Geriatrie zieht ins frühere Pflegeheim „Weserblick“ in Höxter

Höxter. Mit Corona- und Kriegsfolgen-Verzögerung werden sie bald umgesetzt: die Pläne der Asklepios-Gesellschaft, das seit 2019 leerstehende Gebäude des ehemaligen Pflegeheims Weserblick an der Weserberglandklinik (WBK) mit einer neuen medizinischen Bedeutung wieder mit Leben zu füllen. Bis spätestens zum Jahresende sind dort noch die Geflüchteten aus der Ukraine auf zwei Etagen untergebracht. So die Vereinbarung mit der Stadt. Ab 30. September bereits – so sei die Übereinkunft – würden diese sukzessive ausziehen und in andere Unterkünfte verlegt, erklärt WBK-Geschäftsführer Rüdiger Pfeifer. Die Stadt hat unter anderem die ehemalige Förderschule in Lütmarsen (zuletzt als Corona-Impfzentrum genutzt) wieder für 52 Menschen hergerichtet. Aber was passiert im Weserblick? Schon im Herbst 2020 hatte es Pläne gegeben, dass die Klinikgesellschaft dort 300.000 Euro investiert, um das im August 2019 geschlossene Pflegeheim in den Geriatrie-Schwerpunkt um- und auszubauen. Vor allem eine ansprechende Gestaltung für einen repräsentativen Eingang, die technische Überarbeitung der Lüftungsanlage sowie Verschönerungen mit Farben waren damals laut dem Architekten angedacht. Man war schon in die Planungen eingestiegen. Dann kamen Krieg und Geflüchtete – und alles kam ganz anders. Aktuell leben dort noch 80 Geflüchtete Im Frühjahr zogen die ersten Geflüchtete aus der Ukraine in das leerstehende Gebäude ein – derzeit sind es rund 80. Auf zwei Etagen. Eine Verlängerung der Unterbringungs-Vereinbarung über dieses Jahr hinaus sei nicht möglich, hat die Stadt in ihrem Bericht zur Flüchtlingssituation im Stadtgebiet (Thema im Sozialausschuss am 16. Mai) erklärt. Denn die Geriatrie-Abteilung der Weserberglandklinik sollte dann aus der neue gebauten WBK in diesen Trakt umziehen. Man denke ab 30. September, sagt Pfeifer. Sprich: Ab Oktober/November würden die Räumlichkeiten wieder Stück für Stück frei werden können (&bdquo;80 Menschen ziehen ja nicht komplett an einem Tag um“), können renoviert und &bdquo;ertüchtigt“ werden: &bdquo;Was die technischen Anforderungen und die EDV-Ausstattung angeht, der Brandschutz, die neue Eingangstür.“ Zimmer müssten für den neuen Klinikbetrieb renoviert, die Küche auf die erforderlichen Bedürfnisse angepasst werden. Diese Vorbeitungen sollten sich durchs vierte Quartal ziehen, so dass die Geriatrie im ersten Quartal 2024 umgezogen sei. Man gehe von 75 Plätzen dort aus – &bdquo;inklusive Therapie, Reha und allem, was dazu gehört.“ Die Geriatrie sei damit weiterhin Bestandteil des Hauptgebäudes, untergebracht in der Dependance gleich nebenan. Mit Umzügen hat die WBK Erfahrung, war doch die gesamte Klinik im Sommer 2020 vom alten Hochhaus-Gebäude (abgerissen) in die neu gebaute Klinik umgezogen. Infrastruktur ist gegeben Das Pflegeheim Weserblick selbst, das wegen akutem Fachkräftemangel und deshalb rückgängigen Belegungszahlen zum Ende August 2019 geschlossen worden war, war nach Angaben der Verantwortlichen bereits zuvor ein Akutkrankenhaus gewesen. Gebaut worden war es 1996, genutzt ab 1997. Es biete mit seiner Struktur (drei Etagen) und den 2015 noch in Modernisierung investierten 2,3 Millionen Euro die infrastrukturellen Voraussetzungen, hatte es schon im September 2020 geheißen. Die Geriatrie sollte damit am neuen Ort laut Pfeifer ein eigenes Therapieteam inklusive Chefarzt bekommen. Man wolle aber die Synergien mit dem Neubau hinsichtlich beispielsweise der Küche und Versorgung natürlich nutzen, so die Maßgabe vor mehr als zweieinhalb Jahren. Im Neubau sollten – so die Planung damals – dann die freigewordenen Zimmer für den Bereich Neurologie genutzt werden können. Dafür seien keine Veränderungen notwendig, hatte der Geschäftsführer der Weserberglandklinik erklärt.

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