Gassi gehen Hundewiese für Höxter erst mal abgelehnt: "Genug Freiflächen vorhanden"

Höxter. Eine Hundewiese würde, davon ist Falk Wennemann überzeugt, die Attraktivität der Weserstadt steigern. Ein passendes Grundstück in städtischem Besitz hätte er auch im Auge. Deshalb hat der Mann von der erst vor wenigen Monaten gegründete FBI (Freie Bürger-Initiative) einen dementsprechenden Antrag gestellt, der nun im Ortsausschuss Höxter-Kernstadt beraten wurde. Es geht um ein Grundstück am Floßplatz neben dem Wohnmobilhafen. "Bis auf 20 Meter ist es komplett eingefriedet, außerdem ist es aus der Stadt fußläufig erreichbar", warb Wennemann in der Sitzung. Das Areal in städtischem Besitz könnte "zumindest temporär" zu einer Hundewiese umgestaltet werden, schlug Wennemann vor. Und vielleicht wäre das auch ein guter Ort für Hunde-Sitting, ein Angebot, das auf der LGS-Website beworben werde. Google spuckt dazu auch noch ein Ergebnis aus, demzufolge Mitglieder des Fördervereins sich zusammengeschlossen hätten, um gegebenenfalls eine Hundepension oder Betreuung anbieten zu können. Wer drauf klickt, schaut jedoch nur auf eine Fehlermeldung. In den allermeisten Bereichen der Landesgartenschau im kommenden Jahr werden Hunde draußen bleiben müssen. Schon jetzt fallen einige Flächen baustellenbedingt weg, auf denen Hundehalter früher mit ihren Vierbeinern unterwegs waren. Wennemann war überzeugt, so könnte die Stadt Höxter "auf ganz billige Art und Weise die Attraktivität steigern". Stadtverwaltung Höxter bezweifelt Nachfrage Wennemann, der seinen Antrag selbst vorstellte, betonte zudem, dass er selbst kein Hundebesitzer sei, also nicht aus eigenem Interesse handele. "Ich bin Hundebesitzerin und kann beurteilen, was Hundehalter im ländlichen Raum brauchen", entgegnete Claudia Koch, Baudezernentin und LGS-Chefin. "Ich denke, dass es die Nachfrage in der Ausprägung nicht gibt", fuhr Koch fort. Es gebe "so viele Freiflächen, wo ich mit meinem Hund spazieren kann". Claudia Koch bestätigte jedoch, dass das Grundstück in Besitz der Stadt und derzeit nicht verpachtet sei. "Aber alle Grundstücke in diesem Bereich führen wir einer Verpachtung zu." Diese Aussichten gaben etwa für Johann Josef Dirkes (CDU) den Ausschlag: Falls dort jemand einmal Futter für seine Tiere anbauen wollte, könnten dort keine Hunde frei herumlaufen. "Es gibt nichts Schlimmeres, als Hundehinterlassenschaften im Tierfutter." Der Ausschussvorsitzende, Ralf Dohmann (BfH), warf ein, dass eine Stadt nicht verpflichtet sei, eine Hundewiese vorzuhalten. Diese Äußerung wiederum ärgerte eine Zuschauerin: "Richten Sie sich danach, was eine Stadt leisten muss?" Eine Hundewiese sei ein Bonus für eine Stadt, wichtig für die Hunde, die sich dort gefahrlos austoben könnten. Es ginge darum, einen "Komfort zu bieten für die Bürger". Das letzte Wort hat der Stadtrat Mit einer Stimme Unterschied lehnten die Mitglieder des Ortsausschusses den Antrag ab. Das letzte Wort in der Angelegenheit ist allerdings noch nicht gesprochen. Weil das Grundstück, um das es geht, am Fahrradweg liegt, muss der Rat abschließend entscheiden. Der tagt das nächste Mal am Donnerstag, 15. Dezember, um 17.30 Uhr.

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