Im Kreis Höxter wollen die Karnevalsvereine ohne Corona wieder durchstarten

Kreis Höxter/Nieheim. Sie wollen und sie müssen. Die Karnevalsvereine und -gesellschaften im Kreis Höxter planen mit einer ganz &bdquo;normalen“ Session mit Saalkarneval und großen Umzügen. Dieses Signal geht von einem kreisweiten Treffen der Narren in Nieheim aus. &bdquo;Wir sind hochmotiviert“, sagt Stephan von Kölln, Vorsitzender der Nieheimer Karnevalsgesellschaft, im Gespräch mit nw.de. Eine Absage ist für die Vereine kaum vorstellbar, die Folgen sind sicherlich gravierend. Zwei Jahre haben die Vereine auf den Saalkarneval und – mit Ausnahme Steinheims – auf den Rosenmontagszug verzichten müssen. Das zehrt selbst beim größten Jeck an den Nerven, denn auch im vergangenen Jahr waren die Vorbereitungen für die Prunksitzungen und Galaabende weit fortgeschritten. Die Absage – für die Mitgliedermotivation eine herbe Enttäuschung, wie von Kölln berichtet. Auch wenn für alle natürlich die Gesundheit der Besucher und Mitglieder an erster Stelle stand. Die finanzielle Unterstützung für die Vereine sei nicht bei jedem angekommen, so mancher bereits gebuchte Künstler musste bezahlt werden, obwohl er nicht auftrat. Besonders schwierig: Weil es in den vergangenen Jahren so gut wie keine Auftritte gab, gelingt auch die Nachwuchswerbung so gut wie gar nicht. Zum Beispiel bei den jungen Garden. &bdquo;Die haben geübt und brauchen das Publikum, das applaudiert“, sagt von Kölln, der insbesondere für Nieheim spricht. Keine Option: Digitales Angebot Die digitalen Angebote in der vergangenen Session seien mit Blick auf die Einschaltquoten zwar durchaus erfolgreich gewesen, aber keine Option mehr. &bdquo;Alle sind sich einig, dass es das in der Form nicht mehr geben kann. Zu dem Zeitpunkt war das was Neues, aber das nutzt sich auch ab und ist nichts von Dauer“, sagt von Kölln. Karneval brauche die Nähe, die Ausgelassenheit, das Schunkeln. Auch das Strahlen in den Kinderaugen, wenn die Karnevalisten Kindergärten und Schulen besuchen – all das fiel in den vergangenen Jahren weg. Und das soll es im kommenden Winter im Kreis Höxter von Nieheim über Bad Driburg bis nach Peckelsheim wieder geben: &bdquo;Aktuell planen alle Karnevalsvereine ihre zukünftigen Veranstaltungen wie vor der Pandemie. Stadthallen sind angemietet, Künstler und Musikkapellen gebucht und auch die kreativen Wagenbauer scharren bereits mit den Hufen, endlich wieder loslegen zu dürfen“, erklärt von Kölln. Kurz und knapp: &bdquo;Man merkt bei allen, wir haben Bock. Wir müssen jetzt den Mut haben und planen. Damit können wir nicht erst im November anfangen.“ Taskforce Karneval Dennoch müsse immer berücksichtigt werden, wie die aktuelle Situation ist und welche Vorgaben vom Land NRW beschlossen werden. &bdquo;Natürlich fahren wir auf Sicht“, sagt von Kölln. Die Gesundheit und das Gemeinwohl aller Karnevalsfans ist oberste Prämisse für vergangene als auch zukünftige Entscheidungen. Daran wird sich nichts ändern. Aber: &bdquo;Wenn der Worst Case kommt, und wieder alles abgesagt werden muss, wird es sehr, sehr schwierig.“ Die Karnevalsvereine im Kreis Höxter haben eine Taskforce, die sich um die Optimierung der Abstimmung mit den örtlichen Behörden im Kreis Höxter kümmert. Swen Meding von der Steinheimer Karnevalsgesellschaft und Mitglied der Taskforce lobt die derzeitige Zusammenarbeit mit den Ordnungsämtern, der Kreispolizeibehörde sowie dem Kreisgesundheitsamt und blickt zuversichtlich auf die kommende Session. &bdquo;Die Stimmung ist bei allen positiv, auch weit über den offiziellen Teil hinaus beim Nieheimer Bierchen und anderen Spezialitäten der Stadt“, sagt von Kölln. Dieses Signal wolle man an alle Karnevalisten im Kreis Höxter senden.

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