Halbzeitbilanz der LGS: Jetzt sprechen Händler und Geschäftsleute aus Höxter

Höxter. Wie schauen die Gastronomie und der Einzelhandel eigentlich zur Halbzeit auf die Landesgartenschau, wie haben sich die Geschäfte seit Beginn der Großveranstaltung entwickelt? Die "Neue Westfälische" hat mit ihnen darüber gesprochen, wie zufrieden sie sind. "Die Stadt ist voll, wir sind sehr zufrieden", sagt Jens Klingemann, geschäftsführender Gesellschafter des Mode- und Sporthauses Klingemann. Besonders die Nachmittage seien sehr stark, "die Leute gehen erst auf die Landesgartenschau und dann in die Fußgängerzone". Er ist überzeugt, dass überdies die Mehrheit der LGS-Besucher die Stadt erneut besuchen werden, insofern profitiere Höxter doppelt. Auch Winfried Weber, Inhaber des Outdoor-Ladens "Unterwegs" direkt an der Weserstraße sagt, dass sich für sein Geschäft "positiv etwas geändert" habe. "Irgendjemand braucht immer etwas, egal ob es Karabiner, Tassen oder Teller sind." Besonders profitiere sein Unternehmen von Wohnmobil-Urlaubern aber auch Touristen auf dem Weserradweg, die einen Abstecher zur LGS machten, kauften in dem Geschäft ein. Generell habe sich das Umfeld positiv verändert, auch Weber glaubt, dass viele LGS-Besucher, die die Stadt kennengelernt haben, ihr erneut ihre Aufwartung machen werden. Seine größte Sorge ist allerdings, dass nach der LGS die Weserbrücke erneut geschlossen werden könnte, was zu einem erneuten Rückgang der Laufkundschaft führen würde. Große Hoffnung für die Zukunft Silke Seidl vom Juweliergeschäft Schmuck und Uhren Seidl sagt, dass die Kundenfrequenz an der Marktstraße "stark zugenommen" habe. "Auch die Höxteraner kommen wieder in die Stadt", viele kämen auch ins Geschäft und das profitiere, es gebe "viele Spontankäufe". Insgesamt zeigt sie sich nach der ersten Halbzeit der LGS zufrieden. Verhaltener äußert sich Dietmar Larusch, Inhaber des Haushalts- und Spielwaren-Geschäfts Larusch an der Weserstraße. Logisch, dass auch er sieht, dass deutlich mehr Besucher in der Innenstadt unterwegs sind - aber wer einen Tagesausflug mache, für den sei der Kauf von Pfannen oder Töpfen nicht unbedingt naheliegend. "Wir haben uns etwas mehr davon versprochen", räumt der Geschäftsinhaber ein. Gerechnet habe er mit 10 bis 20 Prozent mehr Umsatz, "aber das ist nicht eingetreten". Auch er kann sich aber durchaus vorstellen, dass sein Geschäft ebenfalls langfristig von dem Anstieg der Besucherzahlen profitieren kann - so hofft er zumindest. Als Einwohner von Höxter stellt er zugleich klar: "Ich bin sehr zufrieden, dass die Landesgartenschau da ist." Und angesichts der insgesamt schwierigen wirtschaftlichen Situation in Deutschland sagt er auch das: "Ich will nicht wissen, wie die Lage für uns ohne LGS wäre." "Wir profitieren auf jeden Fall - hatten uns aber mehr versprochen", sagt Birgit Schneider von der Vinothek Schneider an der Stummrige Straße. Besonders nachmittags steuerten Wein-Fans gezielt die etwas abseits der Hauptroute der LGS-Besucher gelegene Vinothek an: "Wir gehen positiv in den August und September." Gute Stimmung in der Gastronomie In der Gastronomie sei die Stimmung gut, sagt Barbara Potthast-Menne vom Wirtshaus Strullenkrug. "Bei uns wurden die Erwartungen übertroffen. Wir haben zwischen 400 und 500 Gäste täglich wegen der LGS, das ist bei Weitem mehr als sonst", sagt sie. Kundinnen und Kunden äußerten sich dabei teilweise kritisch über die Gastronomie auf dem LGS-Gelände, was den Gastronomen in der Innenstadt zugute käme. Auch ihr Sohn Ulrich Menne, der das Schmeckwerk am Markt und das Bratwerk an der Corbiestraße betreibt, sei sehr zufrieden mit den Geschäften. Auch glaubt Potthast-Menne, dass die Stadt langfristig von dem Schwung durch die LGS profitieren werde: "Die Besucher sagen, dass sie auf jeden Fall wiederkommen möchten, weil es ihnen so gut in Höxter gefällt." Wie berichtet, hatte die Initiative "Grün statt grau" ebenfalls eine Umfrage gestartet, bei der Geschäftsleute, Gastronomen aber auch Anwohner der LGS zu ihrer Einschätzung der Folgen der LGS befragt worden waren. Die Umfrage hatte laut der Initiative ein differenziertes Meinungsbild zutage gebracht. Vor allem Gastronomen lobten demnach die Auswirkungen der LGS auf ihr Geschäft.

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