Ein Verein schafft einen neuen Ort für Gemeinschaft in einer Höxteraner Siedlung

Höxter. Vom Lebensmittelmarkt zum Lebensmittelpunkt: Der noch sehr junge gemeinnützige Verein &bdquo;Fearless Höxter“ aus Höxter ist dabei, an der Grabenstraße 29 in Höxter eine Begegnungsstätte für alle Generationen zu schaffen. Schon seit frühester Jugend träumt der 34-jährige Vereinsvorsitzende Thomas Wiebe von so einem Ort, der insbesondere in der Höxteraner Siedlung eine wichtige Lücke fülle, wie er sagt. &bdquo;Fearless“ bedeutet übersetzt &bdquo;furchtlos“ oder auch &bdquo;mutig“. Und mutig seien sie gewesen, als sie mit zwölf Gründungsmitgliedern noch während der Corona-Pandemie den Verein Fearless Höxter ins Leben gerufen haben. Mit dem Ziel, das alte Ladengeschäft in eine Begegnungsstätte umzuwandeln, meint der Vereinsvorsitzende Thomas Wiebe. Am 2. Januar 2022 fand das Gründungstreffen statt, bei dem auch der Vorstand, bestehend aus dem ersten Vorsitzenden Thomas Wiebe, dem zweiten Vorsitzenden Tim Probsthain und dem Schatzmeister John Kutzbach, sich zur Wahl gestellt hatte. Die kontaktarme Corona-Pandemie sei ein Motor für den Verein und das Projekt gewesen, erklärt der zweite Vereinsvorsitzende Tim Probsthain. Das inzwischen anderthalbjährige Bestehen feierte der Verein nun in dem alten Ladengeschäft mit handgemachter Musik von Denny und Jens aus Kirchbrak und einem Grillfest. Zur Zeit sind etwa 100 Quadratmeter des Gebäudes angemietet. Dazu gehören das ehemalige Ladengeschäft und eine Hinterhofgarage samt Hof. Bis 2002 betrieb das Ehepaar Diekmann dort ein kleines Lebensmittelgeschäft. Danach wechselte das Ladengeschäft noch einmal den Besitzer, bis es danach jahrelang leer stand. Der Verein würde das gesamte Gebäude gerne erwerben, doch die Kosten dafür seien für den noch jungen Verein aktuell nicht zu stemmen. Auch müsse noch viel Geld in das Haus investiert werden, erzählen sie. Die Eingangstüre ist noch aus den 1950er-Jahren, bei dem kleinen Vordach bröckelt der Putz herunter, auch im Inneren muss vieles saniert werden. Spendengeld, Fördermittel und Einnahmen durch Aktionen sollen helfen, den Traum einer Begegnungsstätte wahr werden zu lassen. &bdquo;Es gibt wenige Treffpunkte in der Siedlung“, sagt der Vereinsvorsitzende, der in unmittelbarer Nähe sein Zuhause hat. Angebot ist keine Konkurrenz zum Jugendzentrum Der Treffpunkt solle aber keine Konkurrenz zum bestehenden Jugendzentrum sein – im Gegenteil. Beim Kinderferiens(p)aß arbeite man sogar Hand in Hand. Der Verein hat sich bereits an drei Kinderferienspaß-Aktionen beteiligt, die sehr gut besucht waren. Es gibt auch bereits feste Angebote von Fearless, wie das &bdquo;Hang Out“ für Jugendliche ab 13 Jahren jeweils 14-tägig am Sonntag von 18 bis 21 Uhr. Dabei werden Tischkickern, gemeinsame Spiele an der Spielkonsole, Erlebnisspiele oder Gesprächsthemen je nach Interesse und Laune angeboten. &bdquo;Uns sind Werte besonders wichtig. Gemeinsam mit den Vereinsmitgliedern wollen wir daher nicht lange reden sondern einfach machen, durch Anpacken, Helfen oder Organisieren“, sagt Wiebe. Es komme nicht auf einige Wenige, sondern auf die Gemeinschaft an. Auch der Glaube an Gott spiele eine besondere Rolle, meint der Vorsitzende. Doch einen kirchlichen Einfluss sucht man vergebens: &bdquo;Wer nichts mit der Kirche, aber mit Gott anfangen kann, der ist hier genau richtig“, erklärt Wiebe, der außerdem Trainer beim SV Höxter ist. An jedem ersten Montag im Monat findet ein Kaffeeklatsch für jedermann statt, damit insbesondere ältere Menschen nicht alleine zu Hause verbringen müssen. Doch nicht nur für ältere Menschen gilt dieses Angebot: &bdquo;Die Türe steht jedem dazu offen“, erklärt der Vorsitzende. Auch eine Frauengruppe mit Kleinkindern trifft sich dort ab und zu. Das inzwischen weit gefächerte Angebot ist aktuell ein Mix aus Jugendzentrum, Elternkaffee, Seniorentreff und Begegnungsstätte und es soll, wenn möglich, noch ausgebaut werden. Initiatoren haben viele Träume Wiebes Traum ist es, das Gebäude noch mehr mit Leben zu erfüllen und vielleicht einen weiteren Jugendraum im Obergeschoss einzurichten oder einen kleinen Indoorspielplatz. Wiebe hat dazu viele andere Ideen. Sein Motto laute &bdquo;Groß träumen und dabei klein anfangen“: &bdquo;Genauso macht man das“, ergänzt Bürgermeister Daniel Hartmann während des Sommerfestes, zu dem etwa 80 Vereinsmitglieder und Interessierte erschienen waren, darunter auch der Bürgermeister und Martina Mönnekes, Abteilungsleiterin für Jugend, Soziales und Schulen der Stadt. Hartmann kannte den Verein noch nicht, fand die Idee aber &bdquo;genial“, wie er sagte. Er lobte das Engagement, das für die Stadt Höxter und insbesondere die Siedlung eine große Bereicherung darstelle.

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