Gott sei Dank top in Ordnung.“ Aufatmen. &bdquo;Mein tiefstes Mitgefühl für diejenigen, die keine Wohnung mehr haben oder nicht mehr in ihren Läden arbeiten können.“ Die Leute im Döner-Imbiss zum Beispiel. Der Konrad-Showroom bleibt auch bis Anfang Januar geschlossen – das war allerdings geplant. Betriebsferien zwischen den Feiertagen. Am 2. Januar soll es normal weitergehen.

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