Höxters Weser-Fähre "Flotte Holli" überwintert jetzt an Land

Höxter. Das war's wohl erst mal für die "Flotte Holli". Wie Baudezernentin und LGS-Chefin Claudia Koch im Ortsausschuss Höxter-Kernstadt mitteilte, wird die Fähre, die Fußgänger und Radfahrer über die Weser schippern sollte, solange die Weserbrücke baustellenbedingt gesperrt ist, wohl in diesem Jahr nicht noch einmal übersetzen: "Sie kommt ins Trockendoch", sagte Koch. "Boote sollten nicht im Wasser überwintern." Beispielsweise die Technik könne bei zu niedrigen Temperaturen Schaden nehmen. Für diejenigen, die die Weser im Bereich der Kernstadt überqueren wollen oder müssen, leuchtet jedoch ein Licht am Ende des Baustellentunnels. Laut Landesbetrieb Straßen NRW, der für die Sanierung der maroden Weserbrücke verantwortlich zeichnet, sollen Fußgänger und Radfahrer die Brücke bald wieder nutzen können. Richard Mede, Projektleiter bei Straßen NRW bekräftigte dies zuletzt bei einem Presserundgang über die Baustelle. Kurz vor Weihnachten könnte es so weit sein. Gewissermaßen ein erstes Präsent unter den Weihnachtsbäumen der Innenstadt. Sobald die Brücke für Zweibeiner und Zweiräder wieder freigegeben ist, bräuchte es die Fähre im Prinzip nicht mehr. Die "Flotte Holli" soll der Weserstadt aber während der Landesgartenschau erhalten bleiben - als Attraktion. Immer wieder Pannen Als die Fähre installiert wurde, war die Begeisterung in der Bevölkerung groß. Immerhin, so der Tenor, gibt es jetzt doch eine Alternative zur Brücke, die ja seit April nicht mehr für Fahrzeuge, seit Juli auch für Fußgänger und Radfahrer nicht mehr passierbar ist. Da kam die Fähre wie gerufen. Aber schon der Start des Schiffs lief nicht ohne Pannen ab, denn die Fähre konnte nicht, wie ursprünglich geplant, an dem Tag starten, als die Brücke dichtmachte. Los ging es erst mit wenigen Tagen Verzögerung. Grund: Laut einer Mitteilung der Stadt hatte noch eine Bescheinigung zum Betrieb gefehlt. Mitte Juni ging es dann endlich los. Aber bereits kurz nach der Jungfernfahrt war schon wieder Schluss. Schon bei der zweiten Fahrt waren bei einer Berührung mit einem Stein bei einer Schraube die Propeller abgerissen. Sie konnte jedoch schnell von den Fährleuten ausgetauscht werden, da die Stadt Höxter vorsorglich für ein Ersatzteil gesorgt hatte. Schon nach relativ kurzer Zeit konnte der Fährbetrieb wieder aufgenommen werden. Aber nicht lange. Am Nachmittag gab es eine weitere Kollision mit dem Wesergrund, die Schrauben beider Motoren wurden zerstört. Die Fähre musste erstmal einen längeren Boxenstopp machen, denn Ersatzteile gab es keine mehr. Allerdings hatte die Stadt auch angekündigt, dass die ersten Betriebswochen des Schiffchens als Probebetrieb angelegt sein werden. Es sollte aber der Beginn einer langen Serie von Wartezeiten für die Fähre aber auch für die Fähren-Nutzer sein. Eine Chronologie der Holli-Pausen Denn ein trockener Sommer und der steinige Bodengrund der Weser sorgten immer wieder dafür, dass die "Flotte Holli" pausieren musste. Eine Chronologie der Holli-Pausen in Höxter: Mitte August etwa hatte das Niedrigwasser der nach einer Elfe benannten Fähre die Flügel gestutzt: "Aufgrund des stark sinkenden Wasserpegels", wie es in der Pressemitteilung der Stadt hieß. Am Sonntag, 18. September, konnte die schwimmende Fabel-Elfe wieder übersetzen, weil der Wasserstand des Flusses gestiegen war. Nach gut einem Monat Betrieb musste die Fähre allerdings am Samstag, 24. September, wieder im Hafen bleiben, weil der Wasserstand zu weit gesunken war. Ab Samstag, 1. Oktober, durfte Holli dann wieder Fahrt aufnehmen, allerdings nur für knapp eine Woche. Denn am Freitag, 7. Oktober, war das Wasser wieder so stark gesunken, dass Holli Probleme bekam und deshalb erneut der Betrieb eingestellt wurde. Am Freitag, 21. Oktober nahm der Propeller des Schiffchens wieder Tuchfühlung mit dem Wasser auf. Am Freitag, 28. Oktober, eine Woche später, war aber schon wieder Schluss: "Beim Versuch einem großen Aufkommen von Treibholz auszuweichen, ist es heute Nachmittag zu einem geringfügigen technischen Defekt an der Weserfähre gekommen", hieß es in einer Pressemitteilung der Stadt, in der Abschließend stand: "Sobald es die Bedingungen wieder zulassen, wird der Fährbetrieb wieder aufgenommen."

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