Wird es Weihnachtsbeleuchtung in den Städten im Kreis Höxter geben?

Kreis Höxter. In 105 Tagen ist Heiligabend. Während sich die Ersten Gedanken um originelle Geschenke für die Liebsten machen, beginnt in den Kommunen im Kreis Höxter die Debatte um die energieintensive Weihnachtsbeleuchtung. Lösungen sind aber nur schwer zu finden. Für viele Bereiche beim öffentlichen Energiesparen gibt es von der Bundesregierung klare Vorgaben: Rathausflure bleiben kalt, Klassenzimmer dürfen nicht mehr als 19 Grad warm geheizt werden. Bei der Adventsbeleuchtung aber wurde den Kommunen freie Hand gegeben. Sie sollen selbst entscheiden, ob &bdquo;am Weihnachtsbaume die Lichter brennen“. &bdquo;Wir haben uns schon erste Gedanken gemacht“, sagt Nieheims Bürgermeister Johannes Schlütz. Entschieden ist aber noch nichts. Deshalb kann und will er nur seine persönliche Meinung äußern. &bdquo;Eine Adventszeit ganz ohne Beleuchtung kann ich mir im Moment nicht vorstellen“, sagt das Stadtoberhaupt auch mit Blick auf das Weihnachtsgeschäft seiner Einzelhändler. Andererseits sieht er auch die Kosten. Zwar habe Nieheim die Beleuchtung längst auf stromsparende LED-Technik umgestellt, zugleich müsse die Stadt aber sparen, wo es nur gehe. Deshalb bringt er eine zeitlich reduzierte Adventsbeleuchtung ins Spiel. Wie lange sie dann abends leuchten würde, ist aber noch nicht geklärt. Ganz ähnlich sieht es Heinz-Josef Senneka, als Kämmerer und Herr der Finanzen in Steinheim. In der Emmerstadt gibt es weder ein definitives Ja noch ein Nein. Denn auch hier will man sich eine dunkle Innenstadt in dunklen Wintertagen nicht vorstellen. Andererseits wisse man nicht, was im Herbst noch auf die Gesellschaft und die Kommunen zukomme – und wie die Situation dann sei, so Senneka. Brakel will auf jeden Fall eine Beleuchtung installieren Brakel will auf jeden Fall eine Beleuchtung installieren. Die Stadt hat die Weihnachtsbeleuchtung schon vor einigen Jahren auf LED umgestellt. &bdquo;Da diese Technik bekanntermaßen sehr energiesparend ist, werden wir die Sterne an unseren Straßenlaternen auch in diesem Jahr in der Vorweihnachtszeit wieder zum Leuchten bringen. In welchem Umfang dies genau geschieht, ist noch nicht final entschieden“, sagt Stadtsprecherin Carla Drewes. Die Kosten des vergangenen Jahres könnten derzeit nicht beziffert werden. Laut Markus Finger, Sprecher der Stadt Höxter, ist auch dort noch keine Entscheidung über Art und Umfang gefallen: &bdquo;Die Stadt wird zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden, ob und wenn ja, wie viel Beleuchtung in der aktuellen Situation angemessen und umsetzbar ist.“ >>> Lesen Sie auch:Pro & Contra Weihnachtsbeleuchtung - geht uns ein Licht auf? Zur Sicherung der Energieversorgung hat die Bundesregierung zwei Verordnungen beschlossen. Die Verordnung zur Sicherung der Energieversorgung durch kurzfristig wirksame Maßnahmen ist nach Veröffentlichung im Bundesgesetzblatt Anfang September in Kraft getreten. Die Maßnahmen aus dieser Verordnung, die an die öffentliche Verwaltung adressiert sind, würden von der Stadt zeitnah umgesetzt, verspricht Finger. Über diese Vorgaben hinaus entwickele die Stadt aktuell auch eigene Energieeinsparkonzepte, &bdquo;um durch kurz- und mittelfristige Maßnahmen ihren Energieverbrauch angemessen und effektiv zu senken“. &bdquo;Wir werden eine synthetische Eisbahn aufstellen“ In Holzminden plant Bürgermeister Christian Belke, den Umfang der Weihnachtsbeleuchtung deutlich einzuschränken: &bdquo;Der verwaltungsseitige Vorschlag gegenüber der Politik lautet, auf zwei Drittel der ursprünglichen Weihnachtsbeleuchtung zu verzichten.“ Eine Entscheidung der Politik stehe aber noch aus. In Holzminden ist man in Sachen Weihnachtsmarktvorbereitungen schon sehr konkret: Der Markt findet statt, und zwar vom 21. November bis zum 30. Dezember. Diesmal wieder mit einer Schlittschuhbahn geben. Allerdings ohne Eis und damit ohne energieintensive Kühlgeräte. &bdquo;Wir werden eine synthetische Eisbahn aufstellen“, sagt Ann-Kathrin Otte vom Stadtmarketing. Die bestehe aus Kunststoffplatten, auf denen die Kufen gleiten könnten, auch Eisstockschießen sei möglich. Lediglich Kinder, die noch nicht Schlittschuhlaufen können, könnten die Bahn nicht zum Schlittern nutzen. Dazu sei der Kunststoff schlichtweg nicht glatt genug. In Warburg plant die &bdquo;Warburger Hanse“, die Gemeinschaft der Gewerbetreibenden in der Stadt, für den zweiten Adventssonntag den &bdquo;Wintergenuss“. Da der Weihnachtsmarkt vorwiegend in den hellen Tagesstunden stattfinde, werde der Energieverbrauch nicht hoch ausfallen, sagt Wilm Pollmann von der Lenkungsgruppe. Dennoch werde überlegt, die Beleuchtung &bdquo;verhaltener“ zu gestalten. &bdquo;Ganz ohne Lichterglanz geht’s nicht.“ &bdquo;Stand heute wird es eine Nebelfahrt bleiben“ Ob eine Woche später der Weihnachtsmarkt des Vereins &bdquo;Alle Jahre wieder“ in der Altstadt stattfinden wird, steht noch aus. &bdquo;Grundsätzlich ja“, heißt es. Dabei stehe die Frage nach möglichen Hygiene-Auflagen und auch der Stromversorgung im Raum. Als ehrenamtlich tätiger Verein werde man nicht alles schultern können. &bdquo;Stand heute wird es eine Nebelfahrt bleiben“, sagt Hilla Zavelberg-Simon. Wenn in der Kernstadt und in allen Warburger Stadtteilen die Lichterketten an öffentlichen Tannenbäumen und Straßen komplett eingeschaltet seien, werde bei einer Gesamtleistung von rund 2,5 Kilowatt (so viel wie ein Backofen) über die sechs Wochen rund 1.100 Kilowattstunden verbraucht, nennen die Stadtwerke Zahlen. Ein Durchschnittshaushalt verbrauche dagegen rund 4.000 Kilowattstunden pro Jahr. Ein Verzicht sei &bdquo;angesichts der genutzten LED-Technik eher symbolischer Natur“, sagt Beigeordneter Andreas Niggemeyer. Abschließend sei aber noch nichts entschieden.

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