Tipps vom Förster: Darauf sollte man beim Holzkauf achten

Kreis Höxter. Brennholz aus dem Wald bekommt eine ganz neue Bedeutung und Wertigkeit mit der beginnenden Heizperiode. Devise: der Energieknappheit mit der Energie von vor der Haustür begegnen. Doch wer jetzt erstmals auf Holz umstellen und Brennholz kaufen will, der kommt zu spät. Um Jahre. Außerdem steigt der Preis. Ein Grund, um auf Holzklau in den Wald zu gehen? Nein, sagt der Leiter des Regionalforstamts Hochstift, Roland Schockemöhle. &bdquo;Wir leben in einer Region mit ehrlichen Menschen.“ Er hat noch keinen Fall von Holzdiebstahl in den Wälder des Landesbetriebes auf dem Tisch gehabt. &bdquo;Aber man weiß ja nicht, was noch kommt.“ Wie kann das Forstamt dem vorbeugen, dass die schön am Wegrand aufgestellten Holzstapel über Nacht weg sind? Und worauf sollte der beim ehrlichen Holzkauf achten, der die Energiequelle längerfristig nutzen will? Und wie heizt man damit eigentlich richtig? Wie die Polizei Paderborn auf Anfrage mitteilte, habe es in diesem Jahr eine Hand voll Fälle gegeben, bei denen Holz gestohlen wurde – von kleineren Poltern bis hin zu zehn ganzen Stämmen. &bdquo;Aber es gibt nicht mehr Fälle als in den letzten Jahren“, hat Polizeisprecher Michael Biermann keine Auffälligkeiten in der momentanen Energiekrise festgestellt. Und auch die Polizei Höxter kennt bislang nur einen Fall bei Steinheim. Holzdiebe Das Regionalforstamt verkauft sein Holz direkt aus dem Wald in ganzen Stämmen, gelagert am Wegesrand. Viele Unternehmer übernehmen dann die Aufgabe, es zu spalten, es zum Kunden auf den Hof zu bringen. Wenn es dann fertig für den Gebrauch sei, dann könne es wohl schon &bdquo;schneller Füße kriegen“, schätzt Schockemöhle. Gegen Holzklau im Wald hat das Forstamt Mittel und Wege: Vom Schließen der Schranken auf den Waldwegen und regelmäßiger Kontrolle bis hin zum Markieren der Stämme mit einem Strich drumherum: &bdquo;Dann fällt eine Lücke auf“, meint Schockemöhle. Auch technisch gibt es Handhabe gegen Holzdiebe. Nachfrage Wie sieht es aus mit den ehrlichen Anfragen? &bdquo;Es gibt deutlich mehr Nachfrage. Wir werden nicht mehr alle bedienen können. Das betrifft Neukunden aus der Region, in NRW bis in die Niederlande und viele Holzhändler. Brennholz wird gerade auch überregional gesucht“, sagt der Förster. Hartholz, vor allem Buche. Sein Hinweis angesichts noch im Wald liegender Fichtenstämme: &bdquo;Auch Fichte brennt.“ Doch: &bdquo;Wer aus dem Wald jetzt kauft, kann in diesem Winter nicht verbrennen. Es muss gespalten und zwei Jahre gelagert werden.“ Und: Holz im Wald wird geschlagen, &bdquo;wenn das Laub unten ist. Also ab Ende viertes bis ins erste Quartal. Wir haben derzeit kein frisch geschlagenes Holz im Wald liegen.“ Und man werde jetzt nicht im September damit anfangen, macht er deutlich: &bdquo;Das künftige Brennholz steht noch und wird in diesem Winter nicht wärmen.“ Preis Wie sich der Preis entwickelt?&bdquo;Das werden wir in den nächsten Wochen sehen, ich bin selbst gespannt. Es kostet sicherlich mehr als die vergangenen Jahre. Aber eine Vervielfachung des Preises wie bei Pellets, das wird es beim Holz sicher nicht geben. Das wäre ungesund.“ Auch setzt Schockemöhle auf die Käufer aus der Region, die dem Regionalforstamt als Abnehmer lange schon die Treue halten. &bdquo;Wir wollen unsere Buchenpalettensäger nicht auf Jahre vergrätzen und die örtliche Bevölkerung nicht allein lassen.“ Holzsammellose oder Selbstwerber aber gibt es beim Regionalforstamt nicht mehr. Erstere sind bürokratisch laut Schockemöhle zu aufwendig. &bdquo;Das gibt’s nur noch bei der kleinen Hexe“, sagt er schmunzelnd. Letzteres sei gefährlich: &bdquo;Querbeet mit Turnschuhen ohne Schutzausrüstung durch den Wald – das lassen wir keinen mehr machen.“ Nicht umsonst sei der Forstwirt ein dreijähriger Ausbildungsberuf, werde Wert auf Arbeitssicherheit mit Schutzausrüstung wie Schutzbrille, Schnittschutzhose oder Helm sowie hochwertige Motorsägen gelegt. Die Profis sorgten dafür, dass das fertige Holz gerückt am Weg in haushaltsüblichen Mengen stehe. Brennholz Woran erkennt man eigentlich gutes Brennholz? &bdquo;Trocken muss es sein. Das merkt man, wenn man es in die Hand nimmt. Es gibt auch im Baumarkt Geräte für kleines Geld, mit denen das gemessen werden kann.“ Am besten habe das Holz unter 25, noch besser unter 20 Prozent Restfeuchte. Das erkenne man auch an den Trocknungsrissen, den sogenannten Radialrissen im Holz. Das gibt es derzeit abgelagert beim guten Fachhändler. Bei nassem Holz &bdquo;versottet der Ofen, der Filter wird überlastet“, so Schockemöhle. Das gute Holz sollte keine Schimmel- oder Stockflecken haben. Auch eine Geruchsprobe könne da helfen. Verschiedene Holzarten hätten verschiedene Brennwerte. Fichte als Weichholz müsse man öfter nachlegen als Buche, das aufgrund seiner höheren Dichte länger brenne. Wie lagert man sein Holz richtig? &bdquo;Regengeschützt – und so, dass Wind drankommt. Umpacken beschleunigt zudem den Trocknungsprozess“, rät der Experte. Größeneinheiten Neben Holzart und Trockenheit müsse man beim Kauf von Brennholz auch auf die Größeneinheit achten. &bdquo;Bei uns gibt es das Holz in Festmetern, also einen Kubikmeter Holz, bei dem ich keine Luft mitkaufe.“ Der kostet mehr als der sogenannte Raummeter mit mehr Luft zwischen den Holzscheiten. Das sei ein Verhältnis von 1 zu 1,4. Und beim sogenannten Schüttraummeter wird das Holz nicht ordentlich aufgeschichtet. Da ist das Verhältnis 1 zu 2 im Vergleich von Festmeter zu Schüttraummeter. &bdquo;Das muss man sich sehr genau angucken.“ Holzkauf, sagt Schockemöhle, sei Vertrauenssache. Deshalb rät der Förster zum Kaufen bei Menschen und Betrieben in der Region, die man kenne.

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