Verein feiert: 140 Jahre Heimatgeschichte und ein Aussichtsturm in Höxter

Höxter. 140 Jahre nach Vereinsgründung ist der Vorstand des heutigen Heimat- und Verkehrsvereins Höxter (HVV) an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt. 1883, gleich im ersten Jahre der Begründung, wurde der &bdquo;Aussichtsturm auf Rodeneck“ vom damaligen Verschönerungsverein mit einem Kostenaufwand von 200 Mark auf dem Ziegenberg errichtet. Heute heißt er kurz Rodeneckturm. Turmbau Im Mai 1883 war die erste urkundliche Erwähnung des Vereins. Bereits kurze Zeit später erfolgte der Bau des Aussichtsturmes. &bdquo;Beim Turmbau wurde nicht lange geredet, sondern zugepackt und etwas Einmaliges erschaffen, was bis heute die Landschaft prägt“, sagte der Vereinsvorsitzende Norbert Drews und ergänzte: &bdquo;Mit dem Einsatz von 200 Mark Finanzmittel und viel Tatendrang hat der damalige Verschönerungsverein Großartiges geleistet.“ Noch im selben Jahr erfolgte der Bau eines Aussichts-Pavillons auf dem Ziegenberg, der zurzeit vom Verein restauriert wird. Das ist das aktuelle große HVV-Projekt, ebenfalls mit viel Tatkraft und finanziellem Engagement. Wenn der Pavillon fertiggestellt ist, soll das zunächst intern vor Ort gefeiert werden, bevor es einen offiziellen Termin mit Ehrengästen gibt. Festjahr Für Drews persönlich sei das auch der Höhepunkt im Festjahr 2023. Heute ist der damalige Verschönerungsverein unter dem Namen Heimat- und Verkehrsverein bekannt. 1923 ist aus dem Ursprungsverein und den wenige Jahre später gegründeten Solling- und Wesergebirgsverein zunächst der Heimatverein hervorgegangen, der 1936 seine endgültige Bezeichnung &bdquo;Heimat- und Verkehrsverein Höxter“ erhalten hat. 211 Mitglieder zählt er heute. Zur Landesgartenschau habe der HVV durch seine jüngsten Aktionen verstärkt zu seinen Wurzeln zurückgefunden mit Verschönerungsaktionen und Baumpflanzungen, so Drews. Von 1900 bis 1970 sei immer der Bürgermeister gleichzeitig auch der Vorsitzende gewesen, weiß Drews. Abgeschafft worden ist diese Regelung allerdings im Zuge der Gebietsreform von 1970, bei der die Stadt Höxter mit den Ortschaften aus dem Amt Höxter Land zu einer Großgemeinde zusammengefasst worden war. Zum 140-jährigen Bestehen des HVV wird es einen offiziellen Festakt geben. Es sind weitere Veranstaltungen geplant, die sich in erster Linie an die eigenen Mitglieder richten, sagt der Vorsitzende. So wird es zum Beispiel am Mittwoch, 10. Mai, um 18 Uhr im Historischen Rathaus eine kleine Feierstunde geben mit dem Festvortrag zum Thema &bdquo;Kulturerbe und Heimat“ von der Universitätsprofessorin Eva Maria Seng (Paderborn). In dem von Musik umrahmten Programm werden Mitglieder für ihre 50-jährige Zugehörigkeit zum Verein geehrt. Gründung Was über die Gründung des Verschönerungsvereins bekannt ist: Die Gründungsambitionen. &bdquo;Eine der bedeutendsten Leistungen des 19. Jahrhunderts ist die Gründung der großen Wissenschaftsorganisationen mit dem Ziel, die Geschichtsquellen der Vergangenheit zu bearbeiten, im Druck zu veröffentlichen und damit die historische Arbeit überhaupt erst zu ermöglichen.“ Dabei ging es aber nicht nur um Urkunden, Chroniken und schriftliche Hinterlassenschaften, sondern auch um Bau- und Bodendenkmale, um Kunstwerke aller Art bis hin zu Gegenständen des täglichen Gebrauchs, also um alles das, was über das Leben der Vorfahren irgendwie eine Aussage zu machen geeignet war. Diese Bestrebungen beschränkten sich zunächst auf die Wissenschaft, doch erwachte sehr bald auch in weiteren Kreisen das Interesse an der Vergangenheit. Man beschäftigte sich mit der Geschichte des eigenen, engeren Lebenskreises ebenso wie mit den großen Zusammenhängen. Hand in Hand damit begann man, den Wert alter Baudenkmäler zu erkennen und für ihre Er- und Unterhaltung zu sorgen. Der Sinn für Naturschönheiten und die allmähliche Entwicklung derjenigen Bestrebungen, die heute unter die Begriffe &bdquo;Naturschutz“ und &bdquo;Ökologie“ fallen, ging damit einher. In der Satzung von 1883 heißt es: &bdquo;Der Verein bezweckt, die Umgebung von Höxter durch Anlagen und Wege zugänglich zu machen, an geeigneten Punkten Anpflanzungen und Ruheplätze zu schaffen, sowie überhaupt in geeigneter Weise für die Verschönerung der Umgebung Sorge zu tragen.“ Es ging also zunächst nur um bessere Wege, gärtnerische Anlagen und dergleichen. Doch hat der Verein weitergehende Heimatbelange vertreten.

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