B-64-Lückenschluss bei Höxter wird deutlich teurer

Kreis Höxter. Alles wird teurer - auch der Straßenbau: Dabei stehen im Kreis Höxter in den nächsten Jahren etliche Bauprojekte an. Dabei wirft die aktuelle Preisentwicklung sämtliche Planungen der Politik über den Haufen. Das geht aus einer aktuellen Kostenrechnung des Bundesverkehrsministeriums hervor. Das Papier, das das Bundesministerium für Verkehr den Mitgliedern des Haushaltsausschusses des Bundestages vorgelegt hat, liegt der "Neuen Westfälischen" vor. Auch die Bauprojekte im Kreis Höxter werden teils deutlich teurer. Eine Übersicht. Autobahnen Etliche Bauprojekte stehen etwa auf der Autobahn 44 an. Einige davon betreffen den Kreis Höxter direkt: Etwa zwischen der Abfahrt Diemelstadt und der Abfahrt Warburg. Auf diesem 7,2 Kilometer langen Teilbereich soll die Strecke auf sechs Fahrspuren erweitert werden - so steht es auch im Bundesverkehrswegeplan 2030. Allerdings wird dieses Vorhaben laut des neusten Kostenberichts deutlich teurer als geplant. 8,3 Millionen Euro hatte der Bund ursprünglich für diese Maßnahme im nordhein-westfälischen Streckenbereich veranschlagt. Mittlerweile sind die Kosten auf 12,3 Millionen Euro angestiegen. Was das für die Maßnahme bedeutet, bleibt in dem Papier außen vor. Immerhin wird die Wichtigkeit des Vorhabens als "WB" - weiterer Bedarf - gekennzeichnet. Zuerst gebaut und geplant werden ohnehin vorhaben, die mit "VB" - vordringlicher Bedarf - gekennzeichnet sind. Der Grund für die Kostensteigerung: Eine Indexierung. Was sich dahinter verbirgt, erläutert das Bundesverkehrsministerium auf Nachfrage der "Neuen Westfälischen" so: Eine Indexierung sei eine Hochrechnung der Kosten. "Zwischen 2014 und 2022 sind die Baupreise um rund 48,0 Prozent gestiegen. Diese Baupreisentwicklung wurde zur Ermittlung des Gesamtmittelbedarfs der betreffenden Maßnahme berücksichtigt", teilt eine Sprecherin des Bundesverkehrsministeriums mit. Während es keine direkte Erläuterung für die Konsequenzen gibt, leitet sich zumindest aus der Definition der Dringlichkeitskategorien ab, dass das Projekt womöglich noch später realisiert werden wird. In der Dringlichkeitskategorie "WB" sind laut der Sprecherin "Vorhaben eingestuft, denen ein grundsätzlicher verkehrlicher Bedarf zugeschrieben wird, deren Investitionsvolumen jedoch den voraussichtlich bis 2030 zur Verfügung stehenden Finanzrahmen überschreitet". Wird das Projekt noch teurer, ist, logischerweise, noch weniger Geld im Topf. Auch zwischen den Abfahrten Breuna und Warburg soll ein sechsspuriger Ausbau erfolgen. Auch diese Maßnahme ist als "weiterer Bedarf" gekennzeichnet. Hierfür waren 27,7 Millionen Euro einkalkuliert worden, dank der neuen Hochrechnung geht das Verkehrsministerium jetzt von Kosten in Höhe von 41 Millionen Euro aus. Bundesstraßen Auch der geplante zweispurige Neubau der B7 bei Warburg-Scherfede wird um je 48 Prozent teurer. Laut der Kalkulation des Ministeriums sind sie von 22,2 Millionen Euro auf 32,9 Millionen angestiegen, auch diese Zahlen basieren auf einer allgemeinen Hochrechnung. Zu diesem Projekt erläutert eine Sprecherin des Bundesverkehrsmisteriums auf "NW"-Nachfrage: "Das Netz der Bundesfernstraßen wird nach den Festlegungen des vom Deutschen Bundestag beschlossenen aktuell gültigen Bedarfsplans für die Bundesfernstraßen ausgebaut. Darin ist die B7, Ortsumgehung Warburg/Scherfede in der Dringlichkeitskategorie &bdquo;vordringlicher Bedarf“ enthalten. Mit dieser prioritären Einstufung besteht ein gesetzlicher Auftrag, das Vorhaben zu planen und entsprechend den Finanzierungsmöglichkeiten zu realisieren." Besonderes Augenmarkt dürften die Menschen im Kreis Höxter auf eine Ausbauplanung legen, die hier seit Jahrzehnten ein Dauerthema ist: den Lückenschluss der B64 bei Höxter. Auch hier gehen die Verkehrsplaner des Bundes von einer deutlichen Kostensteigerung aus. 2014 hatte das Ministerium für das gesamte Maßnahmenpaket mit den Abschnitten Brakel/Hembsen - Höxter/Ottbergen, Höxter/Ottbergen - Höxter Godelheim (B83) inklusive dem Anschluss an die B83 sowie Beverungen/Wehrden - Höxter/Godelheim rund 67,4 Millionen Euro eingeplant. Hier ist der Mittelbedarf mittlerweile auf 162,9 Millionen Euro angestiegen. Die Politik stuft dieses Vorhaben aber im Gegensatz zu den Ausbauplänen der Autobahnen auf dem Kreisgebiet weiter als "VB" ein, gibt ihnen also vordringlichen Bedarf. Dass es deutlich teurer werden würde, hatte der Bundestagsabgeordnete Christian Haase (CDU) bereits im Februar dieses Jahres betont. Teurer wird auch der zweispurige Ausbau der B83 zwischen Würgassen und Beverungen. 22,7 Millionen Euro waren eingeplant, von 33,6 Millionen gehen die Verkehrsplaner mittlerweile aus, gleiches gilt für die B83 Ortsumgehung Stahle, hier sind die Kosten von 2,9 Millionen auf 4,3 Millionen angewachsen.

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