Brücke bei Höxter als Unfallstelle: Krisentreffen der Behörden

Höxter. Ein lauter Knall ist zu hören. Eine aufgeregte Autofahrerin hält an, öffnet die Tür, schaut, schimpft - und fährt weiter. Solche oder ähnliche Szenen spielen sich häufig ab an der Weserbrücke in Höxter. Etliche Lackreste auf dem grauen Beton künden davon. Das führte am Montag nach "NW"-Informationen dazu, dass sich Polizei, Stadt und Straßen NRW an der Weserbrücke getroffen haben, um den inoffiziell als Unfallschwerpunkt gehandelten Zufahrtsbereich zu dem Bauwerk zu entschärfen. Wie berichtet, ist die maximale Durchfahrtsbreite für die Brücke auf 2,10 Meter begrenzt worden. Die Betonpoller wurden aufgestellt, um zu verhindern, dass breitere Fahrzeuge die Brücke befahren. Die Breitenbegrenzung ist auch darin begründet, dass die Brücke aus statischen Gründen nicht von Fahrzeugen befahren werden dürfen, die schwerer als 3,5 Tonnen sind. Das liegt daran, dass nach der Ertüchtigung des Bauwerks im vergangenen Jahr Risse in den Strukturen der Brücke entdeckt worden sind. Dienstagvormittag, 11 Uhr, fahren binnen einer Minute gleich mehrere Fahrzeuge über die Brücke, die offensichtlich eigentlich nicht hätten drüberfahren dürfen: Ein Wohnmobil, ein großer Transporter und ein Kleinlastwagen. Wie es mit dem Gewicht aussieht, ist zumindest fraglich, klar ist, dass etwa das Wohnmobil dieses Herstellers 2,16 Meter breit ist. 6 Zentimeter zu viel, wobei die Breitenangaben des Herstellers vermutlich die Breite ohne Spiegel ist. Die Maximalbreite von 2,10 Metern gilt allerdings inklusive Spiegel. Der Fahrer hat das Gefährt allerdings gut unter Kontrolle, kollidiert ist er nicht mit dem Beton. Das passiert nicht selten Fahrerinnen oder Fahrern, die rechts von der Uferstraße auf die Brücke abbiegen. Da ist Steuerkunst gefragt. Weshalb fand das Treffen statt? Die Polizei bezeichnet die Situation vor der Brücke auf der Innenstadtseite aber nicht dezidiert als Unfallschwerpunkt - dieser Terminus ist normalerweise Bereichen zugeschrieben, an denen sich Unfälle mit Personenschäden ereignen. Erster Polizeihauptkommissar Markus Tewes erklärt, auf Nachfrage der "Neuen Westfälischen" die Zusammenhänge: "Allerdings wurden der Polizei seit Öffnung der Brücke sechs Unfälle mit Sachschaden bekannt." Dabei habe sich vor allem das Problem gesellt, dass es nicht nur Anstöße an die Betonsperren gegeben hat, sondern auch mit der Schrankenanlage. "Um weiteren Unfällen mit möglicherweise schweren Folgen vorzubeugen, fand das Treffen statt", sagt er. Erste Maßnahmen, um die Stelle zu entschärfen, seien bereits beim Treffen beschlossen worden. Welche das sind, weiß Oscar Faneca Santos, Sprecher der zuständigen Niederlassung Sauerland-Hochstift von Straßen NRW. Demnach seien Schilder umgesetzt worden, die auf die Engstelle hinweisen, sodass es von beiden Seiten besser erkennbar ist, dass alles über 2,10 Meter tabu ist. "Außerdem wurden die Betonteile versetzt, sodass der Radius beim Abbiegen verringert wurde", sagt er. Wer also nun rechts von der Uferstraße auf die Brücke abbiegt, muss nicht mehr ganz so viel kurbeln und nicht mehr ganz so vorsichtig sein. An der generellen Regelung - 2,10 Meter maximale Breie auf der Brücke - ist nichts geändert worden. Die Polizei indes weist darauf hin, dass im Falle einer Kollision die Polizei verständigt werden sollte: "Da in der Regel kein anderer Geschädigter vor Ort ist, bietet es sich an, unmittelbar die Polizei anzurufen." Sollte die Verursacherin oder der Verursacher eines Schadens den Pflichten zur Regulierung, etwa über eine Versicherung, nicht nachkommen, mache er sich strafbar. "Auf dem Schaden würde dann der Straßenbaulastträger und damit die Allgemeinheit hängen bleiben."

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