"Wasser geht immer": Das hat die neue Naturerlebnisfläche in Höxter zu bieten

Höxter. Hinten rufen und toben die Kinder, in der Mitte singen die Vögel, vorn da rauscht die Schelpe. Dann macht der Bürgermeister einen Schritt nach vorn. Und noch einen. Und dann steht er unten, direkt am Wasser. Zur offiziellen Eröffnung der Naturerlebnisfläche Grüne Mühle ist er dann die Natursteinstufen wieder zurück nach oben gegangen. Auf die Wiese. Der Name Naturerlebnisfläche klingt hoch gegriffen. Am Anfang des rund 1,5 Hektar großen Geländes erwartet die Nutzerinnen und Nutzer erst mal ein Spielplatz, wenngleich es kein normaler Spielplatz ist: Reifenschaukeln, normale Schaukeln, großzügig gestaltete Kletterstrecken, Wackelplatten, Trampoline, eine Hängematte, einen Kletterhang und viel mehr gibt es. Langeweile kommt hier erst mal nicht auf. Da kann die Zeit schon mal wie im Fluge vergehen, wie bei Jakob und Noah (beide 2), die gerade durch die Luft schaukeln. Und wenn es irgendwann doch langweilig wird, dann geht Stefanie Vogt, stellvertretende Leiterin der Kita Rappelkiste, einfach ein paar Hundert Schritt nach vorn. Ans Wasser. Das zieht Kinder bekanntlich magisch an – und hier gibt es so viel zu tun: Staudammbauen, Fluten durchqueren und zur Insel gelangen sind nur einige der Möglichkeiten. 260.000 Euro investiert &bdquo;An der Naturerlebnisfläche werden nicht nur Kinder ihre Freude haben. Auch Jugendliche habe hier die Möglichkeit, einfach mal abhängen zu können“, sagt Bürgermeister Daniel Hartmann zur Eröffnung des Areals, dessen Realisierung rund 260.000 Euro gekostet hat. 80 Prozent davon wurden mit Landesmitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung gefördert. Hartmann sieht in dem Areal die &bdquo;fantastische Möglichkeit, Natur und Gemeinschaft erlebbar zu machen“. Aber auch für Erwachsene biete die Naturerlebnisfläche tolle Aufenthaltsmöglichkeiten mit Picknickplätzen und Co. Der Bürgermeister sieht in dem Projekt eine &bdquo;Investition in die Lebensqualität der Stadt“. Geplant und umgesetzt wurde das Projekt von Hochschullehrern und Studierenden der Technischen Hochschule OWL. Begonnen haben die frühe Planungen 2018 , ein Jahr zuvor hatte die TH im Auftrag der Stadt das Integrierte Handlungskonzept &bdquo;Grüne Infrastruktur“ für Höxter erstellt. Die Grüne Mühle war in dem Projekt eine Maßnahme von vielen, unter anderem gehörte auch der Schelpe Grünzug und die Klostergärten in Brenkhausen dazu. Auf Kinder hat Wasser eine besondere Anziehungskraft &bdquo;Man könnte ja meinen, dass gerade der ländliche Raum genug Grün habe. Aber ich finde es gut, diese Flächen zu entwickeln“, sagt Hans-Peter Rohler vom Fachbereich Landschaftsarchitektur und Umweltplanung der heimischen Hochschule. Studentinnen und Studenten waren jederzeit in das Projekt eingebunden, haben die Ideen entwickelt und das Projekt begleitet. Von der Planung über die Antragstellung bis zur Realisierung. Höxters Baudezernentin Claudia Koch stellte besonders die Anziehungskraft des Wassers auf Kinder heraus: &bdquo;Wasser geht immer. Egal, ob für Kleine oder Große. Ich selbst bin früher stundenlang durch die Berlebecke bei Detmold gelaufen“, sagt sie. Landschaftsarchitekt und Umweltplaner Hendrik Laue, ebenfalls Hochschullehrer der TH OWL, übernahm die Bauleitung und wusste zu berichten, dass die Bedingungen für die Fertigstellung des Projekts günstig gewesen seien. Zu finden ist die Naturerlebnisfläche an der Straße Grüne Mühle, bei Hausnummer 5. Das &bdquo;Naturerlebnis Grüne Mühle" ist eines von sechs geförderten Projekte aus dem EFRE-Programm &bdquo;Grüne Infrastruktur NRW”. Insgesamt werden 1,8 Millionen Euro investiert.

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