Unbefugter gefilmt

Nach Kasernen-Vorfall in Höxter: Polizei leitet Ermittlungen wegen Verbreitung von Videos ein

Videos über den Vorfall am Dienstag verbreiten sich in den Sozialen Netzwerken. Das kann strafrechtliche Folgen haben.

Die Polizei hatte den Bereich rund um die Kaserne weiträumig abgesperrt. Dennoch haben Menschen in der Nähe Videos von dem Vorfall gemacht - und verbreitet. | © Thomas Kube

09.02.2023 | 09.02.2023, 16:08

Höxter. Nach dem Vorfall an der General-Weber-Kaserne in Höxter, bei dem ein 24-Jähriger mit seinem Auto auf das Gelände gefahren ist und lautstark Soldaten bedroht hat, hat die Polizei weitere Ermittlungen aufgenommen. Allerdings nicht nur gegen den 24-Jährigen, der mittlerweile in Untersuchungshaft sitzt. Auch wegen der Verbreitung der Videos zu dem Vorfall werde jetzt ermittelt, teilt die Polizei mit.

Während des Vorfalls wurden in der Umgebung auch Handys gezückt, um Video und Fotoaufnahmen anzufertigen. Nur kurze Zeit später wurden diese Aufnahmen in Sozialen Netzwerken und privaten Chatgruppen geteilt, informiert die Polizei. Dies ziehe nun strafrechtliche Ermittlungen durch die Polizei Höxter nach sich. Zunächst werden die Ermittlungen gegen Unbekannt geführt, heißt es in einer Mitteilung.

Nicht nur das Anfertigen, auch das Verbreiten solcher Aufnahmen könne strafbar sein. "Problematisch ist in diesem Beispiel unter anderem, dass der Tatverdächtige in manchen Szenen eindeutig erkennbar ist. Daher verstoßen die Aufnahmen möglicherweise unter anderem gegen das Kunsturheberrechtsgesetz, wonach jeder das Recht am eigenen Bild besitzt und vorher sein Einverständnis für eine Aufnahme und Veröffentlichung gegeben muss", informiert die Polizei.

Videos an Polizei übergeben

Das gelte auch in diesem Fall, zumal sich der Betroffene augenscheinlich in einer psychischen Ausnahmesituation befindet.

Darüber hinaus appelliert die Polizei Höxter an den gesunden Menschenverstand: "Sollten einem tatsächlich Aufnahmen einer Straftat in die Hände gelangen, dann sollten diese nicht arglos in Sozialen Netzwerken weiter verbreitet, sondern der Polizei zur Verfügung gestellt werden. Immerhin könnten sich daraus wertvolle Hinweise zur Aufklärung einer Straftat ergeben".