Zahlreiche Anwohnerbeschwerden: Herforder Hundewiese nach wenigen Monaten vor dem Aus

Herford. Old-English-Bulldogge Henry hat erst im Juni 2024 die neue Hundewiese im Bereich der Ackerstraße eingeweiht, nun soll bereits bald wieder Schluss sein, nachdem sich zahlreiche Anwohner beschwert haben. &bdquo;Die Stadtverwaltung hat den politischen Auftrag, nach einer Hundewiese oder einem Hundewald zu suchen. Im Rahmen dieser Prüfung ist auch eine Fläche an der Grünen Straße in den Fokus geraten“, sagt der technische Beigeordnete Peter Böhm. Ob dies planerisch möglich sei, werde derzeit überprüft. Der Umzug der einzigen Hundewiese in der Werrestadt von den Werregärten in das Wohnmischgebiet stand von Beginn an unter keinem guten Stern. Anwohner beschwerten sich über ständiges Hundegebell bis in die späten Abendstunden, über eine chaotische Parksituation und nicht zuletzt darüber, vor der Entscheidung zum Umzug in den Bereich nicht in die Planungen mit eingebunden worden zu sein. Auch für die Tierwelt habe die Hundewiese negative Auswirkungen, kritisierten Anwohner im vergangenen Jahr. So habe man früher Hasen und Fasane im Quartier gesehen, auch ein Greifvogel-Pärchen habe auf der heutigen Hundewiese genistet. Hintergrund: Neue Herforder Hundewiese sorgt für Streitigkeiten Anwohner und Hundebesitzer vor vollendeten Tatsachen Nur einen Monat nach der Eröffnung formierte sich aus Reihen der Anwohner Widerstand gegen die Nutzung der rund 3.500 Quadratmeter großen Grünanlage, es kam zu Streitigkeiten zwischen Hundehaltern und Menschen, die in dem einst ruhigen und beschaulichen Gebiet leben. Die Krux: Beide Parteien haben sich die Situation nicht ausgesucht, wurden vor vollendete Tatsachen gestellt. Die Herforder Hundehalter hätten am liebsten die seit 2005 zunächst als Übergangslösung geplante Hundewiese in den Werregärten behalten. Doch diese fiel den Umplanungen des Areals an der Hansastraße zum Opfer, war aus tierschutzrechtlicher Sicht eigentlich auch viel zu klein mit ihren eintausend Quadratmetern. So entschied sich die Stadt zur Umsiedelung auf die Grünfläche an der Ackerstraße. Doch das Chaos war vorprogrammiert, wie sich nur Wochen nach Inbetriebnahme zeigte. Hundebesitzer fühlten sich von erbosten Anwohnern gegängelt, die waren wiederum von den zahlreichen Nutzern der Hundewiese genervt. Auch die Regelung von festgelegten Nutzungszeiten von 7 bis 20 Uhr durch die Stadtverwaltung brachte nur sehr bedingt Ruhe in die verfahrenen Streitigkeiten. Lesen Sie auch: Zoff um Hundewiese in Herford: Diese Lösung steht im Gespräch Hier könnte die neue Hundewiese oder der Hundewald entstehen: &bdquo;Doghausen“ ist das Vorbild für den Hundewald Doch jetzt scheint eine Lösung in Sicht. Offenbar hat die Stadt Herford ein geeignetes Grundstück im Süden Herfords gefunden. Im Bereich Grüne Straße/Heidsiek könnte zukünftig ein sogenannter Hundewald nach Lünener Vorbild entstehen. Die Stadt im Kreis Unna galt in Nordrhein-Westfalen als Vorreiter, als sie im Oktober 2018 &bdquo;Doghausen“, so der Name des ersten Hundewaldes, eröffnete. Das Projekt wurde von Hundebesitzern selbst auf die Beine gestellt. Um die Stadt Unna von den Kosten zu entlasten, gründeten sie eigens einen Förderverein. Die Tierfreunde können seitdem ihre Hunde zwischen Bäumen unangeleint spielen und frei herum laufen lassen. Vorbild für den Hundewald Doghausen ist übrigens Dänemark: Dort gibt es dementsprechend einige solcher Hundewälder, in denen sich die Vierbeiner frei bewegen können. Auch in Schleswig-Holstein gibt es solche Hundewälder. Vertreter des Hundewaldes aus Lünen haben bereits an einer Bauausschusssitzung in Herford teilgenommen und Unterstützung bei der Umsetzung des Konzeptes angeboten. Dies sieht vor, den Hundewald von einem Verein, der sich aus Hundehaltern rekrutiert, betreiben zu lassen. Sieh dir diesen Beitrag auf Instagram an Ein Beitrag geteilt von Hundewald Doghausen e.V. (@hundewald_doghausen) 📱News direkt aufs Smartphone: Kostenloser WhatsApp-Kanal der NW Kreis Herford

Meistgelesen