Warum der Buddha-Garten auf der Landesgartenschau Höxter keinen Buddha hat

Höxter. Was haben ein Buddha, drei Sherpas, Höxter und drei verwehrte Einreiseanträge gemeinsam? Es ist die Landesgartenschau 2023 in Nordrhein-Westfalen. Die Sherpas sollten eigentlich den Buddha an die Weser bringen und dort Besucherinnen und Besuchern die nepalesische Kultur näherbringen. Als sich abzeichnete, dass es mit der Einreise Probleme geben würde, hat sich die Landesgartenschau-Gesellschaft stark für die Einreise der Männer gemacht. Vergeblich. Deshalb bleibt nun auch ein Podest in einem Themengarten der LGS leer. Nepal ist für viele Menschen eine Synonym für atemberaubende Landschaft, Spiritualität und Superlative der Natur – immerhin finden sich hier auch die höchsten Berge der Welt. Die buddhistische Kultur und Religion sollte auch auf der Landesgartenschau vertreten sein: Im Buddha-Garten sollten eine Buddha-Figur aus Nepal und drei Sherpas Besucher mit dem Gastland vertrauter machen. Die Stiftung Sowa Rigpa hatte den Buddha-Garten geplant, nicht den ersten dieser Art, den die Stiftung für eine Landesgartenschau geplant und umgesetzt hatte. Die Stiftung befasst sich mit der buddhistischen Heilkunde aber organisiert auch kulturelle Begegnungen zwischen Nepal und der Bundesrepublik. Christoph Grewe ist Mitglied der Stiftung und hat angeregt, dass sie auch in Höxter einen Buddha-Garten auf die Beine stellt. Der Vorschlag fand bei den Landesgartenschau-Machern Resonanz, die Planungen setzten ein. Und die Macher des Buddha-Gartens dachten sich etwas Besonderes aus: Ein Medizin-Buddha direkt aus Nepal sollte Besucherinnen und Besucher einstimmen auf das Land am Fuße des Dachs der Welt. Und weil der Buddha geweiht war und nicht berührt werden sollte, war vorgesehen, dass Sherpas aus Nepal ihm zur Seite stehen und zugleich Fragen rund um die Kultur und das Land und die Heilkunde beantworten und den Garten pflegen und betreiben. LGS-Macher setzen sich für Buddha ein Doch der Sockel, der im Buddha-Garten am Wall steht, ist leer. Kein Buddha da, und es wird auch keiner kommen. Das Institut habe Angst, dass der Buddha unbeaufsichtigt bleibt, &bdquo;es gibt zwar eine Security, aber es kommt dennoch vor, dass Besucher Exponate anfassen“, erklärt Grewe, &bdquo;das ist dann nicht so gut“. Dabei hätte nicht nur der Buddha den Besuchern einen imposanten Anblick geboten – auch die Sherpas hätten eine Menge über das Land und die Kultur und Heilkunde zu berichten gewusst. &bdquo;In Nepal bieten sie touristische Führungen an und haben auch schon Touristen auf den Mount Everest geführt“, weiß Grewe. Zudem kennen sie sich aus mit buddhistischer Medizin, deren Darstellung einen der Hauptschwerpunkte des Gartens ist. Und auch den buddhistischen Glauben leben sie ganz unmittelbar, versichert Grewe. Der Name Sherpa deutet übrigens nicht nur an, dass es sich um Bergführer handelt, wie im Westen teilweise angenommen wird. Sherpa ist auch die Bezeichnung einer Volksgruppe, zugleich nutzen viele Angehörige dieser Gruppe den Namen Sherpa auch als Nachnamen. Keine Antragsperre verhängt? LGS-Sprecherin Manuala Puls betont, dass die LGS es sehr bedauere, &bdquo;dass den Sherpas seitens der Deutschen Botschaft Kathmandu ein Visum verwehrt wurde.“ Als die LGS davon erfahren habe, &bdquo;haben wir sofort alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Einreise doch noch möglich zu machen“ und mit &bdquo;Unterstützung hiesiger Politiker beim Auswärtigen Amt nachgehakt“. Von dort sei aber &bdquo;leider die Auskunft“ gekommen, &bdquo;dass die Voraussetzungen zur Einreise in diesem Fall nicht erfüllt seien“. Dabei hatte die LGS den Männern vorab eigens Praktikumsbestätigungen ausgestellt, in der Hoffnung, dass diese das übergeordnete Interesse an einer Einreise zum Ausdruck bringen. Grewe sagt, die deutsche Botschaft in Kathmandu habe den Einreiseantrag der drei Männer abgelehnt – und sie zugleich mit einer Sperre belegt, die verhindert, dass sie Folgeanträge stellen. &bdquo;Man ist offenbar davon ausgegangen, dass die drei nach der LGS nicht wieder nach Nepal zurückkehren“, sagt Grewe. Und ringt nach einer Erklärung: Immerhin hätten die drei in Nepal ihre Heimat, ihren Beruf, ihre Familien. Das Auswärtige Amt teilt auf Nachfrage der &bdquo;Neuen Westfälischen“ mit, dass in jedem Fall keine Antragssperre verhängt worden sei: &bdquo;Eine Antragssperre gibt es nicht. Auch nachdem ein Antrag abgelehnt wurde, können betroffene Personen erneut einen Visumsantrag stellen“, heißt es aus Berlin. Für die drei Sherpas dürfte das allerdings wenig nutzen. Die Praktikumsbestätigung erleichtert die Einreise für Menschen aus Nepal jedenfalls nicht. &bdquo;Je nachdem, wie die Tätigkeit konkret ausgestaltet ist, müssen unterschiedliche Nachweise vorgelegt werden.“ Wenn etwa ein Freiwilligendienst absolviert werden solle, könne dieser nur bei einem anerkannten Träger für Freiwilligendienste in Deutschland geleistet werden. Betreffende Personen dürfen zudem ein festgelegtes Höchstalter nicht überschritten haben.

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