Über die Weser mit einer Fähre: So könnte es in Höxter laufen

Höxter. Sie ist 8,20 Meter lang und 2,50 Meter breit, aus Aluminium gefertigt mit einem Tiefgang von nur 20 Zentimetern – und sie quert die Weser binnen zwei Minuten: die Personenfähre in Heinsen. &bdquo;Von der Funktionsweise ähnlich wie Heinsen“ – so Bürgermeister Daniel Hartmann jüngst wieder in der Ratssitzung – soll es künftig mit einem Wasserfahrzeug auch in Höxter über die Weser gehen. Wenn die große Brücke für Radfahrer und Fußgänger dicht ist. Eigentlich sollte das schon am 16. Mai der Fall sein – nun steht das neue Datum 7. Juni vom Landesbetrieb Straßen im Raum. Ja, bekräftigte der Bürgermeister im Rat erneut, es werde eine Fähre geben. Die wird fahren, &bdquo;wenn die Brücke dicht ist – wann immer das ist“. Geplant sind Fährzeiten täglich zwischen 6 und 13 Uhr sowie 14 und 22 Uhr fahren werde. Die Zeiten könnten angepasst werden an den tatsächlichen Bedarf. Noch ständen Genehmigungen aus. Punkt. Anzahl Fährleute? Deren notwendige Qualifikation? Ausmaß der Fähre? Anzahl Passagiere? Genehmigungen? Mehr gibt’s noch nicht, sondern &bdquo;zu gegebener Zeit“, heißt es aus dem Stadthaus. Also geht der Blick Weser-abwärts mal nach Heinsen gleich hinter Stahle: Welche Erfahrungen hat man dort mit einer Weserfähre gemacht? Und hat sich Höxter mal erkundigt, wie es läuft und worauf man achten sollte? Nein, sagt der Vorsitzende des Fördervereins, Stephan von Garrel. &bdquo;Mit uns hat aus Höxter noch niemand gesprochen. Ich habe nur davon gehört, dass es so etwas geben soll.“ Anders als in Höxter betreibt der &bdquo;Förderverein Personenfähre Heinsen“ das mit einem auf den Wasserstand trimmbaren Außenbordmotor betriebene Fahrzeug als touristische Attraktion. Und ist damit ein echter Gästemagnet geworden, sagt von Garrel. Die Fähre wird fahren, &bdquo;wenn die Brücke dicht ist – wann immer das ist“ Vor allem, seit es 2018 die neue Fähre gibt – schon seit 2005 betreibt der Förderverein dort an historischer Weserquerung (schon 832 erwähnt) eine Personenfähre. Die Neuanschaffung der Fähre aus Aluminium – laut von Garrel ein &bdquo;Anlandungsboot“ wie die von Feuerwehr oder DLRG – hat dem Ganzen einen kräftigen Schub gegeben. &bdquo;Vorher waren es noch drei Fährleute, heute haben wir wieder 27.“ In zwei Schichten, ein Dritter als Reserve. Das, sagt der Vorsitzende, sei neben den Genehmigungen (&bdquo;wir sind als Verein froh, das Projekt abgeschlossen zu haben“) das Schwierige an einem Unterfangen Weserfähre): Personal finden. In Polle beispielsweise, wo die Fährleute einen Fährschein brauchten, sei das ein großes Problem. In Heinsen fahren die Fährleute mit dem Sportbootführerschein Binnen, den viele in der Region an der Weser besitzen. Aber dort ist die Anzahl der Personen auf der Touristen-Fähre auch begrenzt auf maximal sechs plus Fahrräder. Deren Anzahl ist seit Anschaffung der neuen Fähre deutlich angestiegen: &bdquo;Früher lagen wir bei 2.500 Personen, heute befördern wir 10.000 Menschen pro Saison.“ Die haben deutlich Spaß an der Sache, sagt der Vorsitzende mit einem Schmunzeln: &bdquo;Manche fahren nur mal für einen Kaffee rüber.“ &bdquo;Wir könnten rein theoretisch sogar im Gras anlegen" Mit Blick auf die Brückenbaustelle in Höxter – die Anlegestelle für die Fähre dort soll wohl etwas weiter stromaufwärts Richtung Godelheim liegen: Ist die aufwendig einzurichten oder braucht viel Platz? Nein, gar nicht, sagt von Garrel. &bdquo;Wir könnten rein theoretisch sogar im Gras anlegen, dafür brauchen wir keine aufwendige Anlandungsstelle.“ In Heinsen, wo der neu gestaltete Hafen am Wochenende eingeweiht worden ist, hat man dafür Fertigbetonplatten ausgelegt. Rund eindreiviertel Tonnen schwer, mit Haken im Ufer verankert. &bdquo;Die können wir später einfach wieder auf- und wegnehmen und das Gras wieder aussäen.“ Der Vorsitzende des Fördervereins Personenfähre lädt alle Höxteraner ein, sich das Übersetzen mit der Weserfähre in Heinsen mal anzuschauen, auszuprobieren und ein Gefühl dafür zu bekommen, wie es ist, statt über eine Brücke die Weser mittels Fähre zu queren. Schließlich wird das bald Alltag sein.

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