Hier in Höxter sollen die Märchenfiguren aus Bronze künftig stehen

Höxter. Hänsel, Gretel und die Hexe, aus Bronze, zieren seit mehr als 20 Jahren die Höxteraner Innenstadt, genauer: die Stummrigestraße. Um für die Landesgartenschau befreit baggern zu können, wurden die Bronzefiguren abmontiert. Jetzt soll und muss ein neues Zuhause für sie gefunden werden. Insgesamt fünf Standorte waren im Gespräch, darunter auch der alte Standort im oberen Bereich der Stummrigestraße. Die Qual der Wahl hatte jetzt der Ortsausschuss Kernstadt. Denn in den vergangenen Wochen war teils sehr emotional diskutiert worden. Auch zum Beispiel in der Kommentarspalte der NW bei Facebook. Wobei sich ein sehr homogenes Meinungsbild abzeichnete: "Sie gehören dahin, wo sie immer standen", kommentierte eine Nutzerin. Eine andere Userin stimmt zu: "In die Stummrige, da gehören sie hin." Eine weitere Kommentatorin schreibt unter den Artikel "Wohin mit den Märchenfiguren in der Innenstadt von Höxter": "Ich verstehe die Frage nicht. Sie gehören an den alten Ort. Weiß gar nicht, warum man so was diskutiert." Es war diskutiert worden, weil sich nach dem Umbau der Innenstadt neue Möglichkeiten ergeben hätten. Standorte, die sich in den Augen einiger besser eignen würden. Denn die Stummrigestraße habe sich in den vergangenen 20 Jahre entwickelt, wie Volker Bertram (Grüne) in der Sitzung erklärte. Außerdem stellte er heraus, dass der "Anziehungspunkt nicht die Märchenfiguren, sondern der Brunnen" gewesen sei. "Den haben wir jetzt nicht mehr." Er persönlich fände einen Standort an der Dechanei deshalb passender. "Da haben wir eine ganz andere Konzentration von Kindern durch das Wasserspiel." Zustimmung kam da von Rosemarie Huppertz (SPD). Aber: "Umfragen haben ergeben, die Bürgerschaft will sie am alten Standort." Märchenfiguren gemeinsam mit Stadtmobiliar positionieren Der Heimat- und Verkehrsverein (HVV) sieht das offenbar wie die Bürgerschaft. In seiner Stellungnahme stellt der Verein, dessen Märchengesellschaft maßgeblich daran beteiligt war, dass im Jahr 2000 Hänsel, Gretel und Hexe gemeinsam mit einem Spielbrunnen installiert wurden, heraus, dass sich der Platz schnell zu einem Treffpunkt entwickelt habe: "Alle wollten zur Hexe". Der Verein plädiert dafür, dass die Figurengruppe attraktiv und aussagekräftig positioniert werde und bittet die Ausschussmitglieder, "den alten Standort der Figurengruppe im Umfeld des neuen Trinkbrunnens beizubehalten". Unter anderem auf Basis dessen beantragte Johann Josef Dirkes (CDU), dass die Figuren am alten Standort so aufgestellt werden, dass sie optisch ansprechen und für Aufenthaltsqualität sorgen. Aber muss es denn exakt der alte Standort sein? Diese Frage brachte Baudezernentin Claudia Koch in die Diskussion ein und schlug vor: "Vielleicht ist es ein Zusammenspiel verschiedener Dinge, dass man sich gerne dort aufhält." Deshalb könnten die Figuren doch in Abhängigkeit von anderem Stadtmobiliar wie Sitzbänken positioniert werden. "Wenn man sagt, es muss die Stummrige sein, dann aber vielleicht in einem Bereich." Reinhard Großkopf von der CDU echauffierte sich daraufhin: "Die Figuren geben den Standort vor und nicht umgekehrt." Denn die Bronzen hätten eine ganz andere Wertigkeit als Sitzbänke. "Die Figuren geben den Standort vor - okay", entgegnete Koch und bat den Ausschuss um die Möglichkeit, "die Figuren fünf Meter nach rechts oder links zu schieben". Ein Standortbereich ist beschlossen Darauf einigte sich der Ausschuss schließlich. Die Märchenfiguren sollen im oberen Bereich der Stummrigestraße zwischen Sonnenschutz des italienischen Restaurants und dem Standort für den geplanten Trinkwasserbrunnen aufgestellt werden, entschied das Gremium einstimmig bei zwei Enthaltungen. Etwa mittig in der Straße, dort, wo früher die Märchenfiguren standen, soll ein Trinkbrunnen in Form einer Steinsäule installiert werden.

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